Die Frage ist natürlich, zu welchen Turnieren meldet man eigentlich. Da gibt es den
sportlichen Aspekt, also welche Richter sind eingeladen und welches Starterfeld wird wohl
zu erwarten sein. Informationen die, was die Richter betrifft, zum Zeitpunkt der Meldung
meistens noch nicht vorliegen und was das Starterfeld angeht, sich allenfalls aus der
Erfahrung vergangener Turniere ableiten lassen. Also reduziert sich eigentlich dieser Aspekt
auf die eigenen Läufe, höchstens 3 Läufe und insgesamt etwa 100 Sekunden Aktion.
Der andere Aspekt dagegen sind die Rahmenbedingungen,
wie Parkmöglichkeiten, Gassi-Gehen, Turnieratmosphäre und -ablauf, Bewirtung, etc. Diesen
ist Rahmenbedingungen ist man jeweils von ca. 08:00 h morgens bis so etwa 17:00 h bis 18:00 h
ausgesetzt, also etwa 9 bis 10 Stunden. Insofern sind gerade diese Kriterien für mich
besonders wichtig, denn schließlich verbringt man ja bei einem Zweitagesturnier das gesamte
Wochenende dort vor Ort.
Ich war letztes Jahr das erste Mal bei dem Pfingstturnier in Knauthain gewesen. Mir hat
es dort so gut gefallen, daß ich dieses Jahr auf jeden Fall auch wieder dabei sein wollte.
Die Platzanlage vom HSV Knauthain liegt unmittelbar vor den Toren von Leipzig, am Ortsrand
von Knauthain, umgeben von Wald und Wiesen. Über die Autobahnen A9 und A38 aus südlicher
Richtung schnell und unkompliziert zu erreichen, für uns sind es etwa 265 km zu fahren.
Der Platz selber ist umsäumt von altem Baumbestand und groß genug, daß alle
WoMo/WoWa - mit Strom - rings um den Parcours Platz fanden. Die Zelte der Camper konnten
auf einem Nebenplatz, mit direkter Verbindung zum Turnierplatz, aufgebaut werden. Immerhin
waren ca. 160 Teams an beiden Tagen am Start. Die Turnier-Organisation war wieder perfekt;
zügiger, aber nicht hektischer Ablauf, klare, stets gleiche Ansagen und schnelle Auswertung.
In nur einem Ring konnten jeden Tag drei Läufe durchgeführt werden und am Sonntag war um
18:00 h mit der Siegerehrung Ende der Veranstaltung.
Erwähnt werden muß noch die vorzügliche Bewirtung beim HSV Knauthain. Für ein Agility-Turnier eine
sehr ungewöhnlich reichhaltige Speisenauswahl zu äußerst günstigen Preisen. Schnitzel,
Fleischküchle/-pflanzerl/Bouletten, verschiedene Bratwürste, Gulasch, Spaghetti Bolognese
oder mit Tomatensoße, diverse Beilagen wie Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Nudeln und
natürlich auch Salate.
Aber, allein des Essens wegen sind wir ja nicht dort gewesen, ein
wenig Agility sollte auch schon noch dabei sein und dafür war reichlich gesorgt.
Richtergespann Stephanie Kühl und Stefanie Semkat stellten leistungsklassengerechte,
flüssige Parcours, jeweils 3 Läufe und an beiden Tagen über 30 Teams in der A3 am Start, von den 'Grantigen'
in dieser Klasse leider nur Diddl, aber in der A1 Renate Wierny mit Nick alias Buzz aus
dem B-Wurf.
Samstag:
Begonnen wurde mit den Jumpings nach Leistungsklassen. Alle Jumpings-Parcours an diesem Tag von
Stefanie Semkat, die A-Parcours von Stephanie Kühl und alle so konzipiert, daß im Grunde nur
die Wege von Klasse zu Klasse zu ändern waren.
Der
Jumping 3-Parcours
war sehr flüssig gestellt, die Hunde konnten voll auf ihrem auf Tempo gehalten werden
und als Schwierigkeiten waren Tunneleingänge als Verleitungen und eine 'Vierer'-Welle zum
Stangen schubsen eingebaut. Technisch sah ich mit Diddl nur wenig Probleme - das haben
wir Dank entsprechendem Training 'drauf' - aber ich habe gelegentlich so meine Schwierigkeiten
mir die Wege zu merken, wenn es in einem bestimmten Hindernisarrangement mehrere unterschiedliche,
aufeinander folgende Wege gibt. So hatte ich in dem sonst sehr runden und schnellen Lauf mit Diddl einen
kurzen Stocker nach Tunnel 14, bis mir der weitere Parcours-Verlauf wieder einfiel.
(32 Starter, 3 V0, 5 V, 8 SG, 3 G, 13 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 30,72 | 0 | 0 | 1 |
Lindemann, Saskia, Hera | 32,75 | 2 | 0 | 11 |
Porsch, Marita, Vox | 33,60 | 1 | 0 | 7 |
Kappel, Nadja, Silver | 34,09 | 2 | 0 | 12 |
Herrman, Elke, Sheila | 34,79 | 0 | 0 | 2 |
(Die Parcours-Pläne Jumping 1 und 2 sind unter der Rubrik 'Parcours-Pläne' zu finden).
A3-Parcours
von Stephanie Kühl, ebenfalls sehr flüssig gestellt und zu laufen, enthielt eine A-Wand/Tunnel-Kombination
mit den daraus resultierenden Verleitungen, einen recht schwierigen Slalomeingang und bei
Tunnel 5 und 12, bzw. Hürde 16, das jeweils andere Hindernis als 'satte' Verleitung. So gab es
die 'Disse' auch bei der A-Wand/Tunnel-Kombination und an dieser Stelle. Auch in diesem
Parcours hatte ich ein gutes Gefühl, der Slalomeingang machte mir aber doch Sorgen.
Solche Eingänge findet Diddl selbstständig mangels entsprechend gezieltem Slalomtraining nicht.
Aber mit einem Belgier wäre das Problem sicherlich, zwar mit ein wenig Zeitverlust,
zu lösen, er muß nur klappen.
Diddl lief toll, die Zonen stark verbessert, sicher und viel schneller als in der
jüngsten Vergangenheit. Der Slalomeingang funktionierte in der beschriebenen Weise und
auch die Verleitungen waren kein Problem. Leider bin ich ihm dann in der Schlußsequenz
einfach weggelaufen, ich habe nur das 'Klacken' von der fallenden Stange (Hürde 16)
gehört und aus war's mit einem zweiten Nuller an diesem Tag, höchst ärgerlich, aber
alleine meine Schuld. (32 Starter, 2 V0, 6 V, 9 SG, 2 G, 13 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 35,65 | 1 | 0 | 5 |
Happel, Miriam, Lino | 40,30 | 1 | 1 | 13 |
Herrman, Elke, Sheila | 41,40 | 0 | 0 | 1 |
Lindemann, Saskia, Hera | 41,78 | 3 | 1 | 19 |
Porsch, Marita, Vox | 42,02 | 0 | 1 | 6 |
Keim, Joachim, Jocker | 42,14 | 0 | 0 | 2 |
Mettgen, Jutta, Willi | 43,68 | 0 | 1 | 7 |
Das Wetter, vormittags noch einigermaßen trocken, verschlechterte sich nachmittags beträchtlich
und es regente fast ohne Unterlaß. Erwähnenstwert in diesem Zusammenhang ist das flexible Reagieren
von Stephanie Kühl auf diese Verhältnisse; so wurden die in den verschiedenen A-Parcours vorgesehenen
Doppel- und Weitsprünge durch Einfachsprünge ersetzt.
Für das Spiel am Tagesende habe ich Diddl abgemeldet, der Regen hatte mir etwas die Lust genommen.
Sonntag:
Gemäß Plan sollte um 08:30 h mit dem Jumping 3 begonnen werden. Da aber für diesen Tag der
Wettbericht wenig Gutes verhieß und es zu diesem Zeitpunkt noch nicht regnete, disponierte
man in lobenswerter Weise um und zog die A-Läufe vor, beginnend mit der A3. Stefanie Semkat
stellte alle A-Parcours an diesem Sonntag.
Dieser
A3-Parcours
ebenso flüssig und schnell gestellt und mit genügend Sollbruchstellen. Auch hier eine
A-Wand/Tunnelkombination in Verbindung mit einem recht schwierigen Slalomeingang, weil man
ja den Tunneleingang wegen der Verleitungen Laufsteg und A-Wand absichern muß und dann selber
Probleme hat, schnell genug zum Slalom zu kommen. An dieser Stelle plante ich einen Belgier,
dadurch war ich auf der rechten Seite und hatte den kurzen Weg zum Slalom. Außerdem war ich
sicher, daß Diddl den Tunnel zuverlässig nimmt. Das Arrangement mit dem Stern und den beiden
Tunnel war auch alles andere als einfach.
Wie schon samstags lief Diddl wie an der Schnur gezogen, die Zonen von Laufsteg und Wippe
schnell und sicher, die Wand aber sehr knapp, war mein Fehler. Alle problematischen Sequenzen
klappten ausgezeichnet und da ich Diddl auch nicht wieder weg gerannt bin, gab es auch keinen
Stangenfehler. (35 Starter, 3 V0, 3 V, 12 SG, 1 G, 2 NB, 14 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 32,59 | 0 | 0 | 1 |
Kappel, Nadja, Silver | 38,30 | 2 | 0 | 7 |
Porsch, Marita, Vox | 38,69 | 3 | 0 | 15 |
Keim, Joachim,Flash | 40,73 | 0 | 0 | 2 |
Lindemann, Saskia, Hera | 41,26 | 6 | 0 | NB |
Gnyza, Robert, Bea | 42,01 | 1 | 0 | 6 |
Killinger, Angela, Billy | 42,66 | 0 | 0 | 3 |
Holland, Dagmar, Teddy | 42,93 | 2 | 0 | 8 |
Berg, Christine, Alina | 43,24 | 2 | 0 | 9 |
Steldinger, Claudia, Drolly | 43,87 | 2 | 0 | 10 |
(Die Parcours-Pläne A1 und A2 sind unter der Rubrik 'Parcours-Pläne' zu finden).
Nach kurzen Regenschauern am späten Vormittag besserte sich das Wetter beträchtlich. Die Sonne
kam hervor und die Jumpings konnten bei trockenen Bedingungen ablaufen. Begonnen wurde mit dem
Jumping 3. Leider habe ich es versäumt den Parcours abzuzeichnen und aus dem Gedächtnis
kriege ich ihn nicht mehr zu 100 % zusammen, aber er war zum Tagesausklang
einer der leichteren Sorte. Diddl lief wieder Bestzeit, ich bin ihm aber in der Schlußsequenz
wieder weg gelaufen und habe bei dem Stangenfehler die Stange wieder einmal, wie schon so oft,
nur fallen hören. (34 Starter, 11 V0, 12 V, 4 SG, 1 G, 6 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit s |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 22,38 | 1 | 0 | 18 |
Happel, Miriam, Lino | 24,03 | 2 | 0 | 25 |
Bär, Katharina, Anney | 24,78 | 0 | 0 | 1 |
Lindemann, Saskia, Hera | 25,09 | 4 | 0 | 28 |
Kappel, Nadja, Silver | 25,20 | 1 | 0 | 19 |
Meszaros, Sandra, Aurin | 25,43 | 1 | 0 | 20 |
Keim, Joachim, Joker | 25,98 | 1 | 0 | 21 |
Keim, Joachim, Flash | 26,38 | 0 | 0 | 2 |
Mettgen, Jutta, Willi | 26,70 | 0 | 0 | 3 |
Herrman, Elke, Sheila | 26,76 | 0 | 0 | 4 |
Das anschließende und somit abschließende Spiel hat dann noch Diddl gewonnen.
Und wie ist es Renate und Buzz ergangen? Also ihr Wochenende war es nicht wirklich.
Stangenfehler, u. a. auch einmal die erste Stange, zu früh aus dem Slalom und unglückliche
Vw führten dann letztlich, trotz vieler guter Sequenzen, 'nur' zu einem 4. Platz im A1-Lauf
und 'Disse' in allen übrigen Läufen.
Nicht unzufrieden, mit dem Gefühl, daß es wieder aufwärts geht, bin ich nach Hause gefahren.
Vier Nullfehlerläufe, die es aber hätten sein können, wären dann vielleicht doch etwas zu viel
gewesen. Leider machen die 'Knauthainer', so die Ankündigung bei der abschließenden Siegerehrung,
in 2006 eine Turnierpause. Den 8. Fortuna-Cup wird es dann erst in 2007 geben. Wenn nichts dazwischen
kommt, will ich dann aber wieder dabei sein.
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