Da die Agility-Halle des HSZ Siegen seitens des VDH wegen vom Reglement abweichender Maße
für weitere Turniere nicht mehr zugelassen wurde, mußte die 3. und 4. Etappe des DKBS Winter Cups
verlegt werden. Zum Glück für uns Sportler hat der Veranstalter kurzfristig eine Reithalle
gefunden in der diese beiden Etappen durchgeführt werden konnten.
Daß der VDH diese Hallensperre aufgrund von Beschwerden einer an diesem Cup nicht teilnehmenden
Person erlassen hat ist durch das Reglement abgedeckt. Wie eine derartige Beschwerde
aber zu bewerten ist und welches Licht sie auf diese Person selbst wirft, ist eine andere Sache.
Der VDH sollte für Hallenturniere in der Zeit, in der auf den Hundeplätzen keine Turniere
durchgeführt werden können, eine Sonderregelung in das Reglement aufnehmen, um nicht über das
Reglement angreifbar und zu Maßnahmen gezwungen zu sein, die sich ausschließlich gegen die
Agility-Sportler richten und nur dazu dienen, eine Formalie zu bedienen, die in der Praxis
wenig Relevanz hat. Der entsprechende Passus könnte etwa so lauten:
Agility-Turniere in Hallen mit vom Reglement abweichenden Maßen für die Parcoursfläche
bedürfen grundsätzlich der Genehmigung durch den Agility-Beauftragten des jeweiligen
Verbandes. Mit dem Terminschutzantrag sind dazu die exakten Maße der beabsichtigen
Parcours-Fläche mitzuteilen. Der
Agility-Beauftragte und der Leistungsrichter prüfen, inwieweit eine Agility-Prüfung auf der zur Verfügung stehenden
Parcours-Fläche im Sinne der Prüfungsordnung bezüglich Parcours-Gestaltung, Anzahl der
Hindernisse und Parcours-Länge durchgeführt werden kann. Mit Erhalt des Terminschutzes gilt
die Genehmigung zur Durchführung des Turniers als erteilt.
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Daß das Reglement exakte Vorgaben macht ist notwendig um geordnete Turnierabläufe,
Richten nach gleichen Regeln mit gleichartigen Geräten gleicher Abmessungen
- im Rahmen der zulässigen Toleranzen - im Verbandsbereich des VDH zu gewährleisten.
Die Parcoursgestaltung selber ist aber ein höchst individueller, allein vom Richter
abhängender Vorgang. In vielen Fällen wird auch bei Turnieren auf den Hundeplätzen selten
die volle Parcours-Fläche von 20 x 40 m genutzt. Insofern würde eine kleinere Parcoursfläche
in einer Halle auf keinen Fall den sportlichen Wert eines Turniers mindern und die dabei erzielten
Ergebnisse entwerten.
Letztlich ist es eine recht einfache Überlegung. Die Ob-Leute und Leistungsrichter haben
entweder die
Kompetenz, diese Sachverhalte angemessen zu entscheiden, oder sie haben sie nicht. Haben sie
diese Kompetenz aus VDH-Sicht jedoch nicht, müßte man sich dort allerdings heftigst Gedanken
machen, ob wir dann überhaupt die richtigen Ob-Leute und Leistungsrichter haben. Nach meiner
Meinung ist Letzteres keine Frage, unsere Ob-Leute und Leistungsrichter sind bezogen auf
ihre Ämter hoch qualifiziert.
Auch bei meinen bislang zwei Hallenturnieren im Ausland (Österreich und Schweiz) entsprachen
die Parcoursabmessungen nicht den Reglementvorgaben, ebenso wie es auch bei den
WM-Qualifikationen bei uns ja auch gelegentlich der Fall war. Diese Turniere waren aber Agility-Sport
auf höchstem Niveau. Der Gedanke eine vom Reglement abweichende Parcours-Fläche hätte einen
wettbewerbsverzerrenden oder -mindernden Einfluß ist geradezu abwegig.
Ich will uns nun nicht immer Dänemark als leuchtendes Beispiel vorhalten. Aber dort stand die
A-Wand für die Größenklasse Large schon lange auf 1,70 m, dort gab es als erstes den teilbaren
Reifen und dort gibt es ebenso wie in anderen Ländern absolut kein Problem, vom FCI-Reglement
nun völlig abweichende Parcoursflächen, wie z. B. von 35 x 35 m, zu verwenden.
'Grantige' am Start |
Silke Giese | Blizz |
Ich selbst | Diddl |
Zurück zum DKBS Winter Cup. Vorab Dank an die Veranstalter, daß sie keine Mühen, auch keine
finanziellen, gescheut haben, diese Serie zu retten und kurzfristig noch eine geeignete Reithalle
gefunden haben. Diese Reitanlage liegt am Ortsrand von Eichen, unmittelbar an ein
Waldgebiet angrenzend. Dementsprechend gut sind die Gassigeh-Möglichkeiten, an diesem Wochenende
aber leider stark getrübt durch Dauerregen am Samstag. Parken für WoMo/WoWa direkt an der Halle,
die PKW mußten etwas weiter weg abgestellt werden. Der Boden der Halle war extrem weich und tief,
auch recht trocken und staubig, und löste wenig Begeisterung bei den Startern aus. Aber
jede Medaille hat zwei Seiten. Für die Teilnehmer der WM-Qualifikation in Rüggow ein
willkommenes Training auf derartigem Untergrund, er soll dort ähnlich tief und weich sein.
Richter an diesem Wochenende Ernst Schauwecker vom CfBrH. Im Süden von Deutschland
kennt und schätzt man seine Parcours. Sie sind immer leistungsklassengerecht, sehr
flüssig und rund zu laufen und enthalten in der A3 stets einige "nette" Besonderheiten;
natürlich auch an diesem Wochenende.
Samstag
Zum A3-Parcours braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, die "Problem-Sequenzen" sind auf
dem Plan sehr gut zu erkennen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sieht der Hund bei und nach jedem
Hindernis zu aller erst einmal die Verleitungen. Dazu kommt, daß die Hunde wegen der runden Linienführung
ein sehr hohes Tempo gehen.
Die A3-Aufsteiger Silke und Blizz hatten bis zur Hürde 12 einen sehr schönen, schnellen Lauf.
Dann schlug die Verleitung Hürde 3 zu - Dis. Blizz geht ähnlich wie Liz. Sobald sie nach einem Sprung
wieder Boden unter den Füßen hat, gibt sie gewaltig Gas. Wie bei Liz, muß vor dem Hindernis für das darauf
folgende Hindernis alles stimmen, sonst geht's schief.
Diddl lief prächtig, genau immer dorthin, wo der Richter die Hindernisse gestellt hatte.
Auch die Bögen hielten sich in Grenzen, die Laufzeit war daher ganz ordentlich, und das
von mir befürchtete Stangenschubsen wegen des tiefen Bodens trat nicht ein, damit Rang 2.
(30 Starter, 8 V0, 2 V, 4 SG, 1 G, 15 Dis).
Da alle Ergebnisse vorliegen, entfallen die sonst üblichen Zeitentabellen.
Beim Jumping3 habe ich leider den Lauf von Silke und Blizz versäumt. Zwei Fehler schlugen
zu Buche, Rang 10 mit einem SG. Ich fürchtete den Slalom-Eingang. Zu Recht wie
sich zeigte. Allerdings fiel bereits die Stange von Hürde 4 und ich stellte um und führte
Diddl nicht mit Wechsel nach Hürde 9 und links geführt in den Slalom sondern führte rechts,
sozusagen "von hinten". Diddl umkurvte die erste Stange und fädelte von der falschen Seite
ein, erste Vw. Er schoß dann noch zweimal in die zweite Stange - Dis. Den Rest des Laufes
haben wir dann mit Multi-Dis zu Ende gebracht. (30 Starter, 3 V0, 5 V, 5 SG, 17 Dis).
Sonntag
Wieder eine sehr schnelle Linienführung im A3-Parcours mit Verleitungen in den
schnellen Sequenzen. Besonders die Schlußsequenz nach dem Slalom bereitete vielen
Kopfzerbrechen. Löst man sich vom Slalom und wechselt hinter Hürde 17 oder führt man
von hinten? Weniger beachtet, auch von mir nicht, wurde die Sequenz nach der A-Wand.
Nicht daß sie schwierig gewesen wäre. Aber wie man es auch machte, mit oder ohne
Wechsel, gab es hier Kontaktzonenfehler beim Abgang bis zum Abwinken. Auch ich
zog Diddl etwas zu schnell von der A-Wand. Zu diesem Fehler kamen noch zwei (!)
Stangenfehler, Hürde 3 und 13. Mit der Laufzeit selber konnte ich gut zufrieden sein.
Silke und Blizz hatten einen schönen Lauf, aber leider auch zwei Stangenfehler.
(29 Starter, 2 V0, 8 V, 7 SG, 1 G, 11 Dis).
Zum Abschluß des Wochenendes noch ein sehr schneller Jumping3 mit sehr schöne Linienführung
und ohne "dramatische" Schwierigkeiten. Natürlich waren ein paar Stellen da, bei denen man
aufpassen mußte. Das war der Slalom-Eingang selbst und die Sequenz danach mit dem Weitsprung.
Gibt man zu früh das Signal Richtung Hürde 7 springt der Hund vielleicht schräg aus dem Weitsprung,
gibt man es zu spät, ist er weg über die Hürde 15. Das ist Silke mit Blizz passiert.
Mit Diddl wollte ich in diesem Lauf auf enge Bögen achten, da einige Sequenzen, wie z. B.
Tunnel 3 - Hürde 4, oder Slalom zum Weitsprung wo der Tunnelausgang von 12 gewaltig zieht,
oder auch Hürde 11 zu Tunnel 12, prädestiniert für große Bögen waren. Dieses Vorhaben
geriet aber gründlich daneben. Die Laufzeit, absolut gesehen gar nicht so schlecht, war
dennoch indiskutabel. An den beschriebenen Stellen gelang es mir einfach nicht, Diddl
auf eine enge Bahn zu bekommen. Diddl trifft daran keine Schuld, es war jeweils mein
falsches Timing, sei es zu spät angesprochen, zu spät gegen gedreht oder einfach das
falsche Konzept, wie z. B. in der Sequenz Hürde 16 - Tunnel 17, vor den Tunnel zu laufen
um dort zu wechseln. Dazu kam noch ein Stangenfehler bei Hürde 13.
(29 Starter, 5 V0, 7 V, 4 SG, 1 G, 12 Dis).
Und hier sind jetz alle Ergebnisse (Small für Samstag folgt in Kürze):
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