Ein verlängertes Agility-Wochenende, so ganz nach meinem Geschmack - drei Tage Agility am Stück. Das Zweitagesturnier am Wochenende 01. und 02. Oktober im HSZ Rhein-Neckar hatte ich planmäßig gemeldet. Das Turnier aber einen Tag danach beim VdH Straubenhardt ist mir irgendwie 'durch die Lappen gegangen'. Aber ebenso zufällig wie noch rechtzeitig habe ich davon erfahren; wofür ein Chat doch alles gut sein kann. Also nichts wie auch dort gemeldet, denn Straubenhardt bedeutet nur einen kleinen Umweg auf der Route von Neulußheim nach Hause. Auch die Richterliste für die drei Tage versprach anspruchsvolle und flüssige Parcours, samstags Michael Kanbach, sonntags Gabi Buza-Kiss und am Montag Stefanie Semkat und schließlich hatte ich ja eine schier ewig dauernde Turnierpause von drei Wochen!

Das Turnier in Neulußheim wurde auf dem großen Areal vor dem eigentlichen Hundeplatz ausgetragen. Das hatte vereinsinterne Gründe, auf die nicht näher eingegangen zu werden braucht. Festzustellen ist lediglich, daß diese Alternative weitaus mehr als eine Ersatzlösung war. Tatsächlich fand ich sie besser als auf dem Hundeplatz, die Wege waren kürzer, um den Parcours herum ist deutlich mehr Platz und bei 100 Startern ist Parken und Campen überhaupt kein Problem. Aus meiner Sicht als Starter würde ich es begrüßen, wenn die nächsten Turniere vom HSZ Rhein-Neckar auch wieder an dieser Stelle stattfinden könnten.

Samstag:
Richter Michael Kanbach. Ein sehr flüssiger A3-Parcours in dem ich ein gutes Gefühl hatte. Ein Parcours dessen Linienführung es einem ermöglichte, fast immer vor dem Hund zu sein, entsprechendes Timing natürlich vorausgesetzt. Ein Parcours, der uns, bzw. genauer gesagt besser mir, sehr entgegen kam. Unser Lauf war dementsprechend auch sehr rund, mit gut kontrollierten Zonen, doch leider fiel die Stange von Hürde 9. Daß ich das nicht gesehen habe und erst im Ziel fragen mußte: "Wo war denn der Parcours-Fehler?" sagt eigentlich alles darüber, wie ich die Hürden in dieser Sequenz kontrolliert habe. (21 Starter, 4 V0, 4 V, 1 SG, 2 G, 10 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Schmitt, Markus, Samson	39,56	1	0	5
Diddl	40,25	1	0	6
Ritter, Martin, Luna	40,31	3	0	9
Gehle, Ulrike, Duke	40,84	0	0	1
Späth, Corinna, Gwendy	41,21	0	0	2
Baumann, Marita, Tempete	41,21	1	0	7
Wörner, Manuela, Yana	43,78	3	1	10
Friesel, Nadine Mira	45,21	0	0	3
Weißenberg, Imma, Gilli	45,93	0	0	4
Röcker, Stefanie, Momo	51,40	1	0	8

Leider regnete es den ganzen Tag. Der Boden, obwohl sehr aufnahmefähig, litt doch sichtlich unter diesem Dauerbeschuß, zunehmend wurde es rutschiger. Bei solchen Verhältnissen laufe ich stets sehr gehemmt und bin dann eigentlich nie dort wo ich sein müßte, Dis ist dann das normale Ergebnis. Richter Michael Kanbach hatte alle Parcours so konzipiert, daß beim Umbau eigentlich nur der Weg zu ändern war. Für die Bodenverhältnisse beim Jumping war das natürlich genau das Falsche, weil die Wege um den geraden Tunnel im Zentrum extrem schmierig wurden. Damit ich nicht falsch verstanden werde, das ist keine Kritik sondern lediglich eine Feststellung. Andere Hundeführer kommen mit solchen Bodenverhältnissen trotzdem gut zurecht und für die Hunde ist es in einem, wie bei diesem Jumping, rund gestellten Parcours ohnehin kein Problem. Daß ich dann in meinem Lauf nach dem Tunnel 6 Diddl gleich in den Slalom 8 geschickt habe, kann man dem Boden nun wirklich nicht anlasten, ich hatte Hürde 7 einfach vergessen. (19 Starter, 9 V0, 1 SG, 9 Dis).



Die schnellsten Zeiten:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Echtle, Nina, Giney	26,53	0	0	1
Baumann, Marita, Tempete	27,68	2	0	9
Späth, Corinna, Gwendy	28,68	0	0	2
Calmbacher, Elke, Aquin	31,57	0	0	3
Friesel, Nadine, Mira	31,78	0	0	4
Röcker, Stefanie, Momo	35,00	0	0	5
Weißenberg, Imma, Gilli	35,43	0	0	6
Engert, Uwe, Merlin	38,40	0	0	7
Buchmann, Corinna, Ibara	38,53	0	0	8

Der Sport und die einzelnen Läufe sind in Lußheim eine Sache, das 'Apre-Agility' eine andere. Wie schon beim Zweitagesturnier Anfang Juni hat man sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Die Grillhütte unmittelbar am Platz, sicherlich Schauplatz schon vieler heftiger Feten, bietet natürlich auch ideale Voraussetzungen. Nach dem Schnitzelbuffet war dieses Mal Exotisches angesagt. Zu orientalischen Klängen führte eine fast professionelle, fünfköpfige weibliche Tanztruppe Bauchtänze auf. Daß vier dieser Tänzerinnen sehr viel Ähnlichkeit mit real existierenden Vereinsmitgliedern hatten, war sicherlich nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Sonntag:
Richter Gabi Buza-Kiss. Das Wetter hatte sich entscheidend gebessert, es war trocken und wärmer. Auch bei diesem A3-Parcours hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Sehr rund und flüssig mit einigen Verleitungen, die aber aus meiner Sicht gut beherrschbar erschienen. Das Gefühle täuschen können erlebte ich dann bei Stegabgang. Sicherheitshalber lief ich rechts vom Steg, um Diddl von der Tunnelverleitung 'wegdrücken' zu können. Das Positive war, daß Diddl die Zone sicher und sehr schnell machte, das Negative aber, daß er nicht so wirklich auf mein Auflösekommando wartete, sondern gleich im Tunnel 8 verschwand - Dis. Schade, denn vor und nach dem Dis lief alles schnell und fehlerfrei. (21 Starter, 1 V0, 2 V, 7 SG, 1 G, 1 NB, 9 Dis).

Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Steiner, Ebbo, Jerry	30,90	2	0	6
Hanl, Ivonne, Amelie	31,03	1	0	2
Wörner, Manuela, Yana	31,15	4	1	11
Späth, Corinna, Gwendy	33,09	0	0	1
Baumann, Marita, Tempete	36,21	2	1	9
Eisinger, Andreas, Pahari	36,62	3	0	10
Gäng, Diethild, Robin	41,37	2	0	7
Reiser, Kathrin, Aisha	41,84	1	0	3

Der Jumping 3-Parcours erschien mir gut geeignet um uns für das Dis im A-Lauf zu rehabilitieren. Er enthielt eigentlich nur wenige milde Verleitungen, aber dafür zwei etwas anspruchsvollere technische Sequenzen. Derartige Passagen sind mit Diddl ausgezeichnet machbar. Es klappte auch alles wunderbar bis nach Hürde 11, nur daß ich dort den unbedingt erforderlichen Wechsel vergessen hatte und Diddl direkt über die Hürde 9 statt in den Tunnel führte - Dis. (19 Starter, 6 V0, 1 V, 3 SG, 9 Dis).

Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Beitl, Alexander, Chagell	26,68	0	0	1
Baumann, Marita, Tempete	27,37	2	0	9
Ritter, Martin, Luna	29,03	0	0	2
Eisinger, Andreas, Pahari	30,81	1	0	7
Röcker, Stefanie, Momo	32,65	0	0	3
Borcherding, Christiane, Jule	32,90	0	0	4
Gäng, Diethild, Robin	33,06	0	0	5
Hanselmann, Wilhelm, Anka	36,62	0	0	6

Trotz eines zusätzlichen Kreisgruppenlaufes an diesem Tag war das Turnier frühzeitig beendet und wir konnten uns auf den Weg nach Straubenhardt machen.

Montag:
Irgendwann des nächtens begann der Regen auf das WoMo zu trommeln. Das sollte auch über den Vormittag hinweg so fortsetzten. Der Platz wurde dadurch natürlich rutschiger, aber der kräftige Grasbewuchs hielt der Beanspruchung weitgehend stand, so daß schmierige, lehmige Passagen kaum auftraten. Insgesamt ließ es sich trotz der pausenlosen Nässe von oben noch recht gut laufen. Richter Stefanie Semkat.

Auch dieser A3-Parcours paßte, was Anspruch und Linienführung betraf, nahtlos zu den vom Wochenende. Auch hier hatte ich wieder 'ein gutes Gefühl' und nahm mir vor, nun endlich ein wenig mehr auf Verleitungen zu achten und 'mal keinen Wechsel zu vergessen, denn derer waren, zumindest nach meiner Parcours-Begehung, sechs zu machen. Es wurde dann auch ein wirklich runder Lauf, in dem ich alle Wechsel so wie geplant machte. Auch den 'Ketschker' von Hürde 14c auf 15 nahm Diddl wunderbar an und der Bogen wurde dadurch entsprechend eng. In Verbindung mit schnellen und sicheren Zonen schlug sich das in der Laufzeit deutlich nieder. (13 Starter, 4 V0, 1 V, 3 SG, 5 Dis).

Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:

HF, Hund	Zeit s	Pf	Vw	Rang
Diddl	38,39	0	0	1
Schmitt, Markus, Samson	41,19	0	0	2
Lambart, Dagmar, Ruby	46,69	0	1	5
Iwan, Alexander, Sunny	46,87	0	0	3
Walter, Udo, Leo	47,53	2	0	6
Friesel, Nadine, Mira	48,71	0	2	7
Wingert, Erhard, Csico	50,45	0	0	4

Statt Jumping nach Klassen ein Spiel für alle, angesichts des Wetters mit einer verkürzten Streckenführung. Um Diddl endlich einmal wieder das Erlebnis von zwei 'Nullern' an einem Tag zu gönnen, beschloß ich das Spiel nicht selber zu laufen, sondern laufen zu lassen. Nein, ernsthaft, schon in der Nacht wachte ich mit leichter Migräne auf, die sich durch die Konzentration beim A-Lauf verschlimmerte. Alex Beitl nahm sich des verwaisten Diddls an und führte ihn, sozusagen hinter sich selbst mit Gisa, auf Platz 3. Gewonnen hat Ebbo Steiner mit Jerry.

Hier können die Parcours des Wochenendes aufgerufen werden:

	A1		A2		A3
	A-Lauf	Jumping	A-Lauf	Jumping	A-Lauf	Jumping
Samstag
Sonntag
Montag

Weitere Berichte über Samstag und Sonntag sind bei Agility Medium und Small und Powerdogs zu finden.