24 Teams der Kategorie Large hatten sich bei den beiden ersten Qualifikationen in Hannover
und Bad Soden/Sulzbach für das dreitägige Finale in Dortmund qualifiziert. Dazu kamen
Florian Cerny, der als Vize-Weltmeister bereits für Dortmund gesetzt war und
Sylvia Vaanholt, die als Weltmeister und somit Titelverteidiger in der Schweiz außerhalb
der Quali-Wertung startete.
Wie in den vergangenen Jahren fand diese Qualifikation im Rahmen der VDH Europasieger-Zuchtschau
in den Westfalenhallen statt. Der äußere Rahmen ist natürlich ideal für
eine derartige Veranstaltung, also Halle, Teppichboden, viele Zuschauer und entsprechender
Lärm, Nervosität für die Starter und auch Streß für die Hunde. Da neben Hans-Jürgen Krüger,
WM-Richter von 2002, auch noch die beiden WM-Richter für Basel Mia Laamanen aus Finnland
und Peter Kindle aus der Schweiz eingeladen waren, kann man vielleicht sogar von annähernd
WM-vergleichbaren oder zumindest von WM-ähnlichen Bedingungen sprechen.
Drei Tage volles Programm, vom 5. bis 7. Mai, also Freitag, Samstag und Sonntag, jeweils
ein A-Lauf und ein Jumping im Ehrenring in Halle 4, eingerahmt von dem Ausstellungsprogramm
zur Unterhaltung und Information der Zuschauer, wie z. B. Rettungs- und Schutzhundvorführungen,
Dogdancing, Fly-Ball, Hundeschulen, Frisbee und vieles andere mehr.
An bereits sechs WM-Qualifikationen war ich in der Vergangenheit in den Dortmunder Westfalenhallen
dabei. 1999, 2000, 2002, 2003 als Boxen-Crew für Susanne und 2001 mit 'Trudel-Bunny' und 2005
mit Diddl auch als Starter. Bei allen diesen Qualifikations-Turnieren
in den Westfalenhallen konnte ich mich dieser besonderen, gespannten Atmosphäre nie entziehen,
selbst als Zuschauer hatte ich immer 'ein Kribbeln im Bauch' und dieses Jahr waren die
Voraussetzungen gegeben, das Kribbeln zu gewaltiger Nervosität werden zu lassen. Entgegen
letztem Jahr, in dem ich gerade so eben noch als Vorletzter 'reingerutscht bin, konnte ich
mich dieses Jahr relativ sicher qualifizieren. Nicht, daß ich etwa der Ansicht war, ich
hätte die Fahrkarte in die Schweiz bereits in der Tasche, aber eine kleine Chance sah ich
doch trotz der sehr starken Konkurrenz. Alle Teams starten wieder bei Null und Dortmund
ist immer für eine Überraschung gut.
Von den 'Grantigen' fehlten aus dem A-Wurf Andrea mit Hope und Günter mit Moss. Hope hatte
Welpen und konnte die ersten Qualis nicht mitlaufen und Günter hatte hier viel Pech gehabt.
Also waren dabei Syvia Vaanholt mit Gill, Florian Cerny mit Lass, Uschi Cerny mit Age und
Diddl. Die Deutschen Teams aus dem B-Wurf werden wir dann nächstes Jahr bei den Qualis erleben können,
dieses Jahr war es noch etwas zu früh.
Freitag:
HF, Hund |
Pkt. |
Rang |
Die ersten 10 nach dem ersten Tag: |
Cerny, Florian, Lass | 5 | 1 |
Müller-Schnick, Philipp, Finn | 7 | 2 |
Echtle, Nina, Giney | 26 | 3 |
Cerny, Ursula, Age | 27 | 4 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 28 | 5 |
Lima da Silva, Sandra, Bazooka | 35 | 6 |
Boogk, Silas, Back | 39 | 7 |
Diddl | 40 | 8 |
Beitl, Alexander, Chagall | 43 | 9 |
Ehrlich, Petra, Timber | 43 | 10 |
Hans-Jürgen Krüger der Richter an diesem Tag mit Parcours, die ich nach meiner persönlichen Meinung
als ideal für den ersten Tag einer solchen nervenaufreibenden Veranstaltung ansehe, flüssig und rund
zu laufen, aber mit angemessenen Schwierigkeiten, die einen jedoch noch nicht überforderten, zumindest
was den A3-Parcours betraf. Der Jumping-Parcours war vielleicht doch eine Idee zu einfach geraten.
Dennoch gab es im A3-Lauf schon vergleichsweise viel 'Disse', auch für Teams, die in den Vor-Qualis ein
Muster an Beständigkeit waren und die ich schon in meiner persönlichen Favoriten-Liste hatte.
Da alle Ergebnisse auf der DVG-Seite nachzusehen sind, erspare ich mir hier die Wiederholung, nur kurz
die Platzierungen: 1. Philipp Müller-Schnick mit Finn, 2. Florian Cerny mit Lass und 3. Uschi Cerny mit Age.
Sylvia und Gill eine Vw und ich handelte mir überflüssiger Weise einen mehr als berechtigten
Kontaktzonenfehler am Laufsteg ein. (28 Starter, 8 V0, 7 V, 4 SG, 9 Dis).
In dem sehr runden Jumping erreichten Flo mit Lass Platz 1, Philipp mit Finn Platz 2,
Sylvia mit Gill Platz 3, Diddl Platz 6 und Uschi mit Age Platz 9. (28 Starter, 9 V0, 12 V, 7 SG).
Samstag:
HF, Hund |
Pkt. |
Rang |
Die ersten 10 nach dem zweiten Tag: |
Cerny, Florian, Lass | 12 | 1 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 53 | 2 |
Cerny, Ursula, Age | 60 | 3 |
Müller-Schnick, Philipp, Finn | 62 | 4 |
Grauhering, Klaus, Diddl | 66 | 5 |
Boogk, Silas, Back | 81 | 6 |
Beitl, Alexander, Chagall | 90 | 7 |
Hanl, Yvonne, Amelie | 92 | 8 |
Germann, Lisa, Biene | 92 | 9 |
Echtle, Nina, Giney | 93 | 10 |
Ab Samstag teilten sich Mia Laamanen aus Finnland und Peter Kindle aus der Schweiz das Richten.
Beide werden die WM-Richter in Basel sein. Mia Laamanen kennte ich vom Dania-Cup 2005 her,
ich bin dort drei Mal bei ihr gelaufen, einen A3-, einen A-Open- und einen Jumping-Lauf.
Ihre Parcours hatte ich auch noch gut in Erinnerung, sie waren jeweils anspruchsvoll,
trickreich mit diversen versteckten Verleitungen, aber sehr runder Linienführung für den Hund.
Peter Kindle dagegen war mir völlig unbekannt.
Mia Laamanen richtete zuerst den A3-Lauf, Peter Kindle danach den Jumping3. Der A3-Parcours
war wie ich sie von Dänemark in Erinnerung hatte, anspruchsvoll, mit einigen technischen
Sequenzen, aber stets flüssig. So war z. B. die Sequenz nach dem Laufsteg zum Tunnel 9
im Grunde eine Gerade, bei entsprechender Führung. Das Zonen-Desaster bei mir vom Freitag sollte
sich auf keinen Fall wiederholen, habe ich mir zumindest vorgenommen. Es wurde dann auch ein
wirklich runder Lauf ohne Parcoursfehler mit absolut sicheren Kontaktzonen und Platz 8.
Philipp mit Finn Platz 1, Sylvia mit Gill Platz 2, Florian mit Lass Platz 3 und Uschi
mit Age und einem Stangenfehler Platz 11. (28 Starter, 5 V0, 5 V, 9 SG, 3 G, 6 Dis).
Diddl in diesem A3-Lauf beim Sprung durch den Reifen 8
Auch der Jumping von Peter Kindle war voller Verleitungen und technischen Anforderungen.
Auch hier ist uns wieder ein runder, kontrollierter Lauf gelungen, mit dem wir auf Platz 6
landeten. Lisa German mit Biene Platz 1, Flo mit Lass Platz 2, Sylvia mit Gill Platz 3 und
Uschi mit Age Platz 5. (28 Starter, 12 V0, 5 V, 8 SG, 3 Dis).
Parcours-Begehung Jumping3:
Die 'Grantigen lagen also nach zwei Drittel dieser Quali gar nicht so schlecht, Flo mit Lass
war so gut wie durch, Uschi auf Platz 3 und ich auf Platz 5, leisten durften wir uns aber am kommenden,
letzten Tag nicht allzu viel und Sylvia war als Weltmeister ohnehin dabei.
Sonntag:
HF, Hund |
Pkt. |
Rang |
Die ersten 10 nach dem Finale: |
Cerny, Florian, Lass | 20 | 1 |
Ketschker, Jürgen, Asim | 77 | 2 |
Boogk, Silas, Back | 96 | 3 |
Müller-Schnick, Philipp, Finn | 105 | 4 |
Germann, Lisa, Biene | 114 | 5 |
Cerny, Ursula, Age | 116 | 6 |
Echtle, Nina, Giney | 123 | 7 |
Wiersing, Melanie, Djuke | 135 | 8 |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 141 | 9 |
Diddl | 142 | 10 |
Das war der Tag der endgültigen Entscheidung. Die Nervosität der Starter war fast zum Greifen.
Ich machte da keine Ausnahme, noch bei keinem Wettbewerb vorher war ich innerlich derart aufgeregt.
Bei den Qualis mit Diddl in den Vorjahren hatten wir keinerlei Chance auch nur in die Nähe der
Platzierungen zu kommen, die für das WM-Team in Frage gekommen sind und dieses Jahr dagegen waren
wir ganz dicht dran.
Als erster Wettbewerb der A3-Parcours von Peter Kindle, technisch mit Verleitungen und auch
rund und flüssig zu laufen. Nicht einfach, aber wirkliche Probleme sah ich für uns eigentlich
nicht. Daß ich dann doch ein Dis gelaufen bin, kann ich nur meiner Nervosität zuschreiben,
aber das gehört eben auch zum Wettbewerb. Bereits nach der A-Wand an der Mauer hatten wir eine
Vw. Die Zone war sicher und kontrolliert, leider war ich wohl schon zu weit an der Mauer als ich
Diddl freigab und agierte da zu viel statisch, fast wie paralysiert.
Er kam blieb stehen und wich dann nach links aus - Vw.
Damit wäre eigentlich noch nicht alles verloren gewesen, aber die Luft war bei mir plötzlich
'raus. Neu angesetzt und weiter gelaufen und dann habe ich Diddl anfängerhaft am Sacktunnel
vorbei gezogen, selber gesehen habe ich es nicht, ich sah nur noch, wie der Richter das Dis
anzeigte. Das war's dann wohl mit der WM-Quali für uns in 2006.
Lisa mit Biene Platz 1, Philipp mit Finn Platz 2, Flo mit Lass Platz 3, Sylvia mit Gill und
Vw an gleicher Stelle wie Diddl Platz 12 und Uschi mit Age und Stangenfehler Platz 13.
(28 Starter, 5 V0, 12 V, 6 SG, 1 NB, 4 Dis).
Der abschließende Jumping von Mia Laamanen war ein Parcours mit einer sehr schnellen Linienführung,
aber daraus resultierend auch einigen heftigen Verleitungen. Ein höchst interessanter Parcours,
der allen, die für die Entscheidung noch in Frage kamen, einiges abverlangte. Allen anderen
war schon mehr oder weniger anzumerken, daß die extreme Spannung aus den Wettbewerben vorher
eigentlich nun gewichen ist. Mir ging es nicht anders, doch etwas desillusioniert und nicht mehr
voll konzentriert ging ich zu Werke. Entsprechend fiel dieser Lauf aus, Diddl sprang nach der
Kombination Hürde 13, weil ich einfach zu lasch und tranig agiert habe - Dis. Sylvia mit Gill
und Uschi mit Age auch Dis. Das Dis von Uschi war äußerst unglücklich, bei Rückwärtsgehen
stieß sie den Ausleger von Hürde 18 um - Dis. Bis zu dieser Stelle kurz vor Schluß null Fehler.
Flo mit Lass Platz 1, Silas Boogk mit Back Platz 2 und Nina Echtle mit Giney Platz 3.
(28 Starter, 3 V0, 7 V, 5 SG, 13 Dis).
Herzlichen Glückwunsch unserem Team, daß uns in der Schweiz vetreten wird. Ich bin mir absolut
sicher, daß wir wieder ein Team höchster Qualität haben und wünsche ihnen starke Nerven,
viel Erfolg, immer ein cm Luft über der Stange und eine Pfote in der Zone.
Noch eine kleine Nachbemerkung. Die für das WM-Team Verantwortlichen haben sich ja intensiv mit
der Prozentrechnung beschäftigt. Das führte dazu, daß die Anzahl der Teilnehmer in den einzelnen
Größenklassen entsprechend des Anteils der Teilnehmer bei den ersten zwei Qualifikationen
festgelegt und somit die Zahl der Finalteilnehmer bei Small und Medium entsprechend
aufgestockt wurde. Das ist gerecht und korrekt, dagegen ist unter quantitativer Betrachtung
nichts einzuwenden.
Warum allerdings die Verantwortlichen diese Art der Rechnung bei der Verteilung der Startplätze
nicht auch angewandt haben bleibt offen. Die 4 Starter Small entsprechen einem Anteil von 33 %,
die 4 Starter Medium einem von 29 %, der Anteil der Starter im Team Large dagegen nur 19 %. Nebem
dem rein rechnerischen Aspekt, den ich persönlich bei derartigen Betrachtungen für absolut
ungeeignet halte, sollte es ja bei einer Weltmeisterschaft vor allem die erfolgsoriente
Betrachtung geben. Daß dieses bei den Verantwortlichen gelegentlich zu kurz kommt, ist bei
einigen Reglementänderungen für die WM-Qualifikation ja schon deutlich geworden und daß
sie besonders die Prozentrechnung jedweden sportlichen Kriterien vorziehen ist durch
die Quotenmeisterschaften DHV und VDH nachhaltig bewiesen.
Daß nun bei der Zahl der Starter für die einzelnen Größenklassen zumindest nicht nach
den Anteilen vorgegangen wurde ist völlig unverständlich. Bei allem Respekt vor den Leistungen
der Small- und Medium-Teams muß man aber doch auch deutlich erkennen, daß eine Erhöhung der
Anzahl der Starter im Team keine Erhöhung der Wettbewerbschancen mit sich bringt. Anders sehe
ich das bei den Large-Teams. Hier bleiben nun Teams zu Gunsten von in den Einzelwettbewerben chancenloser
Small- und Medium-Teams zu Hause, obwohl diese Large-Teams bereits bewiesen haben, daß sie ganz
vorne, in der internationalen Spitze mitlaufen können.
CfBrH in Hirschaid
Susanne war mit Liz bei dem Turnier der 'Briten' auf der Platzanlage vom SV OG Hirschaid.
Eine gelungene Zusammenarbeit unterschiedlichster 'Fraktionen': Infrastruktur, Parcourshelfer
vom SV, Prüfungsleitung, Richter, Meldestelle und Auswertung vom CfBrH.
Die Anlage dieses Vereins ist ein sehr großes, äußerst gepflegtes, vollständig
eingezäuntes Gelände mit vier großen Plätzen, auf denen man aus 'Agilitysicht' betrachtet,
auf jedem einzelnen fast zwei Ringe stellen könnte. Ergänzt wird das Ganze durch
ein sehr großes Vereinsheim mit großer Terrasse - es ist das ehemalige Kanalwärterhaus
des alten Rhein-Main-Donau-Kanals - gepflasterten Zufahrtswegen
und Parkplätzen sowie eine Lage direkt am Kanal mit Gassi-Geh und Bademöglichkeiten
bis zum Abwinken. Der Ort Hirschaid ist ja bekannt durch das Möbelhaus Neubert, liegt an der
B4 / A73 zwischen Forchheim und Bamberg und der Hundeplatz selber am Ortseingang
(aus Forchheim kommend) an der B4 auf der linken Seite. Entsprechend unproblematisch und schnell
ist der Platz zu erreichen.
Dabei waren von den 'Grantigen' noch Günter Ammon mit Moss, Martin Wenger mit Jester (Brak)
und Renate Wierny mit Nick (Buzz) und gerichtet hat Renate Mlinaritsch vom CfBrH mit gefälligen,
flüssigen und nicht zu schweren Parcours.
Nach langer Welpenpause war es wieder das erste Turnier für Susanne und Liz, ihr letzter
Start liegt nun schon über 6 Monate zurück. Sie erreichten ein SG im A-Lauf (eine Vw und
eine Stange) und ein V (Stangenfehler) im Jumping3. Martin und Jester Platz 2 im A-Lauf
hinter Johannes Voran mit Smylla und Platz 1 um Jumping3. Günter mit Moss mit Zonenfehler
an A-Wand und Laufsteg und Platz 2 im Jumping3. Renate mit Nick Dis im A2-Lauf und im Spiel.
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