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22.05.2005 1. AWC-Qualifikation beim KfT Dorsten

Bevor ich auf das eigentliche Turniergeschehen eingehe, erst noch ein paar Vorbemerkungen zu dem von der Zeitschrift 'Agility Welt', inzwischen umgetauft auf 'Agility and More', ins Leben gerufenen Cup für den deutschsprachigen Verbreitungsraum dieser Zeitschrift.

Der Name dieses Cups, in Anlehnung an den Namen dieser Zeitschrift, war natürlich äußerst geschickt gewählt, 'Agility Welt-Cup'. Weckt er doch Assoziationen zu Internationalität und Wettbewerb auf höchstem Niveau, ähnlich zum Fußball wie Europa-Cup oder Welt-Pokal. Auch auf uns verfehlte dieser Cup seine Anziehungskraft nicht, so nahmen wir an den Qualifikationen im Jahr 2000 mit Hank und Bunny und in 2001 mit den Beiden und Liz teil.

2001 haben es sogar Hank und Bunny geschafft, sich für das Finale zu qualifizieren. Bei Hank sicherlich kein Thema, aber für mich mit 'Trudel'-Bunny schon eine kleine Sensation. Während wir uns im Normalfall immer so am Rande der Standardzeiten durch den Parcours kämpften, lief Bunny plötzlich bei dieser ersten Quali in Wickede-Asseln wie entfesselt. Im A-Lauf deutete sich schon ihre Bereitschaft an jetzt einmal Ungewöhnliches zu leisten um dann im darauf folgenden Jumping zu zeigen 'Wenn ich will, dann kann ich schon". In diesem Lauf blieb sie für unsere Verhältnisse nur geringfügig hinter den damals schnellsten Hunden in Deutschland zurück. So liefen WM-Teams wie Thomas Behrendt, Annika Matz oder Marlene Campe 24,22 s, 24,69, bzw. 24,75 s und Bunny 'nur' 28,40 s. Damit waren dann auch Bunny und ich für das Finale in Emmendingen qualifiziert.

Das Finale selber war dann eine tolle Veranstaltung, Agility mit internationalen Mannschaften auf höchsten Niveau, anspruchsvollen Parcours und herrlichstem Wetter. Selbst kleine organisatorische Mängel, wie z. B. zu wenig AWC-T-Shirts für die Deutsche Mannschaft, konnten der guten Stimmung keinen Abbruch tun.

Etwas ist mir aber doch schon damals aufgefallen, das war ein sichtliches Desinteresse der initiierenden Zeitschrift an den Qualifikationen und deren, für eine Agility-Zeitschrift denkbar schlechte Berichterstattung über diese beiden Ereignisse. Als dann im Jahr 2002 die Terminschieberei begann - da wurde der AWC-Quali-Termin exakt auf den Termin des jährlichen Zweitagesturnier von Reutlingen gelegt - und die beiden Qualifikationen plötzlich nur noch im Westen statt fanden und keines mehr im Süden von Deutschland und noch dazu kam, daß nicht alle Starter die teilnehmen wollten zugelassen wurden, Argument "Wir sind schon voll", ließ unser Interesse schlagartig nach und damit war das Thema 'Zeitungs-Cup' für uns erledigt. Im folgenden Jahr 2003 wurde es dann richtig obskur.

Die Termin-Veröffentlichung in der Agility-Welt für die 2. Quali in Wickede-Asseln wies den 21./22.6.2003 aus. Daraufhin hat der VSGH Reutlingen seinen Termin auf den 15./16.6.2003 vorgezogen und siehe da, plötzlich wurde die 2. Quali auch wieder exakt auf dieses Wochenende geschoben. Das hat natürlich bei vielen Startern, für die Reutlingen ein Turnierhöhepunkt im Süden ist, nachhaltige Verärgerung ausgelöst.

Ich will mich in das Marketing des Verlags 'Agility and More' nicht einmischen aber er hätte gut daran getan, mehr 'Flagge' zu zeigen und für eine bessere regionale Verteilung und Terminssetzung zu sorgen. Weiterhin täte es der Internationalität gut, wenn das Cup-Finale nicht immer in Emmendingen wäre. Am European Open sieht man deutlich, welche Sogwirkung eine Veranstaltung haben kann, die nicht nur an einen Ort gebunden ist. Die Teilnehmerzahlen sind innerhalb weniger Jahre, von 2002 bis 2005, geradezu explodiert. Im Übrige erschöpft sich m. E. das Engagement des Verlages beim Thema 'Agility' auf das Abdrucken von Beiträgen aus fremden Federn, die zum Teil derart einseitig eingefärbt und subjektiv sind, daß man sie höchstens noch in die Rubrik 'Lesebriefe' hätte aufnehmen können. Dem Ansehen und auch somit der Auflage der Zeitschrift sind solche redaktionellen Beiträge mit Sicherheit nicht zuträglich.

Als in 2005 wieder eine Cup-Qualifikation im Süden vorgesehen war und das noch dazu in Lußheim, bin ich schwankend geworden. Ein Zweitages-Turnier in Lußheim darf man sich eigentlich nicht entgehen lassen und zur ersten Quali nach Dorsten muß man ja nicht unbedingt fahren, wenn es einem zu weit ist. Also habe ich kurzer Hand gemeldet. Daß dann ausgerechnet an dem 'Dorsten'-Wochenende kein anderes Turnier bei uns im südlichen Raum in erreichbarer Nähe angeboten wurde und ich bei einem Wochenende ohne Turnier schon voll auf Entzug bin, hat mich am Samstag dann doch noch veranlaßt, schnell zu packen und mich auf den Weg dorthin zu machen. Somit wären wir dann endlich beim eigentlichen Thema.

Lt. Starterliste hatten 77 Teams gemeldet, tatsächlich sind dann 61 Teams am Start gewesen, darunter als einziger 'Grantiger' Diddl. Gerichtet haben Uwe Stalke und Hedda Piwowarczyk, mir bis dahin völlig unbekannte Richter aus dem hohen Norden vom CfBrH.

Die Platz- und Parkverhältnisse bei KfT Dorsten sind zwar etwas beengt, haben aber dem Ansturm von etwas über 100 Startern doch standgehalten. Eine Pferdekoppel war für WoWa/WoMo vorgesehen, auf die ich aber auch nicht wegen drohendem Regen - der Wetterbericht verhieß Schauerwetter für Samstag Nacht und Sonntag - unser WoMo abstellte; die Gefahr dort stecken zu bleiben war einfach zu groß. Die Gassigeh-Möglichkeiten sind sehr gut, der Platz liegt außerhalb des Ortes, nur durch eine Anliegerstraße von Wäldern und Wiesen getrennt.

Aufbau des A3-Parcours und Parcours-Begehung noch vor 09:00 h und erster Start kurz nach 09:00 h. Die Linienführung des Parcours war sehr interessant, für die Hunde sehr rund zu laufen und die Hundeführer wurden schon vor einige Herausforderungen gestellt. Bis auf wenige Ausnahmen lauerten in jeder Sequenz Verleitungen oder andere Problemstellen. Der Anfang und der Verlauf bis zum Stegabgang erschien mir nicht so schwierig. Vor den 'falschen' Eingang des Tunnels 3 stellen und abrufen, dann rechts geführt in den Tunnel 5 schicken, hinter dem Hund wechseln, im Tunnel das 'Vor'-Kommando geben und auf den Steg führen. Nach dem Steg schon die Frage, geht man von Hürde 8a zu 8b mit hinein oder bleibt man hinter Hürde 4. Geht man mit 'rein, ist der Tunnel 3 sehr verlockend, also besser dahinter bleiben. Dann natürlich die Frage, was macht man nach der A-Wand? Erst einmal einen Wechsel, um den Hund links zu haben. Ein weiterer Wechsel zwischen Doppelsprung 10 und Hürde 11 war ausgeschlossen, zu groß ist das Stangenrisiko, also links geführt bis über die Mauer 12. Holt man nun den Hund links oder rechts um die Mauer herum? Nach links ist der Weg zur Wippe optimal, man ist gleich auf der richtigen Seite, aber macht die Verleitung Hürde 11 auf. Rechts herum riskiert man einen sehr schrägen Aufgang und muß ggf. nach der Wippe noch einmal wechseln um den Hund nach Hürde 14 etwas vom Slalom wegziehen zu können. Nach dem Slalom wurde es etwas entspannter, aber Achtung des Reifens und des Tunnels 3 wegen.

Mit Startnummer 37 starteten wir in der zweiten Hälfte des Wettbewerbes. Genau an den betreffenden Stellen gab es die Pf oder Dis. Wir waren also gewarnt. Der Start und die Sequenz bis zur A-Wand klappten sehr gut, auch Stegabgang war wieder recht schnell, aber kontrolliert. Bei Hürde 8a zu 8b bin ich hinter der 4 geblieben. Da ein Wechsel vor der Wand für mich nicht zu schaffen war, also dahinter. Dadurch habe ich Diddl wieder geblockt und er ist vor der Zone stehen geblieben, das Gleiche dann noch einmal bei der Wippe mit Zeitverlust in nicht unbeträchtlichem Ausmaß. Nach der Mauer wollte ich ihn rechts herum ziehen, weil ich annahm er würde ohnehin dahin drehen. Vielleicht war ich etwas zu statisch und er drehte nach links. Das hätte ich vorher wissen müssen! Mit Ach und Krach konnte noch ich den Rücksprung vermeiden und ihn rechts herum ziehen. Ab da lief es dann wieder, bis auf den weiteren Zeitverlust an der Wippe, wie geplant. Zu meiner großen Überraschung war das dann Platz 1, die in diesem Lauf schnelleren Teams hatten leider alle irgendwo einen Fehler, schade denn es waren durchweg tolle Läufe. (61 Starter, 9 V0, 10 V5, 19 SG, 2 G, 21 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 German, Lisa, Biene 29,701011
 Just, Oskar, Lhasa32,433037
 Nickels, Hinky, Bandit34,472024
 Braß, Günther, Luna35,772025
 Schröder, Carola, Rusty35,791012
 Diddl36,07001
 Wiersing, Melanie, Djuke36,29002
 Laumann, Kurt, Filou36,752026
 Grefenstein, Mona36,87003
 Wüst, Tobias, Leo37,071013

Der Jumping 3-Parcours von Hedda Piwowarczyk war ein sehr flüssig gestellter, schneller Parcours ohne besondere Schwierigkeiten, ein Parcours der fast ausschließlich über die Laufzeit entschieden wurde, da auch die Standardzeit vergleichsweise hoch, d.h. lang, angesetzt war. Nach dem anspruchsvollen A3-Parcours vom Vormittag eigentlich ein toller Abschluß des Tages, für die Zuschauer, die Hundeführer und vor allem die Hunde.

Natürlich muß man in solchen Parcours auf die Stangen achten und damit hatte ich so meine Erfahrungen am letzten Wochenende beim HSV Knauthain gemacht. Bei 4 Läufen zweimal Null und zweimal Stangenfehler wegen 'inswegrennengekommenundnichtmehraufdiddlgeachtet'. Das sollte mir heute nicht noch einmal passieren. Vielleicht habe ich das mit der Stangenkontrolle und 'Nichtweglaufen' etwas übertrieben, berauschend war unsere Laufzeit wirklich nicht. Zusätzlich kam noch ein 'Zacken' nach Hürde 16 hinzu, weil ich, obwohl Diddl rechts geführt war und er wirklich nichts anderes sieht als den Tunneleingang 17, noch einen Schlenker nach links gemacht habe, um ja den Eingang abzusichern. Natürlich hat Diddl diesen Schlenker mitgemacht. Mit diesem etwas verkrampften Lauf sind wir dann auf Platz 3 gelandet. Mehr als dieser Platz 3, auch mit einem besseren Lauf meinerseits, wäre allerdings meiner Einschätzung nach auch nicht möglich gewesen, denn Lisa German mit Biene und Silas Boogk mit Back wären in diesem Lauf bestimmt nicht zu schlagen gewesen. (61 Starter, 34 V0, 17 V, 5 SG, 2 G, 3 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 German, Lisa, Biene 25,73001
 Boogk, Silas, Back25,89002
 Baumann, Marita, Tempete26,681035
 Loche, Petra, Ashley26,971036
 Just, Oskar, Lhasa27,671037
 Nickels, Hinky, Quick27,981038
 Diddl28,11003
 Bauer, Ralf, Lanos28,471039
 Gründler, Juana, Justin28,82004
 da Silva, Sandra, Bazooka29,58005

Damit war dann der Tagessieg in der Kombinationswertung für uns perfekt. Zwei Nuller an einem Tag ist für mich ein Ereignis wie Schnee im August. In meinen Ergebnistabellen muß ich über ein Jahr zurück gehen, um dergleichen zu finden.

Das Wetter hielt sich übrigens auch nicht an den Wetterbericht und bescherte uns warme Temperaturen und abwechselnd Sonne und Wolken, aber nicht einen Tropfen Regen.

Ein weiterer Bericht bei Agility Medium und Small und alle Ergebnisse und Punkte bei KfT Dorsten.