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Geht es um die Lauflinie des Hundes im Parcours wird die Diskussion bestimmt von engen Bögen und Ausrichten des Hundes vor dem Hindernis. Außer Acht gelassen wird dabei in mehr oder weniger Fällen die mögliche Position des Hundeführers im weiteren Verlauf des Parcours.

Dies erinnert mich stark an meine aktive Motorrad-Zeit und an die alte Rennstrecke im Val di Mugello bei Scarperia. Nach der Start- und Zielgeraden folgte eine schnelle Rechtskurve und danach ein "Sägezahn"-Bergaufstück. Fuhr man die Rechtskurve nach der Geraden optimal, bezogen allerdings nur auf diese Kurve, hatte man bei dem anschließenden Bergaufstück das Nachsehen. Linie und Rhytmus waren dahin und die, die man in der Rechtskurve überholt hatte zogen nun munter an einem vorbei.

Im Parcours kann das ja nicht passieren, weil man alleine und nur gegen die Zeit läuft. Vergleichbare Situationen gibt es aber dennoch. Dieser Plan zeigt einen Ausschnitt aus dem WM-Quali-Jp3-Parcours vom 19.03.2011. Es geht dabei um die recht einfache Sequenz Slalom 9 bis Tunnel 13, in der es zwei einfache Richtungswechsel und so gut wie keine Verleitungen gibt.



Eine einfache Sache, sollte man meinen, zumal sie durch die fünf Vergleichs-Teams auch routiniert und ohne Probleme bewältigt wurde. Die zum Teil relativ großen Abstände in dieser kurzen Seqzuenz allerdings zeigen, daß die Sache offensichtlich doch nicht ganz so einfach war. In Erinnerung zu rufen ist, daß es bei einer WM-Quali nicht alleine um das geschmeidige Durchkommen geht, sondern knallhart um die Laufzeit.

Das Interessante an diesem Vergleich: Es handelt sich bei diesen Teams um die ersten 5 Platzierungen der Rangliste dieses Jumpings, sie gehören zu den schnellsten Teams die wir in Deutschland haben und sind in allen Wettbewerben stets Anwärter auf die vordersten Plätze.

Sequenz Slalom 9 - Hürde 10 - Weitsprung 11

Das Benchmark-Team wirkt in dieser Sequenz nach dem Slalom wenig auf den Hund ein, läßt ihn frei über Hürde 10 gehen und wendet sich bereits noch während des Sprunges ab und orientiert sich nach vorne zum Weitsprung. Die anderen Hundeführer dagegen lassen, wie man es eigentlich immer lernt und machen sollte, den Hund nicht aus den Augen, die Bögen dieser Hund werden dadurch beträchtlich enger und sie nehmen ihre Hunde unmittelbar nach der Wendung auf und begleiten sie Richtung Weitsprung, eigentlich wie für einen Lehrfilm.

Der Hund des Benchmark-Teams hat dadurch am Weitsprung einen Rückstand von mehreren Hundelängen gegenüber den anderen Teams - eigentlich fatal.

Gesamte Sequenz Slalom 9 - Tunnel 13

Bei Betrachtung der gesamten Strecke ist dieser Rückstand aber völlig bedeutungslos. Da sich der Hundeführer des Benchmark-Teams bei Hürde 10 vom Hund frühzeitig gelöst hat, konnte er nach dem Weitsprung für das 'Vonaußenumrunden' der Hürde 13 eine optimale Position einnehmen und hatte genügend Zeit und Spielraum um den Hund auf der Ideallinie für diesen Weg zu führen.

Die anderen Hundeführer dagegen erreichten Hürde 12 nahezu gleichzeitig mit ihrem Hund und konnten erst vergleichsweise spät die Richtungsänderung vornehmen. Diese Hunde sind daher sehr weit über den "Einlenkpunkt" für diese Hürde hinaus geschossen und wurden mehr in ihrer Laufrichtung korrigiert als geführt. Dazu kam, wenn ich mir diese Bemerkung einmal erlauben darf, auch noch ein aus meiner Sicht schwerer konzeptioneller Fehler eines Hundeführers für diese Sequenz.

Hier ist jetzt noch die Sequenz 2 zu sehen.- alle Teams am Weitsprung neutralisiert, bis zum Tunnel 13.

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Von Mona am 23. Nov. 2011 14:33:

Sehr cooler Vergleich, danke für deine Mühe! Immer wieder sehr interessant! :-)