Am Samstag ein offenes Turnier und sonntags die zweite
WM-Qualifikation beim SV OG Bad Soden. Bad Soden liegt im Taunus, im
Einzugsbereich der Finanzmetropole Frankfurt.
Entsprechend ist das
Stadtbild geprägt; vom Stadtkern aus ziehen sich die Villenviertel in
die Hänge des Taunus hinein. Der Platz des SV OG Baden steht dem in
nichts nach. Ein sehr großer Platz – zwei Parcours passen locker
hinein – mit gepflegtem Rasen, sehr gute Parkmöglichkeiten in
Platznähe für WoMo/WoWa und einer herrlichen Umgebung zum Gassigehen.
Starter die erst samstags anreisten mußten allerdings
etwas weiter weg parken.
Die Organisation dieses Zweitages-Turnier klappte sehr gut. Bereits
mit der Anmeldung konnten die WoMo/WoWa-Stellplätze reserviert werden.
Über den Kostenbeitrag wurde auch schnell Einigung erzielt. Die
Meldestelle war schon Freitag Abend geöffnet und für den Sonntag
brauchten die WM-Quali-Starter nicht neu zu melden. Die Programmhefte
für beide Tage enthielten den Ablauf der Turniere mit Zeitrahmen. Die
Ansagen waren präzise, insbesondere auch am Sonntag beim Jumping bei
dem sie ja besonders notwendig sind, weil er ja in umgekehrter Rangierung
der Ergebnisse der A-Läufe ausgetragen wird. Das Preisniveau für
die Verköstigung war wohl nicht ortsüblich, soll heißen, daß es
erfreulicherweise den schmalen Geldbeuteln der Agi-Sportler angemessen
war und nicht den Brieftaschen der in Bad Soden lebenden Banker.
Gerichtet hat an beiden Tagen Bernd Pape. Die Parcours waren wie sie
sein sollten, anspruchsvoll aber flüssig in der Linienführung und mit
genügend Verleitungen bzw. trickreichen Sequenzen in denen Führtechnik
gefragt ist. Es waren Parcours die in ihrem Streckenverlauf nach
meiner Meinung keine bestimmten Teams bevorzugten oder
benachteiligten. Ein Kritikpunkt, zumindest was den Sonntag betrifft
aber schon - wie auch bei der WM-Quali in Lußheim – die zu hohen
Standardzeiten, insbesondere für den A-Lauf. Aber das ist ein Thema,
über daß ich zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas sagen werde.
Samstag :
Da wir ja bereits Freitag abend gemeldet hatten, konnten wir den Tag
in aller Ruhe angehen, zumal der erste Start für 10:00 h vorgesehen
war. Sonne und nur ein paar Wolken beim Morgenspaziergang verhießen
schönes Wetter für den Tag und es blieb das ganze Wochenende über
sonnig, warm und trocken. Von den 'Grantigen' alle bis auf Sylvia mit
Gill am Start; Susanne mit Hank und Liz, Andrea mit Hope, Uschi mit Age,
Florian mit Lass, Günter mit Moss und Diddl.
Beim
A3-Parcours
wartete die erste gefährliche Stelle nach Hürde 4 mit
Slalom und Steg als Verleitung. Aufpassen mußte man in der Kombination
auf die Stangen; hohes Tempo aus dem Tunnel und kürzere Distanzen.
Dann der Sacktunnel ! Ruft man hier zu spät, macht der Hund einen
riesigen Bogen zur Wand und zu Hürde 13. Man hat zu tun daß man ihn
über Hürde 8 bekommt. Dann ist man allerdings am Tunnel weit zurück
und der Ausgang der Geschichte – ob Steg oder Slalom - ist offen. Auch
nach dem Slalom keine Atempause, Vorsprung verschaffen, Steg abdecken
aber dabei den Hund nicht in den Rücken kriegen. Ob man da einen
Belgier machen soll ist fraglich. Man beschleunigt den Hund sehr stark
in Richtung Hürde 15 und wenn man selbst und der Hund nicht schon weit
genug vom Steg weg ist und dreht, ist der Hund auf dem Steg ! Eine
Klippe noch Hürde 13, weil der Hund sehr schräg über die 12 springt.
Ab dieser Stelle dürfte es keine größeren Probleme mehr geben.
Diddl und ich starteten als zweites Team. Bis zum Sacktunnel lief
alles fast perfekt. Fasziniert schaute ich Diddl zu wie er
blitzschnell im Sacktunnel verschwand und 'wachte' erst wieder auf als
er auf dem Weg zur Wand war. Ich rief ihn und mußte sogar ein paar
Schritte Richtung Hürde 6A machen damit ich Diddl über die Hürde 8
anschauen und ziehen konnte. Dadurch war ich am Tunnel zu weit zurück,
er hat zwar den Slalom noch angenommen, aber ist in die zweite Stange.
Neu eingefädelt, die Passage zur Wand hat ohne Belgier auch gut
geklappt, aber dann der Wandabgang – Fehler. Da es nun schon egal war
einmal im Kreis und die Wand noch einmal gemacht – Dis. Der Rest des
Parcours war danach wieder 'fehlerfrei'. Wie erging es den anderen
'Grantigen' ? Uschi mit Age ein Fehler, Susanne mit Hank zwei Fehler,
alle anderen Dis. (71 Starter, 5 V0, 12 V, 18 SG, 2 G, 2 NB, 32 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
German, Lisa, Biene | 31,49 | 5 | 7 |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 34,79 | 5 | 8 |
Zepf, Sabine, Bandit | 36,10 | 5 | 9 |
Giese, Silke, Gael | 36,34 | 5 | 10 |
Busse, Katrin, Ly-Joy | 37,21 | 5 | 11 |
Hank | 37,50 | 10 | 20 |
Kosanka, Sylvia, Amy | 37,51 | 5 | 12 |
Schmidt, Manuela, Barox | 38,77 | 5 | 13 |
Kolatzek, Petra, Duke | 38,79 | 15 | 32 |
Eisberg, Vera, Ivory | 38,95 | 5 | 14 |
Der
Jumping-Parcours
hielt einige 'haarige' Stellen bereit. Als erstes die Sequenz Tunnel 3
zu Hürde 4. Hier wurde einige Hunde an der 4 vorbei gezogen. Dann Hürde 6 - 7 - 8, der
Tunnel war eine gefährlich Verleitung. Natürlich auch von Hürde 8 zu 9. Sehr leicht konnte
man den Faden verlieren und den Hund hinter die Hürde 9, auf die falsche Seite bekommen.
Von der Mauer 11 zum Slalom 12 mußte der schräg springen Hund an dem Tunnel vorbei; ein
Belgier hätte hier Abhilfe geschaffen. Der restliche Parcours schien keine größeren
Schwierigkeiten zu bereiten.
Mit Diddl lief alles glänzend, lediglich in der besagten Sequenz von Hürde 8 auf 9 zog ich
Diddl um ihn gerade auf die Hürde zu bringen etwas zu weit Richtung Slalom und produzierte
durch die notwendige Korrektur einen Dreher von Diddl; außer Zeitverlust ist aber weiter nichts
passiert. Ab da lief es dann wieder wie am Schnürchen. Günter hatte mit Moss ebenfalls einen
sehr schönen Lauf, auch Susanne mit Hank in guter Zeit, jedoch eine Stange. Die übrigen
'Grantigen' liefen alle Dis. (69 Starter, 11 V0, 13 V, 10 SG, 5 G, 1 NB, 29 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 25,23 | 0 | 1 |
Diddl | 25,88 | 0 | 2 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 26,11 | 5 | 18 |
Bitsch, Gerd, Bess | 26,20 | 10 | 27 |
Busse, Katrin, Ly-Joy | 26,53 | 0 | 3 |
Pantel, Dietmar, Connor | 26,61 | 19 | 12 |
Moss | 26,95 | 0 | 4 |
Zepf, Sabine, Bandit | 27,20 | 15 | 34 |
Nickels, Hinky, Quick | 27,63 | 5 | 20 |
Kosanka, Sylvia, Amy | 27,67 | 0 | 5 |
Sonntag :
An diesem Tag sollte die Entscheidung fallen, welche 24 Teams zu dem dreitägigen
WM-Quali-Finale nach Dortmund am 7. bis 9. Mai fahren werden. Entsprechend groß war die
An- und Spannung aller. Wie schon eingangs erwähnt erfüllten beide Parcours, A-Lauf und
Jumping bis auf die Standardzeiten den Anspruch für eine WM-Qualifikation. Der Beweis ?
Mit sehr abgesicherten Kontaktzonen, einer Beinaheverweigerung mit Dreher und Neuansetzen eines
Sprungs und dem Einfädeln beim Slalom in der zweiten Stange mit Rücknahme, neuer Ausrichtung
von Diddl und dann richtigem Einfädeln lagen wir immer noch innerhalb der Standardzeit.
Beim
A-Lauf-Parcours
waren zu beachten der schräg zu springende Doppelsprung, der Stegaufgang mit den Verleitungen
Slalom und Tunnel, der Slalomeingang, weil die Hunde stark nach außen driften, nach dem Slalom
die Verleitung Steg, die Verleitung Sacktunnel zwischen Reifen und Wand, nach der Mauer die
Verleitung Steg, die Kombination des Wechselns wegen zwischen B und C, daß man den Hund nicht
an 15A vorbei zieht und schließlich Hürde 17, daß man dort nach vorne kommt damit der Hund nicht
innen vorbei läuft. Also genug Stoff, sich den Weg genau zu überlegen.
Da wir in Lußheim zwei Dis gelaufen sind, starteten wir gleich am Anfang. Obwohl ich Diddl
wirklich weit genug vor der ersten Hürde abgelegt hatte, fiel diese Stange beim Start. Das
war erst das zweite Mal überhaupt, daß so etwas passiert ist. Obwohl ich bei 'normalen'
Turnieren sehr 'Fehler-' und 'Dis-resistent' bin, hat mich das an diesem Tag doch arg
getroffen. Damit war eigentlich schon alles gelaufen. Alle weiteren Fehler wie der Kreis
von Diddl vor Hürde 4 und das Einfädeln beim Slalom in der 2. Stange gehen auf das Konto
meiner auf diese Entäuschung hin laschen Führweise. Sportlich gesehen nicht zu entschuldigen
aber menschlich sicherlich verständlich. Bis auf Susanne mit Hank auf Platz drei klebte den
anderen 'Grantigen' ebenfalls da Pech an den Füßen. Tolle Läufe von Andrea mit Hope ein Fehler,
ebenso Sylvia mit Gill und Uschi mit Age aber je zwei Fehlern und Dis von Susanne mit Liz,
Florian mit Lass und Günter mit Moss. (69 Starter, 8 V0, 11 V, 13 SG, 6 G, 2 NB, 29 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Steiner, Ebbo, Jeronimo | 34,65 | 20 | 34 |
Giesen, Werner, Dixi | 35,45 | 0 | 1 |
Gill | 35,47 | 10 | 21 |
Hope | 35,52 | 5 | 9 |
Schmitt, Wolfgang | 35,53 | 20 | 35 |
Giese, Silke, Gael | 35,95 | 0 | 2 |
Nickels, Hinky, Quick | 36,22 | 10 | 22 |
Age | 36,28 | 10 | 23 |
Hank | 36,97 | 0 | 3 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 37,55 | 0 | 4 |
Auch der
Jumping-Parcours
hielt genügend Problemstellen bereit. Für viele wurde bereits der Anfang zum Verhängnis.
Insbesondere bei den Hundeführern die zwischen Hürde 1 und 2 abriefen, verschwanden die
Hunde im Tunnel. Dann auch die Sequenz von diesem Tunnel zu Hürde 11. Da wurde alles
geboten. Weniger daß die Hunde an der Hürde 7 innen vorbei gezogen wurden, sondern daß nach
der 9 gleich die 11 gesprungen wurde. Die Sequenz Weitsprung 13 zu Hürde 14 war für manchen
auch ein Verhängnis. Da man vor der Mauer wechseln mußte um Hürde 15 zu treffen, verlor man
leicht die Übersicht, da man sich selber wegen der langen Gerade mit 'Höchstgeschwindigkeit'
bewegte. Und dann noch der Weg ins Ziel, der nach Hürde 19 eigentlich wieder zur Starthürde
führte.
Dieser abschließende Jumping brachte für Susanne mit Hank durch wiederum Platz drei
den Tagessieg und die Teilnahme am Finale in Dortmund. Auch für Andrea mit Hope reichte es
noch sich zu qualifizieren. Alle übrigen 'Grantigen' müssen dann eben noch ein Jahr warten.
(69 Starter, 7 V0, 8 V, 18 SG, 5 G, 31 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
German, Lisa, Biene | 25,81 | 5 | 10 |
Lass | 28,81 | 10 | 22 |
Deutchmann, Martina, Danny | 29,49 | 5 | 11 |
Schlühr, Marion, Tessa | 29,50 | 0 | 1 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 29,57 | 5 | 12 |
Kolatzek, Petra, Duke | 29,85 | 10 | 23 |
Beitl, Alexander, Chagall | 30,02 | 0 | 2 |
Hank | 30,04 | 0 | 3 |
Schmidt, Manuela, Barox | 30,16 | 10 | 24 |
Prischmann, Kirsten, Xena | 30,39 | 10 | 24 |
Mit einer recht stimmungsvollen Siegerehrung um 17:00 h ging dieser Tag zu Ende. All
denen die es geschafft haben nach Dortmund zu kommen, wünsche ich Glück und die
notwendige Nervenstärke um die drei Tage gut zu überstehen.
Alle Ergebnisse Foxi’s
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mit Wolfgang und Garry.
Kommentar zum Ergebnis der Vorqualifikation für Dortmund
Gedanken zur WM-Qualifikation 2004.
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