Wir waren das erste Mal beim VdH Offenthal. Der Verein gehört zum HSVRM, "nur" 260 km für uns zu fahren und völlig unproblematisch zu erreichen. Das Gelände liegt am östlichen Ortsrand von Offenthal, man biegt von der Bahnhofstraße links bzw. rechts ab und schon ist man da. Rechter Hand das Gelände für die WoMo und Wowa und geradeaus der Parkplatz für die PKW. Beides großzügig dimensioniert, denn Platzmangel ist beim VdH Offenthal ein Fremdwort.



Das Vereinsgelände ist wohl insgesamt so um die 200 m lang und 50 m bis 60 m breit. In der Mitte das, oder besser die Vereinsheime, dahinter der Agility-Trainingsplatz und davor der Hauptplatz, ca. 90 m lang und 50 m breit. Somit natürlich viel Platz für den Parcours und die Zuschauer, keine Enge für Pavillons und Zelte, man hatte nie den Eindruck, daß sich ca. 140 Teams hier versammelt hatten.

Das gesamte Vereinsgelände ist dazu noch mit altem, Schatten spendenden Baumbestand umsäumt und die Gassi-Gehmöglichkeiten in dem das Gelände umgebenden Wald könnten nicht besser sein. Da sich auch noch das Wetter von seiner absolut besten Seite zeigte, kann man nur von Idealbedingungen für dieses Turnierwochenende beim VdH Offenthal sprechen.

Apropos Turnierwochenende, was wäre ein solches ohne den Samstagabend? Genau - gar nichts! Und deswegen gab es hier in Offenthal einen Karaoke-Abend. Es waren ja doch schon viele mit WoMo/Wowa gekommen. Das war dann eine höchst amüsante Angelegenheit, denn einige der Agi-Sportler scheuten keine Mühe und Aufwand, Schlager, alt oder neu, zum Besten zu geben. Die Offenthaler sind darin allerdings Profis, bei einigen Interpreten war zum Original kaum noch ein Unterschied zu erkennen.

Da auch unsere Richter von diesem Wochenende, Petra Hahn und Irene Solf, eine absolut professionelle Vorstellung gaben, drängt sich in mir der Verdacht auf, daß die Agility-Aktivitäten dieses Vereins lediglich der Tarnung dienen. Womit wir dann beim Sport angekommen wären.

Petra Hahn und Irene Solf teilten sich die Arbeit, alle A-Parcours am Samstag von Petra Hahn, alle Jumping-Parcours von Irene Solf und am Sonntag umgekehrt. Alle Parcours leistungsklassengerecht, mit runder, flüssiger Linie für den Hund und in der A3 mit den in dieser Klasse unbedingt erforderlichen Schwierigkeiten.

Samstag:
Ein recht anspruchsvoller A3-Parcours mit einer Reihe von Sollbruchstellen. Die Startsequenz bereitete noch die wenigsten Probleme, die Passage nach dem Laufsteg dagegen war höchst selektiv. Ebenso der Weg von Hürde 8 auf die A-Wand 11. Neben den üblichen Problemen die man so im Parcours hat und einen in das Dis laufen lassen, gingen die meisten Dis auf das Konto dieser beiden Sequenzen.

Das hätte aber nicht sein müssen! Wer immer brav unsere Trainings-Parcours läuft, kann absolut sicher sein, mit solchen Sequenzen keine Probleme mehr zu haben. Man kann sie dann fast mit verbundenen Augen laufen. Wer allerdings ausgerechnet unser Training vom 31.08.2006 hat ausfallen lassen ... tja, Pech gehabt.

Dieser Parcours war einer der Art, der uns weniger Probleme bereitet. Der Parcours war wohltuend weit gestellt, aber man war trotzdem in der Lage alle Stellen führtechnisch und nicht nur läuferisch, zumindest was die sehr schnellen Hunde betrifft, lösen zu können. Bei Parcours, wie z. B. bei dem Jumping3 vom Nachmittag, haben wir, oder besser ich, deutlich mehr Probleme. (32 Starter, 2 V0, 3 V, 5 SG, 22 Dis).



Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Domokos, Diana, Emma	33,37	2	0	9
Diddl	34,71	0	0	1
Kammer, Jutta, Barney	36,18	2	0	10
Ruysschaert, Jan, Yoko	37,31	1	0	3
Oldenburg, Michael, Sparky	37,40	1	0	4
Kunst, Doris, Connor	39,75	1	0	5
Thurow, Peter, Gillian	40,65	0	0	2

In diesem rasant zu laufenden Jumping3-Parcours sah ich nur ein Problem, wie komme ich nach vorne zu Hürde 7. Laufe ich links vom Tunnel 6 kippt Diddl nach links und nimmt Hürde 2, laufe ich rechts bin ich noch weiter hinten und dreht oder nimmt den Reifen. Das ist eine solcher Sequenzen die ich persönlich überhaupt nicht mag, weil sich hier die Führtechnik wesentlich, in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Hundes, auf das läuferische Vermögen des Hundeführers reduziert. Allerdings sollte man in der A3 auch mit solchen Wegen klar kommen.

Die Anfangssequenz klappte wieder vorzüglich mit dem sog. "Rentnerstart", d. h. Abrufen des Hundes aus größtmöglicher Distanz. In diesem Parcours also zwischen dem Ausgang von Tunnel 3 und dem Slalom 4. Abgesehen davon, daß man sich selber dabei wirklich unnötige Laufarbeit erspart, irritiert man den Hund nicht durch selbige und hat für den nicht unkritischen Slalomeingang eine äußerst komfortable Position. Die massive Verleitung Tunnel 9 muß dabei natürlich durch die richtige Körpersprache eliminiert werden.

Im März vergangenen Jahres bin ich bei Training von Verleitungen (4) schon einmal auf dieses Thema eingegangen.

Das Ende in diesem Lauf kam dann aber doch wie erwartet. Ich lief rechts vom Tunnel, Diddl drehte und auf mein "Vor"-Kommando sprang er Hürde 7, kippte aber nach rechts weg. Auf mein Kommando "Weg" drehte er zwar richtig nach links, kam aber zwischen Hürde 7 und 8 durch - Vw. Ich war immer in der Vorwärtsbewegung und er sprang Hürde 8 von der falschen Seite - Dis. (30 Starter, 4 V0, 10 V, 1 SG, 3 G, 12 Dis).



Die 10 schnellsten Zeiten:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Oldenburg, Michael, Sparky	30,84	1	0	5
Häusel, Susanne, Bonny	33,87	0	0	1
Thurow, Peter, Gillian	34,06	0	0	2
Rohländer, Susanne, Lo	35,09	0	0	3
Heinen, Maxi, Justy	36,59	0	1	6
Fischer, Gabi, Kira	37,06	0	1	7
Kostiow, Ryszard, Chayenne	39,12	0	0	4
Schäffer, Angela, Pincie	39,68	1	0	8
Kunst, Doris, Conner	41,28	1	0	9
Körber, Sandra, Ashanti	41,31	1	0	10

Sonntag:
Auch dieser A3-Parcours war weit gestellt und bot reichhaltige Wechselmöglichkeiten. Ein schöner, flüssiger Parcours mit interessanten Passagen, wie z. B. die Sequenz Laufsteg 16 zum Tunnel 18. Ein Parcours, in dem ich für uns eigentlich keine Probleme sah. Aber wie läßt der olle Goethe seinen Dr. Faust schon sagen: "Es irrt der Mensch solang er strebt". Das gilt gleichermaßen auch für den Agility-Sport.

Die Stelle, die ich kaum beachtete hatte, Tunnel 9 - Tunnel 10, bedeutete das Aus für uns. Nach dem Tunnel zog ich Diddl nicht von der Hürde 19 weg und schwups war er drüber. Das war übrigens das einzige Dis an dieser Stelle. Alles weitere klappte dann natürlich. (25 Starter, 2 V0, 6 V, 1 SG, 1 G, 15 Dis).



Die 10 schnellsten Zeiten:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Ruysschaert, Jan, Yoko	40,21	0	0	1
Selch, Cornelia, Ambra	41,12	0	0	2
Kammer, Jutta, Barney	41,31	1	1	9
Kunst, Doris, Conner	41,62	1	0	3
Häusel, Susanne, Bonny	41,62	0	1	4
Schambeck, Anja, Barney	42,68	1	0	5
Fischer, Gabi, Kira	42,93	1	0	6
Martin, Particia, Nela	50,56	2	2	10
Walter, Vanessa, Ginger	52,12	0	1	7
Brehm, Dagmar, Chica	52,21	0	1	8

Zum Abschluß des Turniers ein vergleichsweise einfacher Jumping3-Parcours, flüssig und schnell zu laufen. Meine Leistung in diesem Parcours war eigentlich nicht akzeptabel. Ich wollte Diddl ruhig führen, letztlich agierte ich ölig, statisch. Ich wechselte kaum, überwiegend von hinten geführt, auch die Sequenz Hürde 5 - 6 - 7 - 8 und das noch schlecht. Diddl machte prompt nach Hürde 7 einen falschen Dreher Richtung Hürde 11. Schade nur, daß bei anderen Startern Stangen gefallen sind. (23 Starter, 7 V0, 7 V, 3 SG, 6 Dis).



Die 10 schnellsten Zeiten:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Domokos, Diana, Emma	25,34	1	0	8
Just, Oskar, Lhasa	27,46	2	0	17
Diddl	27,50	0	0	1
Oldenburg, Michael, Sparky	27,93	1	0	9
Ruysschaert, Jan, Yoko	28,84	1	0	10
Fischer, Gabi, Kira	29,31	0	0	2
Bechtel, Martina, Chessy	29,40	0	0	3
Fischer, Gabi, Ben	29,50	1	0	11
Selch, Cornelia, Ambra	30,00	0	0	4
Schambeck, Anja, Barney	30,12	1	0	12

Ich hoffe, daß die Offenthaler nächstes Jahr auch wieder ein Zweitages-Turnier ausrichten, gerne würde ich wieder dabei sein. Dann werde ich auch am Samstag Abend singen, bzw. das tun, was ich für Singen halte und hoffen, daß das niemand vom Melden abhält.

Die Parcours-Pläne A1, A2, Jumping1 und Jumping2 von Petra Hahn sind in der Rubrik "Richter-Parcours" zu finden.