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25. und 26.11.2006 - Agility German Classics

Im vergangenen Jahr hat die Mannschaft des Agility Hundesportzentrum Rhein-Neckar die VDH DM ausgerichtet. Da diese DM auf nur einen Tag und das noch auf einen Samstag reduziert wurde, war es naheliegend, für den Sonntag noch ein Turnier anzubieten. Sicherlich hätte man es dazu auch bei einem 'normalen' Turnier bewenden lassen können, aber der Verein, stets kreativ, hat sich etwas besonderes einfallen lassen und den 'German Classics' aus der Taufe gehoben. Auf der Seite des AHSZ R-N wird diese Idee erläutert:

Wir wollen im Agility HSZ Rhein-Neckar e.V. einen Wettbewerb auf sehr hohem Niveau anbieten, bei dem sich die besten deutschen Agility-Teams im direkten Vergleich messen. Durch die - während der Saison - gezeigten Leistungen auf VDH-geschützten Turnieren können sich die erfolgreichsten Teams qualifizieren, unabhängig der Verbandszugehörigkeit, d.h. unabhängig über welchen Hundesportverband oder Rassezuchtverband die Turniere gemeldet wurden.


Inwieweit diese Idee zum 'German Classics' durch die Tatsache initiiert wurde, daß für die Qualifikation zur VDH DM in 2005 (das gilt auch noch letztmalig für 2006) nicht sportliche Kriterien zählten, sondern die 'richtige' Verbandszugehörigkeit notwendig war, kann nur vermutet werden.

Auch dieses Jahr hat der Verein die 'German Classics' wieder ausgerichtet, als Zweitages-Turnier mit Team-Läufen am Samstag und den Individual-Läufen am Sonntag. Austragungsort war wieder die Hardt-Halle in Neulußheim.

An dieser Stelle noch ein paar Worte vorweg. Ein 'normales' Turnier auf dem vereinseigenen Platz bedarf schon gründlicher Vorbereitung und verursacht einen erheblichen Aufwand an Einsatz und Zeit für die Helfer, die das alles freiwillig in ihrer Freizeit und ohne Entgelt machen. Noch viel mehr Arbeit bereitet ein Turnier, das nicht auf dem Vereinsgelände, sondern außerhalb, z. B. in einer Reithalle, durchgeführt wird. Kaum zu übertreffen aber ist der Aufwand für den Verein, wenn es in eine städtische Sporthalle geht. Neben den umfangreichen Auflagen die auf den Verein zukommen, ist der Bodenbelag mit dem die Halle ausgestattet werden muß sicherlich eines der Hauptprobleme. Einmal überhaupt einen geeigneten Bodenbelag zu beschaffen, ihn zu transportieren und dann in stundenlanger Arbeit zu verlegen und zu verkleben. Die Arbeit, die alle Helfer vom Agility HSZ Rhein-Neckar e.V. für diesen 'German Classics' geleistet haben, kann man nicht hoch genug einschätzen. Ohne diese Initiative und die vielen fleißigen Helfer gäbe es diese grandiose Veranstaltung nicht.

Warum sage ich das? Wir, damit meine ich uns alle, gehen zu den Turnieren, die einen öfters, die anderen weniger oft. Wir zahlen unser Startgeld, machen unsere Läufe, verzehren etwas und fahren wieder nach Hause. Die Gefahr ist groß, dabei zum Agility-Turnierkonsumenten zu werden. Eine gewisse Tendenz dahin ist ansatzweise erkennbar; es gibt Äußerungen von Turnierteilnehmern, sei es in Gesprächen oder auch Forumsbeiträgen die in diese Richtung gehen, zum Glück sind es bislang nur einige wenige.

Insgesamt hatten sich 65 Teams Large nach den ausschließlich sportlichen Kriterien für
 'Grantige' beim AGC
 Günter Ammon Moss
 Andrea Deeg Hope
 Dennis Goliewski Shadow
 Martin Wenger Jester
 Carsten Zimmat Blizz
 Ich selbst Diddl
diesen Wettbewerb qualifiziert. Auch waren wieder einige 'Grantige' dabei. Aus dem A-Wurf Andrea, Günter und ich und erstmalig, auch aus dem B-Wurf, Dennis, Martin und Carsten. Auch für mich war es der erste 'German Classics', letztes Jahr habe ich aus 'nachwuchstechnischen' Gründen leider wieder abmelden müssen. Insofern war es für mich eine Freude dabei zu sein und die mittlerer Weile vier Jahre alten Hunde aus dem B-Wurf wieder einmal sehen zu können, denn viel zu selten sind wir auf den gleichen Turnieren.

Für den Team-Wettbewerb konnten wir auch ein reines Team 'Grantig Plesaure' melden, Andrea mit Hope, Martin mit Jester, Carsten mit Blizz und Diddl.

Aus dem A-Wurf waren leider nicht dabei Sylvia mit Gill, Florian mit Lass und Uschi mit Age, alle natürlich qualifiziert, aber aus unterschiedlichen Gründen verhindert. Schade, einmal weil sie ein tolles Wochenende versäumt haben, aber auch, weil wir noch ein zweites 'Granting Pleasure'-Team auf die Beine hätten stellen können.

Richter an diesem Wochenende waren Gabi Witte und Michael Kanbach, beide vom swhv. Sie kamen mit einer Vielzahl von Parcours, denn bei den Team-Läufen wurden von Runde zu Runde und für Large und Medium/Small getrennt neue Parcours gestellt, ebenso wie am Sonntag bei den Individual-Wettbewerben.

Da ich ja ausschließlich über die Größenklasse Large schreibe - ein weiterer Bericht und Parcours-Pläne über die Small- und Medium-Wettbewerbe sind aber bei Agility Medium und Small zu finden - spreche ich auch nur über die Large-Parcours. Es waren aus meiner Sicht Parcours von hoher Qualität, mit, auch oder gerade für Teppichboden flüssiger Linienführung, intelligenten Sequenzen und Verleitungen und ohne jegliche gekünstelte 'Pseudo'-Schwierigkeiten, wie man sie manchmal findet, wenn ein Richter meint, etwas besonders schwierig machen zu müssen.

'Pseudo'-Schwierigkeiten nenne ich Sequenzen, die nicht wirklich schwierig sind, meistens nicht einmal Verleitungen aufweisen, sondern lediglich wegen künstlich versetzter Positionen der Geräte außerhalb des Lauflinien-Spektrums des Hundes und geringer Distanzen unangenehm, eckig und hakelig zu laufen sind.

Sicherlich wird es Stimmen geben, die wegen der geringeren Dis-Quote als bei den 'normalen' A3-Wettbewerben sagen, daß die Parcours zu leicht waren. Aus meiner Sicht kann man das nicht alleine an der Dis-Quote festmachen, sondern muß einmal die Parcours selber und auch die Qualität des Starterfeldes berücksichtigen. Ein Parcours, der bei einem 'normalen' A3-Turnier eine Dis-Quote von 50 % bringt, wird sicherlich subjektiv als schwer oder anspruchsvoll eingestuft. Steht ein solcher Parcours dann bei einem Starterfeld, daß von der sportlichen Qualifikation her zum Besten gehört, muß logischer Weise und natürlich die Dis-Quote deutlich niedriger liegen, der Parcours ist aber objektiv deswegen nicht 'leichter' geworden.

Samstag:
Der Tag der Team-Wettbewerbe. Ingesamt 14 Teams am Start, die sich in Vorrunde, Trostrunde, KO-Runde und Halbfinale für das Finale qualifizieren konnten. Das sah dann so aus, daß es einen Jumping-Lauf für alle 14 Mannschaften gab. Die ersten 7 Mannschaften danach waren direkt für die KO-Runde qualifiziert. Die restlichen 7 'Verlierer'-Teams bestritten die Trostrunde und das erstplazierte Team zog mit in die folgende KO-Runde ein.

In dieser KO-Runde lief das Team von Rang 1 gegen das von Rang 8, Rang 2 gegen Rang 7, etc. Die Sieger aus dem Halbfinale, Sieger aus KO-Runde 1 gegen Sieger aus KO-Runde 4 und entsprechend 2 gegen 3, bestritten dann das Finale.

Einmal ein völlig neuer Ansatz für einen Team-Wettbewerb. Sicherlich wesentlich spannender und vor allem transparenter für die Zuschauer als einer der üblichen Team-Wettbewerbe, bei denen alle Teams nacheinander starten und man zum Schluß auf der Ergebnisliste sehen kann, wer gewonnen hat. Dazu kommt für die Starter noch ein Nebeneffekt. 2 Starts hat man prinzipiell, wer aber 'gut' ist, kann mit dem Finale noch 3 weitere Starts machen.

Unser Team erreichte in der Vorrunde nur Platz 8, also mußten wir auf die Trostrunde hoffen. In dieser Vorrunde waren unserer Ergebnisse zwei 'Nuller', ein Vw-Lauf und ein Dis. Die Trostrunde verlief für uns wenig trostreich, Platz 4 wegen nur einem 'Nuller' zwei fehlerhaften Läufen und einem Dis. Alle Ergebnisse sind natürlich auf der Seite vom AHSZ R-N zu finden.

Die Parcours-Pläne des Team-Wettbewerbs Large (die Trostrunde fehlt noch):

Vorrunde:
KO-Runde:
Halbfinale:
Finale:

Sonntag:
Nach unserem 'tollen' Abschneiden im Team-Wettbewerb waren wir alle heiß auf den Individual-Wettbewerb. Meine Erwartungen hielten sich in Grenzen, denn Diddl hatte auf dem Teppichboden - wie immer - gewaltige Probleme. Er will generell sein Tempo gehen und dosiert nicht wie viele andere Hunde. Kommt er ins Rutschen, erhöht er seinen Einsatz und rutscht noch mehr - wo bleibt die Antischlupfregelung für Hunde?

So war es dann auch im A-Lauf, mit dem begonnen wurde. Ein wirklich super rund zu laufender Parcours, ohne Ecken und Kanten, aber schon mit den notwendigen Anforderungen bezüglich Technik und Verleitungen. Diddl kam überhaupt nicht zurecht, obwohl ich ihn sein Tempo laufen lief, kam er sogar im Slalom ins Rutschen, jaulte und kreischte in völlig ungewohnter Weise. Unsere Laufzeit war indiskutabel, da spielte es schon keine Rolle mehr, daß wir noch den Laufstegabgang bekamen. Andrea mit Hope und Martin mit Jester machten es erfreulicher Weise mit den Rängen 3 und 4 deutlich besser. Günter mit Moss 2 Pf und auch nicht gerade berauschender Zeit (42,87 s) und Dennis mit Shadow und Carsten mit Blizz Dis. (65 Starter, 23 V0, 13 V, 8 SG, 4 G, 17 Dis).

Die 20 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Voran, Johannes, Smylla36,93  1
 Müller-Schnick, Philipp, Finn37,21  2
 Steiner, Ebbo, Jerry37,981 29
 Hope38,76  3
 Jester38,90  4
 Oldenburg, Michael, Sparky38,971 30
 Wüst, Tobias, Don39,20  5
 Ketschker, Jürgen, Asim39,31  6
 Boogk, Silas, Back39,55  7
 Matz, Annika, Joker39,992 40
 Blumers, Karl-Heinz, Fly40,46  8
 Görl, Christian, Twister40,69  9
 Schmitt, Markus, Samson40,78  10
 Echtle, Nina, Giney40,86  11
 Öhlschläger, Andreas, Brixi41,36  12
 Diddl41,361 31
 Otterbach, Sabrina, Sly41,56  13
 Lux, Monika, Maja41,78  14
 Nieder, Susanne, Tessi42,162 41
 Meszaros, Lena, Akin42,38  15

Somit ruhten unsere Hoffnungen auf dem anschließenden Jumping. Unsere, d.h. Andrea und Martin, daß sie mit einem guten Jumping-Lauf vielleicht noch weiter nach vorne kommen und Günter, Dennis, Carsten und ich, daß wir wenigstens einen guten Lauf an diesem Tag abliefern. Gestartet wurde in umgekehrter Rangfolge der Ergebnisse vom A-Lauf.

Auch dieser Parcours war sehr flüssig gestellt, brachte zwar keinen zum Grübeln, hatte aber genügend selektive Sequenzen. Die auf natürlichem Boden ganz schnellen Hunde können auf Teppich ihre hohe Grundgeschwindigkeit weniger ausspielen. Daher sind für die Laufzeiten die Bögen von entscheidender Bedeutung und davon waren in diesem Parcours eine ganze Reihe zu absolvieren, zum Teil noch verbunden mit Verleitungen, insbesondere der Weg von Hürde 5 in den Slalom. Dazu drei Mal eine Zweier-Welle. Auch war zu überlegen, führt man von Hürde 9 in den Tunnel rechts oder links. Wird der Bogen nach dem Tunnel 8 zu Hürde 9 recht groß, womit immer gerechnet werden muß, springt er anschließend schräg über den Weitsprung und direkt auf das falsche Tunnelloch zu.

Einer der ersten Starter war Carsten mit Blizz. Sie zeigten einen rasanten Lauf, verloren in der Schlußsequenz aber etwas Zeit. Nicht viel später Dennis mit Shadow. Sie setzten noch einen drauf und hielten lange die Bestzeit. Weder Günter noch Diddl konnten diese Bestzeit von Dennis gefährden. Bei Günter ist noch die Stange von Hürde 13 gefallen.

Mit Diddl lief es erstaunlich gut, ich hatte den Eindruck, daß er viel weniger rutschte, als vormittags. Da ist natürlich dann der Hundeführer gefordert regelnd einzugreifen. Nach dem Tunnel 17 wollte ich Diddl für Hürde 18 und 19 ausrichten und ihn schräg über die 18 springen lassen, damit der Bogen zu Hürde 19 schön eng wird. Ich wartete auf Diddl so mittig zwischen Tunnel und Hürden, er schoß gerade aus dem Tunnel, ich stand immer noch und er kreuzte hinter mir. Dann begann das Spielchen 'Im Parcours ist ein Border Collie versteckt, wer findet ihn?' und wir brauchten eine Weile bis wir uns wieder sortiert hatten. Eine Vw gab's nicht, weil sich wohl alles im Niemandsland zwischen den Geräten abspielte, aber die Laufzeit war natürlich dadurch grottenschlecht, 37,46 s. Ich bin 'mal auf die DVD gespannt, wieviel Zeit da auf dem Boden liegen geblieben ist, denn bis zum Tunneleingang 17 lief es recht gut.

Bei Martin fiel leider schon die Stange von Hürde 5, die vor dem Slalom. Ansonsten war der Lauf nahezu perfekt, ebenso wie der von Andrea und Hope. Andrea war schon im Ziel, Hope fast auch, dann fiel die Stange der Zielhürde. Auch hier muß die DVD Aufschluß bringen, was letztlich die Ursache war, zu frühes Abbremsen des Hundeführers oder einfach nur Pech. (65 Starter, 26 V0, 18 V, 8 SG, 13 Dis).

Die 20 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Voran, Johannes, Smylla31,281 28
 Müller-Schnick, Philipp, Finn31,62  1
 Hope32,011 29
 Jester32,121 30
 Shadow32,87  2
 Blizz33,19  3
 Ketschker, Jürgen, Asim34,37  4
 Lux, Monika, Maja34,41  5
 Matz, Annika, Joker34,581 31
 Schmitt, Markus, Samson34,66  6
 Echtle, Nina, Giney34,97  7
 Wörner, Manuela, Yana34,973 52
 Görl, Christian, Twister35,06  8
 Meszaros, Lena, Akin35,15  9
 Geist, Sandra, Nike35,34  10
 Ehrlich, Petra, Timber35,58  11
 Klee, Tanja, Bandit35,76  12
 Moss35,781 32
 Grefenstein, Mona, Cleo35,86  13
 Schiefelbein, Thorsten, Xyra36,31  14


Damit standen die Ergebnisse in der Kategorie Large des zweiten 'German Classics' fest. Die Rangliste der ersten 10 und der 'Grantigen':

 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Müller-Schnick, Philipp, Finn68,83  1
 Ketschker, Jürgen, Asim73,68  2
 Schmitt, Markus, Samson75,44  3
 Görl, Christian, Twister75,75  4
 Echtle, Nina, Giney75,83  5
 Lux, Monika, Maja76,19  6
 Meszaros, Lena, Akin77,53  7
 Grefenstein, Mona, Cleo78,31  8
 Ammon, Esther, Mocke79,03  9
 Pantel, Dietmar, Skip81,61  10
 :
 Hope70,771 16
 Jester71,021 17
 Diddl78,821 19
 Moss78,653 34
 Shadow und BlizzDis

Es war ganz einfach gesagt, ein tolles Wochenende mit hervorragendem Sport, mit Parcours die Spaß gemacht haben sie zu laufen und das Ganze eingebunden in eine zügige, unauffällige Organisation. Ich persönlich bedanke mit bei allen Helfern des Vereins für ihre Freundlichkeit und ihren unermüdlichen Einsatz, der diese großartige Veranstaltung erst möglich gemacht hat.

Wir alle hoffen, daß die Freunde vom Agility Hundesportzentrum Rhein-Neckar auch nächstes Jahr wieder dieses Agility-Großereignis veranstalten und natürlich, daß wir die Qualifikationskriterien dafür auch wieder schaffen. Stattfinden soll der 'German Classics 2007' in Hockenheim, in der Rudolf-Harbig-Halle, wie der Seite vom AHSZ R-N zu entnehmen ist.

Für alle, die sich sicher sind die notwendigen Platzierungen für die Qualifikation zu schaffen, hier schon 'mal die Koordinaten der Rudolf-Harbig-Halle: 49.31399,8.54571.

Weitere Berichte bei Esther und Mocke und Agility Medium und Small.

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