Erfreulicher Weise bieten immer mehr Vereine Agility an und immer mehr Vereine richten
Agility-Turniere aus. So auch der VdH Schriesheim, noch nicht sehr lange im Agility
aktiv aber dennoch schon die Initiative ergriffen und ein Turnier durchgeführt. Es war das
aller erste Agility-Turnier des Vereins und natürlich machte man sich Sorgen, ob alles
klappen würde und man auch an alles gedacht hätte. Jegliche Bedenken waren jedoch
überflüssig, es funktionierte alles hervorragend, niemand wäre auf die Idee gekommen,
daß es das erste Turnier gewesen ist. Sehr gute Ausschilderung der Anfahrt, ebenso gute Organisation,
klare Ansagen, schnelle Auswertung, beste leibliche Versorgung zu absolut fairen Preisen und stets freundliche
Helfer.
Der Hundeplatz ist groß, hat ein 'Luxusvereinsheim' mit großer Terrasse, viel Platz für Pavillons und Zuschauer,
mit einem topfebenen, dicht bewachsenen Boden. Dazu paßte nahtlos das Wetter, trocken, warm und sonnig,
so daß man sich kaum bessere äußere Turnierbedingungen vorstellen konnte.
Gerichtet haben zwei LR-Anwärter, Andrea Kümmel und Petra 'Jenny' Hahn, beide vom HSVRM,
der 'Hauptrichter' war Gabi Witte. Die A-Parcours waren an diesem Tag von Petra Hahn
und die Jumping-Parcours von Andrea Kümmel.
Sie waren so konzipiert, daß nur geringfügige Umbauten erforderlich waren. Sie waren
rund und flüssig zu laufen, leistungsklassengerecht abgestuft und wohltuend weit gestellt.
(Die A1-, A2-, Jumping1- und Jumping2-Parcours sind in der Parcours-Sammlung zu finden.)
Der A3-Parcours war von der Linienführung her ein eigentlich sehr gradlinig gestellter Parcours,
der das Tempo der Hunde noch forcierte. Daraus erwuchsen natürlich durch die vielen
Verleitungen, die sich dem Hund nach fast jedem Hindernis anboten, erhebliche Probleme und
Anforderungen an die Führtechnik. Dazu kam, daß alle Hürden auf 65 cm lagen und der Doppelsprung
mit der maximalen Tiefe von 55 cm gestellt war. Man kann es auch anders ausdrücken: Einfach
ein anforderungsgerechter A3-Parcours.
Die Stellen an denen die vielen Dis dann auch passierten, sind schon aus dem Parcours-Plan erkennbar.
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Hürde 2 - Laufsteg 10
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Hürde 2 - A-Wand 13
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Doppelsprung 6 - Sacktunnel 14
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Wippe 7 - Hürde 9
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Laufsteg 10 - A-Wand 13
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Hürde 13 - Tunnel 11
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Hürde 17 - Tunnel 5
Dazu kam, daß nahezu
jeder Hund den Doppelsprung riß. Unser Lauf geriet uns ganz ordentlich, den Wippenabgang habe
ich extrem kontrolliert indem ich in aller Ruhe vor Diddl wechselte. Daß ich den Laufstegabgang
- wieder einmal - 'versemmelt' habe, kann ich auf das Konto 'Persönliches (Un)Vermögen' buchen.
Schon konzentriert auf den Tunneleingang 11, habe ich Diddl zu früh freigegeben. Das war denn
aber unser einziger Fehler in diesem Lauf. Die A-Wand habe ich dann natürlich wieder stark kontrolliert.
(13 Starter, 1 V, 3 SG, 9 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 34,04 | 1 | 0 | 1 |
Ritter, Martin, Luna | 39,04 | 2 | 1 | 4 |
Kowa, Anette, Donna | 47,50 | 2 | 0 | 3 |
Der Jumping3-Parcours war weit und flüssig gestellt, ein Parcours der Spaß versprach, für Hund
und Hundeführer, ohne dabei aber die Anforderungen zu vernachlässigen. Die Stangen lagen auf
60 cm. Die kritischste Sequenz
war sicherlich der Weg nach dem Tunnel 5 zum Tunnel 10. Aber auch nach dem Tunnel 12 drohte
Gefahr wenn man nicht rechtzeitig nach vorne zu Hürde 15 kam, dann war der Hund nach Hürde
14 im Tunnel 5 verschwunden.
Nach den deprimierenden A0-Fehlern und Nachlässigkeiten am letzten Wochenende in Zwota
und bei dem davor in Otterstadt, habe ich mich 'mal zusammen gerissen und jeden Sprung
deutlich angelaufen und kontrolliert. Das Ergebnis war dann auch ganz ordentlich.
(13 Starter, 2 V0, 3 V, 1 SG, 7 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 26,72 | 0 | 0 | 1 |
Ritter, Martin, Luna | 32,71 | 0 | 1 | 3 |
Schäffer, Angela, Pincie | 33,77 | 0 | 1 | 4 |
Köstel, Bernhard, Kira | 35,94 | 1 | 1 | 6 |
Nagel, Michael, Peggy | 37,57 | 0 | 0 | 2 |
Einen kleinen Punkt der Kritik zu beiden Parcours muß ich aber doch noch los werden,
und zwar die Standardzeiten betreffend. Ich habe ja schon des öfteren die
'Wohlfühlzeiten' für die A3 angesprochen. Hier in Schriesheim gingen die
Standardzeiten m. E. schon etwas in diese Richtung.
Im A3-Lauf waren 50 s angesetzt und wir sind, weiß Gott nicht als Superteam und mit
zweimal stark kontrollierten Kontaktzonen, 34,04 s gelaufen. Nach dem VDH-Entwurf 2006 mit
einem Aufrechnungsfaktor von 1,2 wäre die Standardzeit bei 41 s gelegen, ein absolut
realistischer und fairer Wert. Eine Zeit die für jeden mittelschnellen Hund, der zügig
und ohne Vw durchläuft, zu schaffen ist.
Das gilt meiner Meinung nach auch für den Jumping3. Eine Standardzeit von 40 s (3,5m/s)
ist, noch dazu in Anbetracht des sehr flüssigen Parcours, für die Leistungsklasse A3 keine
Vorgabe. Nach der wahrscheinlich ab 2007 geltenden Formel wäre die Zeit auf 33 s
festgesetzt worden, auch das wäre ein absolut realistischer und fairer Wert gewesen.
Nach Abschluß aller Läufe gab es noch eine Verlosung von nützlichen Sachgeschenken,
gesponsert durch die Firma Tierparadies Trost
in Birkenau. Danach die Siegerehrung, recht früh Dank zügigem Ablauf und nicht voller
Starterzahl, nur ca. 60 Teams hatten sich eingefunden. Alle, die aus welchem Grund auch
immer nicht in Schriesheim gemeldet hatten, können sich nun ordentlich ärgern. Sie haben
schließlich einen schönen Turniertag mit anspruchsvollen Parcours, in angenehmer Atmosphäre
und bei bestem Wetter versäumt.
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