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05.02.2006 - swhv AJO-Tour 3. Etappe

Wegen Problemen zwischen Reitern und Hallenbesitzer mußte der AHK Rastatt den Austragungsort für die 3. Etappe kurzerhand in die Reithalle in Ötigheim verlegen. Daß das zwar als Notlösung gedacht, aber tatsächlich keine war, ist ja schon im Forum vom 'Service' angesprochen worden. Die Halle, mindestens 20 x 40 m, ist für einen Parcours völlig ausreichend und der ist Boden ausgezeichnet, lediglich die Zuschauerplätze sind in der Halle selber etwas knapp. Aber da ist ja noch eine Reiterstube im ersten Stock, fast über die gesamte Breite der Halle, mit bestem Ausblick auf den Parcours. Die Parkplatz- und Camping-Situation (mit Strom) kann nur als überaus großzügig bezeichnet werden und Gassigeh-Möglichkeiten sind auch reichlich vorhanden. Also, das war im positiven Sinne weit von einer Notlösung entfernt. Deswegen vielen Dank an den AHK Rastatt für den Einsatz und das Engagement, diese Etappe in dieser professionellen Weise gerettet zu haben.

Daß dies nicht überall so zu finden ist, macht der unsägliche Vorgang um die 4. Etappe in Heidelberg-Kirchheim deutlich. Aus logisch für mich nicht nachzuvollziehenden Gründen ist die Final-Etappe in Heidelberg-Kirchheim am Verhalten des VdH Sandhausen gescheitert. Warum? Weil sich im 15 km entfernten Neulußheim ein neu gegründeter swhv-Verein einen Namen gegeben hat mit dem man beim VdH Sandhausen nicht einverstanden war, wollte man den Starter aus diesem neuen Verein bei der Final-Etappe, bei der der VdH Sandhausen der Ausrichter ist, nicht starten lassen und hat dies der AJO-Kommission mitgeteilt. Das Vorgehen des VdH Sandhausen, Sportler aus diesem neuen Verein deswegen zu sanktionieren, weil man auf dem Verbandsweg das Ziel nicht erreicht hat, ist aus meiner Sicht gegenüber dem Sportler reine Willkür und daher völlig inakzeptabel. Die AJO-Kommission hat den VdH Sandhausen daraufhin von der Ausrichtung dieser Etappe entbunden. Der VdH Sandhausen hat sich nach meiner Meinung gegenüber den Agility-Sportlern und dem swhv in einer Weise verhalten, die ihn für mich als Veranstalter für künftige Agility-Turniere absolut ausschließt.

Nicht vorenthalten will ich eine E-Mail, die mich am 9.2. erreicht hat. Mit Einverständnis des Absenders wird sie hier veröffentlicht.

Hallo Klaus,

wir, die Agility-Trainer und Sportler des VdH Sandhausens, stehen nicht hinter der Entscheidung unseres Vorstandes, wurden dazu weder befragt noch in die Entscheidungsfindung miteinbezogen und hätten das AJO-Finale sehr gerne in gewohnter Qualität ausgerichtet. Die Helferliste war bereits komplett. Ferner haben wir die Absage auch erst diese Woche erfahren und auch nicht direkt von unserer Vorstandschaft. Stellvertretend für das 'aktive' Agility in Sandhausen sendet Dir viele Grüße

Diese E-Mail ist ein Beispiel dafür, wie wir es in völlig anderen Lebensbereichen auch finden, daß die, die von der Basis gewählt wurden um diese zu vertreten, sich von ihren Auftraggebern, nämlich der der Basis, in Selbstherrlichkeit und im Gefühl absoluter Omnipotenz weit entfernt haben.

Ich veröffentlich diese E-Mail sehr gerne, weil damit deutlich wird, in welcher Weise die Meinungsbildung bei diesem Thema im VdH Sandhausen abgelaufen ist und ich hoffe, daß dadurch die Agility-Sportler des VdH Sandhausen bei allen künftigen Turnieren auch weiterhin willkommen sein werden.

Doch es gibt auch Positives zu berichten. Der HC Gmünd hat sich aufgrund dieser Situation, trotz des inzwischen recht engen Zeitrahmens, bereit erklärt, diese Final-Etappe auszurichten. Ich glaube, wir alle müssen uns beim HC Gmünd für dieses spontane Engagement bedanken und den Verein bei der Durchführung dieses Turniers unterstützen, durch Zurückhaltung beim Meckern wenn tatsächlich einmal etwas nicht so klappen sollte oder die äußeren Umstände nicht ganz so gestaltet werden können, wie wir das gewohnt sind und natürlich erforderlichen Falls auch durch Mitarbeit.

LK Small Medium Large Gesamt
A1443644
A2771024
A3191668103
Gesamt3027114171

Doch zurück zur 3. Etappe in Ötigheim. Insgesamt 171 Teams am Start, davon 114 Large-Teams. Von den 57 Small-/Medium-Teams gerade einmal 8 Teams aus der A1. Bedenklich, wenn man die A1 als Nachwuchsklasse ansieht. Ganz anders in der Größenklasse Large. Während in den kleinen Klassen je 4 Team um die 3 Aufstiegsplätze kämpfen, sind es bei Large 36 Teams. Das ist ja nicht nur bei der AJO-Tour so, das zieht sich ja durch alle Turniere durch. Ganz anders ist das Verhältnis in der Leistungsklasse A3. 35 Small- und Medium -Teams gegenüber 68 Large-Teams. Dieses Verhältnis macht deutlich, daß entweder für die Small- und Medium-Teams der Aufstieg mangels Konkurrenz sehr leicht ist oder, daß die Hundeführer in diesen Größenklassen einfach besser sind.

Unter den 171 Teams auch 5 'Grantige', Günter Ammon mit Moss, Uschi Cerny mit Age, Remo Müller mit Brit, Martin Wenger mit Jester und Diddl.

LK A-Lauf AJO PaS
A1
A2
A3

Gerichtet haben diese 3. Etappe Michael Kanbach, und zwar die Leistungsklassen A1 und A2, und Stefanie Semkat die Leistungsklasse A3, beide vom swhv. Wie man es von diesen beiden Richter gewohnt ist, waren ihre Parcours flüssig und den jeweiligen Leistungsklassen angemessen anspruchsvoll. Das gilt für alle Parcours, für die der A-Läufe, für den AJO-A-Open-Lauf und den des abschließenden gemeinsamen Jumping-Spiels.

Eigentlich war der A3-Parcours nicht wirklich schwer, alles rund und flüssig gestellt. Dadurch ein sehr schneller Parcours, mit aus meiner Sicht zwei Stellen, die erhöhte Aufmerksamkeit erforderten. Das war natürlich der Weg vom Tunnel 4 zum Tunnel 5 wegen der A-Wand, die da verlockend im Weg stand und die Sequenz vom Laufsteg 11 zum Slalom 14. Bei dem Weg zum Tunnel 5 konnte man, um es wirklich sicher zu machen, den Hund auch links führen und bei der Sequenz zum Slalom mußte man sich entscheiden ob man den Hund in einem schönen, runden Bogen nach links um die Hürde 12 holt, oder nach rechts zwischen 12 und 13 durch. Für die Hunde, die am Slalomeingang nicht absolut sicher sind, hätte man dann allerdings noch einmal, nach Hürde 13, wechseln müssen.

Für meinen Lauf war klar, ich mußte Diddl links geführt an der A-Wand vorbei ziehen. Natürlich wäre rechts geführt besser, nach dem Tunnel 5 weiß der Hund genau wie es weiter geht, aber ich wollte diese Stelle unbedingt absichern. Für den Weg zum Slalom kam für mich nur den Weg links um die Hürde 12 in Frage. Diese Linie hielt den Hund auf Tempo, das Stangenrisiko war niedrig und man hatte eine sehr günstige Position für den Slalomeingang.

Vor mir starteten Martin mit Jester, Remo mit Brit und Uschi mit Age, nach mir Günter mit Moss. Martin führte Jester rechts in der Sequenz Tunnel 4 zu 5 und Jester nahm die Wand - Dis. Remo verhedderte sich etwas bei den Wechseln in der Sequenz zum Slalom und Brit fädelte falsch ein. Remo korrigierte nicht, warum auch, - Dis. Bei Uschi wiederholte sich der Fehler von Essingen. Nach einem Superlauf bis zur A-Wand verschwand Age nach links im Ausgang vom Tunnel 4. Für diese Sequenz hatte ich für meinen Lauf daher geplant, Diddl an der Wand rechts zu führen, d. h. ich würde zwischen Hürde 17 und A-Wand 18 hinter ihm wechseln.


Noch liegt die Stange ... ... ob Diddl wohl über die Hürde springt?
Es lief bei uns auch alles nicht schlecht, die Zone von A-Wand 7 knapp, aber drauf, bis zu Hürde 12, siehe Bild links. Diddl schmiß die Stange, das war's dann. Vielleicht habe ich zu früh die Drehung nach links eingeleitet oder Diddl ist etwas zu früh abgesprungen. Ich lief zwar weiter, aber wenig engagiert und verzichtete auch auf den Wechsel hinter Diddl vor der A-Wand 18. Es kam wie es kommen mußte, Diddl verschwand auch im Tunnel wie Age - Dis, war aber auch egal. Trotzdem muß ich mich im Rückblick tadeln, denn durch so einen Stangenfehler darf man sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Auf dem Bild rechts sieht man schulbuchmäßig, wie Diddl veranlaßt durch Körperhaltung und Handzeichen des Hundeführers den Tunnel anvisiert (Danke Christian für die Bilder).

Günter lief mit Moss genau bis zu dieser Stelle sehr schön, aber auch Günter verhinderte nicht, daß Moss im Tunnel verschwand. Grandios anzusehen waren die Läufe der Plazierten, aber auch, wie die Tabelle zeigt, die der anderen Starter, auch wenn da 'mal ein Fehler dabei war. (68 Starter, 16 V0, 13 V, 17 SG, 22 Dis).

Die 20 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Germann, Lisa, Biene35,76001
 Müller-Schnick, Philipp, Finn36,03002
 Lippert, Silvia, Lilly36,84003
 Schmitt, Wolfgang, Garry36,841019
 Voran, Johannes, Smylla36,85004
 Boogk, Silas, Back37,73005
 Schauwecker, Ernst, Ginger38,23006
 Domokos, Diana, Emma38,482033
 Piske, Mina, Duke38,64007
 Meszaros, Heinz, Leika38,822034
 Gehle, Ulrike, Duke38,85008
 Pfister, Eva, Keen38,962141
 Steiner, Ebbo, Jerry39,101020
 Waldmeier, Tobias, Sira39,18009
 Schiefelbein, Thorsten, Xyra39,401021
 Schmitt, Markus, Samson40,200010
 Beitl, Alexander, Chagall40,350011
 Thines, Jos, Lee40,391242
 Bölstler, Eugen, Simba40,852035
 Ritter, Martin, Luna42,063043

20 Teams aus allen Large-Leistungsklassen hatten sich mit ihren Nullfehlerläufen für den anschließenden AJO-A-Open qualifiziert. Diesen hat Markus Schmitt mit Samson und dem einzigen Nullfehlerlauf vor Silas Boogk mit Back und Johannes Voran mit Smylla gewonnen.

Natürlich wollte ich den abschließenden Jumping-Open nicht auch noch vermurksen. Der Parcours-Verlauf versprach einen spannenden Wettbewerb mit knappem Ausgang und schnellen Zeiten. Er war nicht übermäßig schwierig, aber durch das hohe Tempo der Hunde können, von Stangenfehlern einmal abgesehen, trotzdem viele Fehler passieren. Das wird in solchen Parcours oft unterschätzt. Der Parcours bot reichlich Wechselmöglichkeiten, die auch fleißig in Anspruch genommen wurden. Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, wie gefährlich die 'Franzosen' sind, wenn sie nicht wirklich in solch schnellen Parcours perfekt ausgeführt werden, Belgier sind da erheblich 'fehlertoleranter'. Ich habe bis zu meinem Start alle Large-Läufe gesehen und was da an Vw in der Sequenz Hürde 11 zu 12 wegen nicht 100 %ig ausgeführter Franzosen passiert ist, war fast abenteuerlich. Die Hunde kommen mit vollem Speed über Hürde 11, der Hundeführer macht einen 'Franzosen' also läuft auch einen Radius, der Hund folgt natürlich diesem Bogen und sieht zunächst Hürde 8. Dadurch wird der Bogen schön groß, der Hundeführer muß ja nun am linken Ausleger der Hürde 12 vorbei um diese Hürde für den Hund überhaupt zu öffnen, da ist der Hund aber auch schon an dieser vorbei - Vw. Selbst bei einem ungeschickten Belgier signalisiert man dem Hund durch das Eindrehen entgegen seiner Laufrichtung, daß sich hier nun gewaltig etwas ändert.

Wie lief es denn nun bei uns? Martin lief mit Jester in ein frühes Dis, Remo war wegen Defekts an der Elektrik beim WoMo schon auf dem Weg, um bei Tageslicht noch nach Hause zu kommen. Uschi und Age liefen grandios auf Platz 2 und Günter mit Moss ebenso auf Platz 5. Diddl lief gigantisch, aber leider fiel dann doch wieder eine Stange. Kurz vor Schluß die von Hürde 15. Ich habe den Sprung noch kontrolliert, lief weiter und Diddl war schon im Ansatz zum Doppelsprung, als die Stange von Hürde 15 fiel. Sie fiel spät, aber sie fiel. Das war's dann für dieses Wochenende. Tja, sag' ich's nicht immer? "Lieber langsam und sauber". (111 Starter, 30 V0, 20 V, 20 SG, 6 G, 35 Dis).

Die 20 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Germann, Lisa, Biene23,141033
 Diddl23,601034
 Schmitt, Wolfgang, Garry23,831035
 Wörner, Manuela, Alyana23,851036
 Müller-Schnick, Philipp, Finn23,86001
 Age23,92002
 Beitl, Alexander, Agila24,18003
 Voran, Johannes, Smylla24,60004
 Piske, Mina, Duke24,731037
 Stubbe, Yvonne, Grey24,732056
 Moss24,77005
 Pfister, Eva, Pepper25,164176
 Reichenbach, Uta, Maffin25,17006
 Schmitt, Markus, Samson25,38007
 Bitsch, Gerd, Bess25,642057
 Thines, Jos, Lee25,812168
 Behr, Beate, Elexa25,831038
 Wagner, Uli, Fly25,832058
 Kolatzek, Petra, Duke26,021039
 Dürr, Katja, Joey26,29008

Nicht vergessen werden darf auch einmal darauf hinzuweisen, daß trotz der großen Starterzahl und der 3 Läufe, um 18:00 h Siegerehrung war. Auch bei den vorhergehenden Etappen ist dies den Organisatoren gelungen. Ich bin der Meinung, daß dies erstens eine hervorragende Leistung ist und zweitens einer Turnierreihe wie dieser Tour mit dieser Qualität und Quantität durchaus entspricht. Das muß auch einmal gesagt werden, denn die Organisatoren hatten im Vorfeld zu dieser Tour doch erhebliche Sorgen, was die hohe Meldezahl betraf. Evtl. Meckereien über ein zu spätes Ende sind daher objektiv völlig unangebracht. Hier wird an keiner Stelle Zeit vertrödelt und wer eine Turnierreihe dieser Qualität und Quantität mitmachen will, darf dann auch nicht erwarten, schon um 17:00 h wieder im Wohnzimmer zu sitzen. Wer das will muß anstelle der AJO dann eben die auf 100 Starter limitierten Turniere melden.

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