Heilsbronn ist ein kleines Städtchen mit einer recht hübschen Altstadt in der Nähe von Ansbach
(Mittelfranken) gelegen und über die A6 (Ausfahrt 54 Neundettelsau) schnell zu erreichen,
von uns nur 74 km entfernt.
Der Hundeplatz liegt außerhalb der Ortschaft am Rand von Feldern, Wiesen und Wäldern. Park- und
Campingmöglichkeiten direkt am Platz. Die Verpflegung ist sehr gut, die Preise sind äußerst
fair und die Organisation hervorragend. Die 'Heilsbronner' verstehen es darüber hinaus durch
unterhaltsame Durchsagen und Einspielungen von Musik und situationsangepaßten Texten aus Filmen und
Sketchen für eine besondere und lockere Turnieratmosphäre zu sorgen. Heilsbronn gehört bei
uns zum absoluten 'Pflichtprogramm', offensichtlich aber nur nicht nur bei uns, denn Samstag
wie Sonntags waren weit über 150 Teams (160 und 170) am Start.
Natürlich waren bei dieser Starterzahl zwei Richter eingeladen, Dagmar Kimmig vom swhv und
Ernst Schauwecker vom CfBrH. Sie haben super Parcours mitgebracht, leistungsklassengerecht
abgestuft, rund und flüssig zu laufen und in der A3 mit den notwendigen Schwierigkeiten und
Problemstellen versehen.
Die im FCI-Feldversuch zu testenden neuen Geräte für das neue Reglement 2008, wie z. B. die
Tunnelkombination 'Crossing Tunnels' (Bild rechts),
waren auch in die Parcours integriert, eine tolle Sache. Um es vorweg zu nehmen, die Hunde hatten einen
Riesenspaß dabei und die Starter waren schlichtweg begeistert. Da hat sich die FCI für das Reglement 2008
'mal wirklich etwas einfallen lassen.
Von den 'Grantigen' waren auch einige dabei, Petra Höbel mit Cap
in der A1, Günter Ammon mit Moss bei ihrem Heimspiel, Andrea Deeg mit Hope, Remo Müller
aus der Schweiz mit BritBrit, sie haben den weiten Weg nicht gescheut um bei dieser Premiere
dabei zu sein, und Diddl.
Das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite, warm und strahlender Sonnenschein,
dazu ein quantitativ wie qualitativ starkes Starterfeld, 35 A3-Teams am Samstag und
41 A3-Teams sonntags, anspruchsvolle Parcours und freundliche Gastgeber, Agility-Herz,
was willst Du mehr.
Samstag:
Einige sehr müde Gesichter guckten am Morgen aus den WoWa-Fenstern dem Tag entgegen.
Gerüchten zufolge soll der Hundlehock vom Vorabend dafür verantwortlich gewesen sein,
ich persönlich glaube das aber nicht, denn das Mittelfränkische Weizen-Reizklima wird
allgemein etwas unterschätzt.
In der A1 lief es bei Petra und Cap bis zum Slalom sehr gut. Cap fädelte dann eine Stange
zu früh aus und sprang über die nächste Hürde ins Dis.
Der A3-Parcours von Dagmar Kimmig enthielt eine Sequenz, die wohl von allen Startern am meisten
beachtet wurde, nämlich Laufsteg 9 - Hürde 10. Da man zwangsläufig den Hund am Laufsteg links
hat aber für die folgende Kombination ihn besser rechts führen würde, denkt man da natürlich
an einen Belgier. Das ist aber höchst kritisch, weil man durch die Drehung dem Hund den
Weg zu Hürde 11b weist. Das war im Wettbewerb eine sehr beliebte und häufige Dis-Ursache.
Auch ich hätte gerne da einen Belgier gemacht, aber nur, weil Wechsel hinter dem Hund
nicht so meine Stärke sind.
Allein Günter mit Moss von den 'Grantigen' kam hier durch, leider mit einem Kontaktzonenfehler
am Laufsteg, alle anderen Dis, Andrea mit Hope, Remo mit Brit und Diddl. Mir wurde der
Wechsel hinter dem Hund zum Verhängnis. Ich hatte Diddl schon durch die beiden Hürden
gezogen, er war schon im Begriff die Hürde 10 zu springen als ich ihm das Kommando
'Weg' gab und mich nach links bewegte. Diddl als braver Hund machte das 'Weg' sofort, sprang die
Hürde 11a auch in der richtigen Richtung, aber ohne die Hürde 10. Es ist faszinierend wie
Border Collies im Stande sind rasend schnell zu reagieren. Der Rest unseres Laufes war dann -
wie so oft nach einem Dis - fehlerfrei mit kontrollierten, schnellen Kontaktzonen.
(35 Starter, 5 V0, 4 V, 5 SG, 1 G, 20 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Görl, Christian, Twister | 41,05 | 3 | 0 | 13 |
Schmitt, Markus, Samson | 43,49 | 0 | 0 | 1 |
Kramer, Angelika, Blossom | 43,87 | 0 | 0 | 2 |
Moss | 43,88 | 1 | 0 | 6 |
Kramer, Thomas, Goldin | 45,52 | 0 | 1 | 7 |
Pfitzer, Jochen, Walli | 46,49 | 1 | 0 | 8 |
Dirscherl, Franziska, Alina | 47,24 | 0 | 0 | 3 |
Piske, Mina, Seven | 48,06 | 0 | 0 | 4 |
Bölstler, Eugen, Simba | 48,13 | 1 | 0 | 9 |
Rink, Claudia, Yoko | 49,38 | 1 | 1 | 12 |
Für den Jumping3, A1 und A2 machten danach ein Jumping-Spiel, hatte sich Dagmar Kimmig bei
der Startsequenz etwas Besonderes einfallen lassen, eine Welle, bei der alle Hürden von hinten zu
springen waren. Von dem Dis- und Stangenrisiko einmal abgesehen, ist so etwas bei 'unsachgemäßer'
Ausführung eine höchst zeitfressende Angelegenheit. Da ich mich beim besten Willen nicht zu
den 'Wechsel-Königen' zähle, befürchtete ich hier Schlimmes. Für den weiteren Verlauf des
Parcours sah ich aber keine Probleme.
Andrea und Hope zeigten einen sehr harmonischen, runden Lauf mit null Fehlern in
ungefährdeter Bestzeit. Günter und Moss scheiterten an einem 'falschen' Tunneleingang - Dis.
Diese Stange fällt gleich ...
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... zum Glück ist nichts passiert
|
Remo blieb noch in der Startsequenz bei einem Schritt zurück mit dem Absatz an einem Grasbüschel
hängen und legte sich rücklings lang hin. Ein schöner Stunt mit hohem Unterhaltungswert,
aber arg zeitvernichtend. Beim nächsten Turnier der Heilsbronner wird an dieser Stelle für
Remo ein Warnschild aufgestellt.
Meine Wechsel in der Anfangssequenz verliefen so wie befürchtet,
also nicht 'die perfekte Welle', es blieben aber zum Glück alle Stangen liegen. Eingedenk der Zeitverluste infolge dieser Wechsel
glaubte ich in der Schlußsequenz Tempo machen zu müssen und Diddl schmiß postwendend die Stange
von Hürde 18, gesehen habe ich es wieder einmal nicht.
(35 Starter, 11 V0, 10 V, 1 SG, 13 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Hope | 29,35 | 0 | 0 | 1 |
Diddl | 29,96 | 1 | 0 | 16 |
Kocher, Mirka, Kate | 30,85 | 0 | 0 | 2 |
Brit | 31,88 | 1 | 0 | 17 |
Kramer, Thomas, Goldin | 31,99 | 0 | 0 | 3 |
Volkmann, Ariane, Gypsy | 32,40 | 1 | 0 | 18 |
Kramer, Angelika, Blossom | 34,94 | 0 | 1 | 19 |
Bogdanowitz, Chr., Bonny | 35,08 | 0 | 1 | 20 |
Dirscherl, Franziska, Alina | 35,27 | 0 | 0 | 4 |
Fiedler, Isabell, Josy | 35,50 | 0 | 0 | 5 |
Somit war der erste Tag schon abgeschlossen, würde man für uns ein Resümee ziehen müßte
man sagen, die Stimmung war deutlich besser als die Leistung, insofern und trotzdem
ein sehr schöner Tag.
Sonntag:
Die Parcours an diesem Tag stellte Ernst Schauwecker. In der A1 hatten Petra und Cap einen
sehr schnellen Lauf mit einer sehr guten Zeit, die drittschnellste Zeit insgesamt, aber
leider auch mit zwei Parcoursfehlern.
Sehr zu beachten war die Startsequenz im A3-Parcours bis zum Laufsteg und die Welle mit den
drei Hürden nach der Wippe. Die Startsequenz war prädestiniert für Dis oder große Bögen
mit Zeitverlust und die Welle für Vw und Stangenfehler. In der dieser Startsequenz sollte
man dem Hund also bereits vor einem Hindernis das jeweils nachfolgende signalisieren
und nach der Wippe mit klarer Körpersprache und ohne Hektik. Auch war die Frage, führt man
hinter oder vor der Welle, macht man Wechsel oder alles von hinten.
Günter und Moss liefen ins Dis, bei Hope fiel eine Stange, ich glaube es war die von Hürde 2
und Remo drückte Brit beim Slalom in die 2. Stange - Vw. Diddl lief grandios, alle Kontaktzonen
kontrolliert, aber ohne Zeitverlust. Die Welle wollte ich eigentlich mit Wechseln führen,
kam aber nach Wippe nicht mehr nach vorne, daher dann alles von hinten, aber dennoch mit engen Bögen.
(41 Starter, 4 V0, 9 V, 5 SG, 5 G, 18 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Voran, Johannes, Smylla | 31,00 | 1 | 0 | 6 |
Diddl | 31,27 | 0 | 0 | 1 |
Lippert, Silvia, Lilly | 31,40 | 0 | 0 | 2 |
Hope | 32,48 | 1 | 0 | 7 |
Kramer, Angelika, Blossom | 34,42 | 0 | 0 | 3 |
Brit | 34,52 | 0 | 1 | 8 |
Bogdanowitz, Chr., Bonny | 35,81 | 2 | 0 | 15 |
Bölstler, Eugen, Simba | 36,95 | 1 | 0 | 9 |
Nischke, Sabrina, Aika | 37,17 | 3 | 0 | 17 |
Piske, Mina, Seven | 37,49 | 0 | 0 | 4 |
Auch im Jumping3-Parcours war wieder eine 3er-Welle zu finden, garniert mit einer
Tunnelverleitung. Die Welle war vor und zurück nehmen, wer öfters Achten (8) trainiert
hat hier vielleicht einen kleinen Vorteil. Ansonsten hatte der Parcours doch so
einige Tücken. Da war der Slalomeingang, kein Problem für Hunde, die sich den
Eingang selber suchen, alle anderen müssen einen Wechels nach Hürde 5 machen oder
den Hund erst einmal vom Slalom wegziehen. Auch die Schlußsequenz durfte man nicht
unterschätzen. Nach Hürde 17 bieten sich die Starthürde und vor allem der Tunnel an,
schnell läuft der Hund dann außen an der Hürde 18 vorbei.
Günter und Moss scheiterten mit Dis nach Hürde 9, Moss sauste in den Tunnel, Andrea mit
Hope und Diddl auch Dis. Ich habe nach Hürde 13 wieder 'mal einen Wechsel vergessen,
war daher mit meinem Wechsel nach dem Tunnel zu spät dran, machte noch schnell einen
'Notfranzosen' und zog Diddl dabei links an Hürde 15 vorbei. Wie man alles richtig macht
führten Remo und Brit vor, schnell und präzis wie auf Schienen und dabei absolut eng geführt.
(40 Starter, 16 V0, 4 V, 3 SG, 1 G, 16 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Brit | 25,47 | 0 | 0 | 1 |
Voran, Johannes, Smylla | 26,02 | 1 | 0 | 17 |
Kramer, Angelika, Blossom | 27,14 | 1 | 0 | 18 |
Schmitt, Markus, Samson | 28,12 | 0 | 0 | 2 |
Bogdanowitz, Chr., Bonny | 28,58 | 0 | 0 | 3 |
Görl, Christian, Twister | 28,76 | 0 | 0 | 4 |
Bölstler, Eugen, Simba | 30,01 | 0 | 0 | 5 |
Piske, Mina, Seven | 30,59 | 0 | 0 | 6 |
Pfitzer, Jochen, Walli | 30,60 | 0 | 0 | 7 |
Lippert, Silvia, Lilly | 30,67 | 0 | 1 | 19 |
Einen weiteren Bericht gibt es bei Agility Medium und Small.
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