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Führtechnik in technischen Sequenzen

Viele Wege führen nach Rom, aber nur einer zum Laufsteg. Wie man allerdings den Hund zum Laufsteg führt - da gibt es sicherlich einige Varianten. Die optimale Variante, passend für alle Hunde und Größen, gibt es bestimmt nicht. Vom Ausbildungsstand des Teams, der Motorik des Hundes und dem jeweiligen Untergrund hängt es ab, wie die Optimallösung aussehen würde.



Führtechnik in technischen Sequenzen 1

Bei einem bestens besetzten Turnier mit 70 Large-Teams war sehr gut zu beobachten, was der einzelne Starter für optimal gehalten hat. Jeder der Agility macht weiß aber, daß Plan und Realieserung oft weit auseinander klaffen. So auch hier, die eine oder andere Variante fiel eher suboptimal aus.

Das Video ist so geschnitten, daß alle Teams mit Claudia und Fay verglichen werden. Zu sehen ist der Weg von der Starthürde bis zum Laufsteg und an welcher Stelle sich jeweils das "Vergleichsteam" befindet, wenn Fay den Aufgang fast hinter sich hat.

Viel kommentieren will ich nicht, dennoch ein paar Worte dazu. Durch die Mauer war dem Hund die Sicht auf den Tunnel zunächst versperrt. Nach der Mauer führte die Linie direkt auf den falschen Tunneleingang. An dieser Stelle waren die unterschiedlichsten Varianten im Einsatz: Mit Belgier nach Hürde 3, mit Stellen vor dieser Hürde und Ziehen am falschen Tunneleingang vorbei. Aus den Vergleichen wird deutlich, daß die schnellste und auch sicherste Lösung die mit der direkten Linie war, ohne Wechsel, Stellen oder Ziehen.

Die nächste, nicht schwierige Stelle, aber eine an der man auch etwas Zeit verlieren konnte, war der Weg vom Slalom über die Mauer. Hier ist gut zu betrachten, in welchen unterschiedlichen Bögen die Hunde über die Mauer geführt wurden. Auch hier galt, je enger desto schneller.

An dem Weg von Hürde 8 zum Laufsteg schieden sich die Geister völlig. Es gab zwei Varianten, im Uhrzweigersinn über diese Hürde zum Laufsteg oder dagegen. Ich bin der Meinung, daß es an ähnlichen Stellen immer besser ist, gesünder und meistens auch schneller, den Hund seine Laufrichtung beibehalten zu lassen, nur hier kommen die Hunde in absolut gerader Linie auf die Hürde zu. Ein Argument für die Lösung gegen den Uhrzeigersinn wäre vielleicht, daß der Hund in gerader Linie auf den Laufsteg geführt werden kann. Ob das unter diesen Bedingungen - Halle, trocken, geringeres Tempo - ein wichtiger Aspekt war, bleibt der individuellen Beurteilung überlassen.

Das Video hat eine Länge von 6 Minuten, entsprechend groß ist die Datei mit 24 MB.

Eine Startsequenz wie in diesem Jumping3-Parcours bei der gleichen Veranstaltung ist eigentlich keine besondere Herausforderung, es sollte Routine sein. So gab es ind dieser Passage bei den 70 Teams auch nur vier Stangenfehler an Hürde 2 und ein Dis, Hürde 2 von der falschen Seite gesprungen.



Führtechnik in technischen Sequenzen 2

Interessant war diese Sequenz allerdings trotzdem, es gab die unterschiedlichsten Lösungen zu sehen. Dominierend waren Belgier nach Hürde 2 zu sehen, dann Wechsel hinter dem Hund nach Hürde 2, einige wenige Franzosen und ein paar sog. "Ketschker". Keine der Varianten an sich garantierte den Erfolg, d. h. schnellste Zeit bis zum Tunnel, sondern die Ausführung, bzw. das Timing.

In dem Video werden anhand eines Vergleiches in Zeitlupe von 10 Teams alle Varianten gezeigt, gelungene, aber auch weniger gelungene. Natürlich kann bei dieser kurzen Strecke, drei Hindernisse mit max 14 m Weg, wenige Zeit gutgemacht oder verloren werden, aber warum Zeit verschenken, sei es noch so wenig.

Bei den Belgiern kam es darauf an den Weg nach Hürde 2 freizumachen und dem Hund nicht im Weg. zu stehen. Das ist oft nicht so gelungen, alle Stangenfehler gingen auf dieses Konto. Bei den Beispielen sind auch zwei Varianten zu sehen, bei denen hinter dem Hund gewechselt wurde. Wenn der Hund ohne Wechsel über Hürde 2 geführt wird, bekommt er - solange er diese Hürde noch nicht gesprungen hat - kein klares Signal über den weiteren Weg, anders als beim Belgier.

Daher wurden die Hunde bei dieser Lösung vor der Hürde etwas angestellt. Wie auf dem Video zu sehen ist, kommen die Hunde durch die Richtungsänderung, ihnen wurde ja zwischen den beiden Hürden noch "geradeaus" signalisiert, auf diesem Boden ins Rutschen, verlieren Tempo und springen deutlich später und mit weniger Tempo über die Hürde. Obwohl sie nun schon auf den Tunnel ausgerichtet sind, können sie diesen Rückstand nicht aufholen.

Auf dem Bild links sind zwei "Ketschker"-Varianten zeitgleich übereinander gelegt zu sehen. . Wie auch auf dem betreffenden Video zu sehen ist, steht der Hundeführer etwas weiter weg vom rechten Ausleger und macht, während der Hund beginnt zu runden, mit links noch einen kleinen Schritt nach hinten.

Das führt, ohne daß der Sprungwinkel verändert wird, zu einem weiteren Weg und zum Rückstand von etwa einer Hundelänge. Ich bin hierauf etwas näher eingegangen weil oft nicht erkannt wird, welche Kleinigkeiten die Laufzeit beeinflussen können.



Viel Spaß dabei ...

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Von Mona am 14. Dez. 2010 19:53:

Hallo Klaus,
sehr interessante Ausarbeitung! Dank dir für die Mühe, so was ist immer sehr sehenswert und lehrreich! :-)

Von Barbara am 13. Dez. 2010 09:10:

Cool, sehr interessant und lehrreich. Danke Klaus für die Vergleiche, einfach toll!