Bisher gab es, wenn man von WM und EO absieht, keine wirklichen Agility-Großveranstaltungen bei uns in Deutschland. Bekannt ist ja Dänemark mit seinen drei Cup-Veranstaltungen und bis zu 400 Teams und natürlich England, wo ein Turnier mit 400 Startern wohl noch eines der kleineren Sorte zu sein scheint.

Bei uns sind solche Dimensionen angesichts der notwendigen Infrastruktur (Ringe, Parken, Campen, Versorgung, san. Anlagen, Helfer, etc.) aufgrund der sehr fragmentierten Vereinswelt bislang kaum vorstell- und noch weniger praktizierbar.

Wie das kleine Gallische Dorf, von Römern umringt Wiederstand leistete, gibt es einen kleinen, rührigen Verein der stets alte Zöpfe abgeschnitten und neue Wege beschritten hat, der HSV Fetzigen Hund' in Obertraubling bei Regensburg. Irgendwann, bei einem der Winterturniere dieses Vereins in einer der kleinen Reithallen auf Gut Matheshof ist die Idee entstanden, ein großes Turnier in der Ostbayernhalle dieser Anlage - hier hat auch die WM 2010 stattgefunden - auszurichten, ein Turnier mit 500 oder mehr Teams über mehrere Tage.

Wer den Verein nicht kennt, hatte das sicherlich für Phantasterei gehalten, wer ihn kennt dagegen wußte, daß aus dieser Idee Realität werden kann. Uns so ist es dann auch gekommen, die Bavarian Agility Challenge Kreuth, kurz B.A.C.K., wurde ins Leben gerufen und über drei Tage, am 14. bis 16. Januar 2011 in dieser Stätte der WM 2010 durchgeführt.



Der Zuspruch zur B.A.C.K. war gewaltig, über 500 Teams aus 8 Ländern haben teilgenommen und für eine Leistungsdichte gesorgt, wie man sie sonst nur bei einer WM oder EO findet. Neun Leistungsrichter aus drei Ländern sorgten mit ihren, insbesondere in der Leistungsklasse 3 so manche Überraschung bereit haltende Parcours für hochklassige und spannende Wettbewerbe. Alleine des Zuschauens wegen hätte es sich schon gelohnt zu kommen. Ein Wettbewerb bei dem der mehrfache Weltmeister, viele Weltmeisterschaftsteilnehmer und Spitzenteams aus vielen Ländern über drei Tage zu beobachten waren.

Die Richter: Alexander Beitl - swhv Hans Fried - Österreich Max Glanzmann - Schweiz Dieter Heinrich - swhv Simone Lohr - BLV Herbert Schiffers - DVG Michael Schilling - HSVRM Manfred Spiegel - DVG Wolfgang Zinser - swhv

LK  Größenklasse Freitag Samstag Sonntag A1  Small 13 14 10  Medium 20 22 23  Large 91 108 103  Gesamt 124 144 136 A2  Small 10 13 14  Medium 15 21 16  Large 67 75 74  Gesamt 92 109 104 A3  Small 55 62 62  Medium 53 59 52  Large 165 191 184  Gesamt 273 312 298  Alle Leistungskl.gesamt 489 565 538

Viele Starter hatten sich als Helfer gemeldet, anders wäre auch ein Ablauf in drei Ringen nur schwer zu bewerkstelligen. Nach meiner Meinung war die Organisation und der Ablauf dieses Turniers hervorragend und hält jeden Vergleich mit den beispielhaft organisierten Cup-Turnieren in Dänemark stand. So sahen es auch die vielen Gäste aus dem Ausland, die Organisation wurde ebenso gelobt wie das für eine solche Veranstaltung kaum besser geeignete Umfeld, alle würden gerne 2012 wiederkommen.

Verständlich ist, daß der Verein, der im Vorlauf für dieses Turnier, beim Aufbau und Abbau in der Halle und beim Ablauf des Turniers ungeheuer viel Arbeit geleistet hat , jetzt erst einmal eine Phase der Nachbetrachtung und Abwägung braucht, bevor über eine B:A:C:K: 2012 entschieden werden kann.

So können wir alle nur hoffen, daß die Nachbetrachtung, wie auch diese hier, kein Nachruf wird, sondern daß die B.A.C.K. weitergeführt wird.

Leider konnte ich nicht mit Schnucki starten, sie hatte sich in der Schweiz an der Pfote verletzt. Einerseits sehr schade, andererseits hatte es den großen Vorteil, daß ich außerhalb der Arbeitszeiten als Helfer genügend Zeit hatte zu filmen. Natürlich lag da der Focus dabei auf Ring 3 bei den A3-Startern. Insgesamt 187 Videos sind dabei zusammen gekommen. Jetzt gilt es alles zu sichten und die Sequenzen für sinnvolle Vergleiche zu selektieren – das dauert natürlich etwas , aber hier sind sie jetzt:

14.01.2011 A3 Hansi und Fame. 14.01.2011 Jp3 Isabell/Pepper-Claudia/Fay 14.01.2011 Jp3 Zeitlupe Pepper-Fay. Die Frage, was ist schneller, mit der Laufrichtung um eine Hürde oder dagegen wird hier, zumindest für diese beiden Teams, in aller Klarheit beantwortet. Mit vier ersten, zwei zweiten Plätzen und nur einem V5 in sieben Läufen war die zweifache Weltmeisterin Lisa Frick mit Hoss aus Österreich das Maß aller Dinge bei der diesjährigen B.A.C.K. Zu sehen ist hier jetzt die Sequenz von Wippe 5 bis zur A-Wand 8 aus dem sehr anspruchsvollen A3-Parcours von Alex Beitl, in dem es weniger auf die absolute Grundgeschwindigkeit des Hundes sondern mehr auf eine Führtechnik mit engen, aber dennoch runden und schnellen Bögen ankam. 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Duncan. 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Heat 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-In 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Finn 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Lane 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Pepper 15.01.2011 A3 Zeitlupe Hoss-Lilli

Die Videos sind in Zeitlupe und in drei Sequenzen geschnitten. Die Sequenzen sind: 1 - Start Hürde 1 bis Hürde 8 2 - Hürde 8 bis Tunnel 14 3 - Tunnel 14 bis zum Ziel Hürde 20 Die Teams werden jeweils mit dem in der betreffenden Sequenz schnellsten Team verglichen. 15.01.2011 Jp3 Imp-Rasta 15.01.2011 Jp3 Imp-Hoss 15.01.2011 Jp3 Imp-Duncan 15.01.2011 Jp3 Imp-Don 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Hoss 1 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Hoss-Imp 2 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Hoss 3 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Don 1 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Hoss-Don 2 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Don 3 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Duncan 1 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Hoss-Dunvcan 2 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Duncan 3 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Rasta 1 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Hoss-Rasta 2 15.01.2011 Jp3 Zeitlupe Imp-Rasta 3

16.01.2011 A3 Hoss-Heat 16.012011 A3 Hoss-Pepper 16.012011 A3 Hoss-Don 16.012011 A3 Hoss-Duncan 16.012011 A3 Rasta Die Zeit von 34,80 s für Finn, 28/100stel s hinter der Bestzeit von Hoss, ist wohl nicht korrekt ermittelt oder übertragen worden. 16.012011 Jp3 Hoss-Finn 16.012011 Jp3 Hoss-Duncan 16.012011 Jp3 Hoss-Sun

Eine kleine Auswahl aus zwei Tagen B.A.C.K., was so alles schief gehen kann und auch schief ging. Auch wenn vielleicht manche Situation zum Schmunzeln ist sollte man bedenken, daß uns das in der gleichen Situation auch passieren kann und wird! Also nicht lachen sondern lernen! . Die B.A.C.K. 2011 - Pleiten, Pech und Pannen (18 MB)

Bei den Vergleichs-Videos von Sonntag, 16.01.2011, habe ich erstmalig zwei Videos übereinander gelegt. Zu sehen sind also im gleichen Bild die zwei Teams, Unterschiede, wie z. B. die Lauflinie des Hundes, werden dadurch besonders deutlich. Da es sich um ein "Erstlingswerk" handelt, sind noch ein paar kleine Mängel vorhanden. So ist z. B. manchmal kurzzeitig der Hund auf dem Laufsteg nicht zu sehen. Auch verschwindet gelegentlich, aber wirklich nur ganz kurz, der Hundeführer.

Ob das programmbedingt ist oder auf meine Unkenntnis mit dem Umgang solcher Technik zurückzuführen ist, bleibt zunächst offen. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder ich gerne entgegen.