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Die kleine "Gemeinheit" - Tunnel vs. Kontaktzonengerät

Immer wieder fällt mir bei Zuschauen - unabhängig der Leistungsklasse - auf, daß viele Hundeführer Probleme mit Tunnel-Kontaktzonen-Arrangements haben. Wird eine solche Sequenz gestellt, ist ein bestimmter und nicht zu kleiner Anteil Dis bereits fest vorprogrammiert.

Nebenstehend ein solches, aktuelles Beispiel, der A3-Parcours von Richter Jörn Kahlmann vom 10.06.2007 in Reutlingen. Hier wurde die Sequenz Wippe 7 - Hürde 8 - Laufsteg 9 so einigen Teams zum Verhängnis. Entweder verschwanden die Hunde im Tunnel 3 oder, wenn der Hundeführer übersteuerte, im Ausgang dieses Tunnels.

Als mich am 13. Juni 2003 mit Diddl ein derartiges Dis zum wiederholten Male ereilte, es war bei dem Zweitages-Turnier von den Fetzigen Hund' in Regensburg (siehe Bericht), schritt ich zur Tat, bzw. dachte über eine Trainingsmethode nach die sicherstellt, auf einfache Weise und im Wettkampfstreß auch das richtige Gerät zu treffen.

Ausgangssituation:
  • Diddl ist triebig und schnell im Parcours und ein Tunnel-Junky
  • Ich bin nicht schnell genug um immer vor Diddl am betreffenden Gerät zu sein
  • Wenn ich dann doch 'mal da sein sollte, ist meine Führtechnik nicht ausreichend präzis, damit Diddl das richtige Gerät nimmt
  • Beim geringsten Zweifel verschwindet Diddl im Tunnel
Maximen:
  • Es muß schnell erlernbar für Hund und HF sein
  • Es muß ohne großes Überlegen im Wettkampf einfach anzuwenden sein
  • Es muß auch auf - eine begrenzte - Distanz sicher funktionieren
Das Einfachste wären natürlich Wortkommandos, wie z. B. "Tunnel" und "Auf", aber wir wissen, daß selbst auf Wortkommandos sehr gut trainierte Hunde der Körpersprache folgen, wenn diese im Widerspruch zum Wortkommando steht. Also muß es eine Kombination aus Körpersprache und Wortkommando sein.

Da derartige Arrangements sehr eng gestellt werden, teilweise liegen die Tunnelein- und -ausgänge in direktem Kontakt zur A-Wand oder zum Laufsteg, sind die Möglichkeiten zur Differenzierung durch die Bewegungsrichtung des HF stark eingeschränkt. Daraus folgert nahezu zwangsläufig, daß allein durch die Laufrichtung des HF keine Differenzierung erfolgen kann, also muß etwas anderes helfen!

23. Okt. 2015, erst jetzt bemerkt, daß die Fortsetzung fehlt. Hier ist sie:

Diddl habe ich darauf folgendermaßen trainiert. Nur die A-Wand (flach auf ca. 140 cm) und einen U-Tunnel darunter gestellt. Davor eine Hürde mittig im Abstand von ca. 6 m. Meine Position vor dem rechten Tunneleingang (TE) und Diddl abgerufen. Nach dem Aufsprung eine übertriebene Verbeugung mit ausgestrecktem linken Arm Richtung linkem TE gemacht und dabei einmal deutlich Tunnel gerufen. Desgleichen anschließend für den rechten TE, Position vor dem linken TE, rechter Arm.

Danach der Wand-Aufgang (WA). Gleiche Position wie für den linken TE und nach dem Aufsprung einmal 'mit einem Stock im Rücken' und senkrecht nach oben gestrecktem linken Arm auf gerufen. Desgleichen anschließend für den rechten TE, Position vor dem linken TE, rechter Arm.

Nur dies habe ich ca. eine Woche lang täglich ein paar Minuten gemacht. Das Ergebnis war, daß ich bei den Turnieren in diesen Sequenzen absolut sicher sein konnte, daß Diddl das richtige Gerät nimmt.

Schnucki und Blue habe ich nach gleicher Methode ausgebildet. Bei beiden hat es ebenso funktioniert.

Hier noch ein altes Video von 2010 das Schnucki in einer solchen Sequenz Tunnel/Zone zeigt. Danach noch, wie mein Slalomeingangs-Training mit ihr gewirkt hat - absolut sichere Eingänge, sogar wenn ich hinter ihr wechsel, sie sucht sich den Eingang.

Dieses Video von 2011 behandelt das gleiche Thema und zeigt Schnucki in einem Trainings-Parcours, in dem A-Wand, Tunnel und Slalom als Verleitungen eng gestellt sind.

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