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30.04. und 01.05.2005 HSV Groß Grönau

Natürlich fragt man sich, was treibt jemand so um, daß er 690 km weit zu einem Agilityturnier fährt. Letztes Jahr war ich bei dem Zweitages-Turnier beim PGHV Kiel, insofern war nun das Zweitages-Turnier beim HSV Groß Grönau sogar noch etwas näher.

Der Platz liegt am südlichen Ende von Lübeck, unmittelbar am Regionalflughafen Blankensee. Ohne Übertreibung kann man diesen Platz als den 'Mercedes unter den Hundeplätzen' und zwar S-Klasse, bezeichnen. Sehr groß und weitläufig, viele einzelne Plätze die alle durch Holzzäune von einander getrennt sind, schmiedeeiserne Parkbänke und Leuchter an den Wegen die die Plätze verbinden, ebener Boden mit gutem Bewuchs, Parkmöglichkeiten für PKW und WoWa/WoMo (mit Strom) innerhalb des Geländes, auch für 160 Starter wie an diesem Wochenende und einen Auslaufplatz unmittelbar am Ende des eigentlichen Platzes. Sicherlich habe ich jetzt bei der Aufzählung einiges vergessen, wie z. B. den 'großen Agility-Turnier-Set' vom HSV bestehend aus mehreren stabilen, sehr großen Zelten für Zuschauer, Bewirtung und Richter/Schreiber - das Zelt nur für die Zuschauer reichte fast über die gesamte Breite am Fußende des Parcours. Natürlich ist eine top Lautsprecher- und Musikanlage vorhanden und eine elektronische Zeitnahme, bei der die Werte online direkt in die Auswerte-Software einfließen.

Da ich eine absolute Vorliebe für Zweitagesturniere habe und gerne auch außerhalb unserer Landesgrenzen starte, war es nur folgerichtig dorthin zu fahren. Auch war Diddl nicht der einzige 'Grantige', natürlich ist Gill gestartet, aber nicht mit Sylvia, sie war Prüfungsleiter, sondern mit Philipp Müller-Schnick. Carsten Zimmat mit Blizz alias Bet aus dem B-Wurf machte am Samstag seinen ersten A2-Start.

Als Richter waren eingeladen Stefanie Kühl und Jörn Kahlmann. Ihre Parcours waren, sowohl beim Jumping wie auch bei den A-Läufen, so konzipiert, daß nur wenig umgebaut werden mußte, im Grunde wurden ein paar Hürden gedreht und die Wege geändert. Das sparte sehr viel Zeit, wie auch, daß die Siegerehrungen unmittelbar nach Abschluß der Läufe der jeweiligen Leistungsklasse durchgeführt wurden - sehr zur Nachahmung empfohlen. Dabei hat natürlich auch die extrem schnelle Ergebnisauswertung eine Rolle gespielt. Ich hatte auch nicht den Eindruck, daß der Siegerehrung dadurch etwas von ihrer 'Feierlichkeit' genommen wurde. Ganz im Gegenteil! Alle Starter waren ja noch um den Parcours versammelt, warteten auf die nächsten Läufe und niemand war mit Abbau oder Einpacken beschäftigt oder befand sich gedanklich schon auf dem Heimweg.

Samstag:
Da die Meldestelle bereits am Freitag Abend geöffnet war, konnte man den Tag in aller Ruhe angehen. Das Wetter war noch bedeckt, aber der Wetterbericht versprach Besserung und Temperaturen jenseits der 20 Grad. Begonnen wurde mit den Jumping-Läufen, getrennt nach Leistungsklassen. 40 gemeldete Starter in Large A1, 23 Starter in A2 und 43 Starter in der A3. Natürlich war ich sehr auf Blizz gespannt, sah ich sie doch zum ersten Mal überhaupt bei einem Wettbewerb. Carsten und Blizz machten es kurz und knapp, absolute Bestzeit und null Fehler, ein wirklich sehenswerter Lauf.

Der Jumping 3-Parcours, von Jörn Kahlmann war flüssig und schnell gestellt und enthielt eine tückische Sequenz, nämlich den Weg von Hürde 8 über die 9 von außen, in den Slalom 11. Die Hürde 10 war 'arglistig' so gestellt, daß wenn man den Hund links führt, ihm exakt den Weg zum Sacktunnel zeigt. Führt man ich ihn rechts und zieht ihn nach außen, verliert man dagegen sehr viel Zeit. An dieser Stelle schieden sich die Geister. Ich entschied mich für die risikoreichere, aber schnellere Variante. Diddl links zu führen, rechtzeitig von Hürde 9 zu lösen und vor dem Hund bei der Hürde 10 zu sein. Die übrigen Sequenzen, davor und danach, nicht einfach, aber aus meiner Sicht ohne größere Risiken machbar.

Diddl ist toll gelaufen, leider war ich an Hürde 9 etwas zu nachlässig und die Stange fiel. (43 Starter, 11 V0, 9 V, 5 SG, 2 G, 16 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Gill25,75001
 Claudia Elsner, Joey27,012021
 Sandra Lima da Silva, Bazooka 27,141013
 Diddl27,321014
 Claudia Elsner, Eric28,22002
 Matthias Penkalla, Joker29,201015
 Rosario Buggea, Lucky29,45003
 Ingeborg Rieschick, Amity29,552022
 Gisela Fröhlich, Debby30,30004
 Laura Bäppler, Kioma31,101016

Nach dem Jumping die A-Läufe. Carsten und Blizz liefen ihren zweiten 'Nuller' an diesem Tag, wieder mit absoluter Bestzeit. Herzliche Gratulation zu dieser Klasseleistung.

Auch der A3-Parcours wirkte sehr flüssig. Kritisch war die sehr schräg zu springende Hürde 5. Was macht man da? Am Steg durchlaufen, vor der Hürde wechseln und den Hund rechts geführt in den Tunnel schicken oder einfach links führen und mit 'Weg-Kommando' ab in den Tunnel? Für mich kam nur die zweite Möglichkeit in Betracht. Besondere Konzentration verlangte die Sequenz Hürde 12 - 13 zur Wippe 14, zu sehr stand die Verleitung A-Wand im Weg als daß es mit einem einfachen 'Auf-Kommando' getan wäre. Für die Schlußsequenz mußte man sich nur rechtzeitig am Slalom lösen, um mit Wechsel vor Hürde 17 rechts geführt ins Ziel zu kommen, oder zwischen Hürde 17 und 18 hinter dem Hund wechseln. Dann droht natürlich Gefahr durch die Verleitung in Form der Hürde 12.

Auch in diesem Lauf markierte Philipp Müller-Schnick wieder Bestzeit mit Gill, aber leider mit einem Stangenfehler. Gewonnen hat er trotzdem, dieses Mal mit Finn. Diddl und ich landeten mit einem für meine Verhältnisse recht ordentlichen Lauf auf dem zweiten Platz und Tatjana Grabe mit Lara auf Platz 3. Für die Chronisten unter uns, Tatjana wurde mit Lara 2002 Deutscher Meister in Gengenbach. (42 Starter, 12 V0, 4 V, 7 SG, 1 G, 18 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Gill29,161014
 Philipp Müller-Schnick, Finn29,34001
 Diddl34,24002
 Rosario Buggea, Lucky34,411015
 Tatjana Grabe, Lara35,10003
 Marc La Motte Gade Gad35,53004
 Ekkehard Schwarzkopf, Ben36,100116
 Andrea Schaller, Kira36,78005
 Matthias Penkalla, Joker37,332018
 Bärbel Reimann, Xena37,79006

Zum Abschluß der Wettbewerbe noch ein dritter Lauf, ein A-Open, bevor zum gemütlichen Teil übergegangen wurde, Grillen, Schnacken - so nennt man wohl die verbale Kommunikation im Norden - und was man sonst noch so macht, wenn man in netter Runde zusammen sitzt.

Sonntag:
Begonnen wurde wiederum mit dem Jumping nach Leistungsklassen. Ein interessanter Jumping 3-Parcours, sehr rund gestellt mit aus meiner Sicht eigentlich nur einer etwas schwierigen Stelle, der lange Weg von Hürde 13 in den Tunnel 16. Um den falschen Tunneleingang 6 abzusichern muß man sich rechtzeitig und schnell in Bewegung setzten, aber dabei Hürde 13 trotzdem noch kontrollieren. Für die Sequenz Hürde 7 - 8 und Slalom 9 hatte ich eine einfache Lösung vor. Links geführt, 'Außen-Kommando', etwas rückwärts bewegen und Diddl weiter links geführt in den Slalom schicken. Allerdings wäre ein 'Ketschker' an dieser Stelle durchaus auch sinnvoll. Für diesen habe ich mich dann entschieden, hat auch gut geklappt, nur habe ich dabei derart auf Diddl geachtet - der Tunnel 6 ist doch schon eine starke Verleitung - daß ich nach rechts abgedriftet bin und Diddl dadurch einen riesigen Bogen zum Slalom machte. Er kam weit über die gedachte Linie hinaus und hat quasi von oben eingefädelt - Vw. Schade, denn ich hatte mir eigentlich schon vorgenommen, auch im Hinblick auf Dortmund, den Lauf gut durchzuziehen. Aber wer hat das nicht vor? Die Welle war dann zwar kein Problem, aber für die Rennstrecke hat mir jetzt der nötige Biß gefehlt, ich bin nicht schnell genug nach vorne gekommen und Diddl hat im Tunneleingang 6 eingelocht - Dis. (32 Starter, 6 V0, 7 V, 7 SG, 12 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Gill25,622018
 Sandra Lima da Silva, Bazooka26,52001
 Philipp Müller-Schnick, Finn26,78109
 Suzanne Poehling, Glen28,291010
 Nils Riechert, Nando28,60002
 Ingeborg Rieschick, Amity28,992019
 Cindy Knisatschek, Fillis29,27003
 Stephan Christiansen, Joy31,48004
 Angelika Siebert, Unique33,35005
 Silke Feddersen, Ronja33,37006

Auch an diesem Tag waren die Parcours auf geringst mögliche Umbauten optimiert. Das warf bei den A3-Startern bei Betrachtung des A1- und A2-Parcours die Frage auf, wie denn da eigentlich die Schwierigkeiten noch gesteigert werden sollen. Insbesondere der A1-Parcours war weit von dem entfernt, was ein Anfänger-Team in der A1 an Können und Routine mitbringt. Tatsächlich war dann der A1-Wettbewerb eine Dis-Serie ohne Ende.

Der A3-Parcours, erschien mir dann gegenüber dem A1- und A2-Parcours deutlich entschärft, d. h. er war erkennbar leichter als der A1 oder A2. Auch Extrem-Ausbremsstellen für die Hunde, z. B. über Hürde 16 und dann nach links in den Tunnel unter der Wand, waren behoben. So bis vielleicht auf den Anfang und die Sequenz Tunnel 5 - Tunnel 6 gab es eigentlich kaum Schwierigkeiten. Problematisch bei sehr schnellen Hunden war allerdings die aus 5 Hürden in Folge bestehende Schlußsequenz, die von der Wippe in einem leichten Bogen ins Ziel führte. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es das Wesen von Agility auch nicht, über eine Strecke von nahezu 40 m in fast gerader Linie über 5 Hindernisse zu laufen, dafür gibt es andere Hundesportarten.

Ist man da nicht selber wirklich schnell genug, gibt es spätestens vor Hürde 18 oder 19 Dreher und damit Vw. So erging es anderen, von denen es man eigentlich nicht erwartet hätte und natürlich auch mir. Wir hatten schon den Wandabgang als Fehler bekommen und Diddl ist dann auch noch seitlich von der Wippe 'abgehauen', als ich die Zone eigentlich kontrollieren wollte, weg war er. Blöderweise habe ich mich nun noch dazu verleiten lassen, ihm auch noch hinterher zu rennen. Das Ergebnis war dann ein SG zum Vergessen. (32 Starter, 5 V0, 10 V, 8 SG, 9 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
 HF, Hund Zeit s Pf Vw Rang
 Ekkehard Schwarzkopf, Ben32,16106
 Sandra Lima da Silva, Bazooka32,183019
 Marc La Motte, Gade33,793020
 Nils Riechert, Nando34,98107
 Philipp Müller-Schnick, Finn35,351221
 Erwin Hirschner, Fly36,30001
 Diddl36,342122
 Susann Ebner, Alina36,99108
 Verena Albert, Winny37,12002
 Suzanne Poehling, Glen37,41003


Angesichts der noch zu fahrenden 690 km habe ich dann den A-Openlauf abgemeldet und mich auf den Heimweg gemacht. Es war ein super Agility-Wochenende, bei dem, was seitens des HSV getan werden konnte, wie Organisation, zügiger Ablauf, klare, informative und unterhaltsame Ansagen, reichhaltige Auswahl von Speisen zu sehr günstigen Preisen, alles gestimmt hat. Nicht zu vergessen aber auch die Parcours, die trotz der kleinen Einschränkung der A-Parcours vom Sonntag, auf der sportlichen Ebene ihren Teil zu diesem rundum gelungenen Wettbewerb beigetragen haben.

01.05.2005 PSK Erlangen

Susanne zog es vor, am Sonntag bei uns in der Nähe, nur 65 km zu fahren, beim PSK Erlangen zu starten. Gerichtet hat Ernst Schauwecker und neben Susanne noch Günter Ammon mit Moss und Renate Wierny mit Nick (Buzz) aus dem B-Wurf am Start.

In der A1 hatte Renate einen sehr schönen Lauf mit Bestzeit, bei dem, wie üblich nach dem Gesetz der größten Gemeinheit, bereits die erste Stange gefallen war. Im Jumping 1 dann ein Dis. Günter im A-Lauf einen Kontaktzonenfehler und im Jumping 3 Platz 2.

Susanne Platz 1 in beiden Läufen, sowohl im A-Lauf wie auch im Jumping 3.

Die Parcours-Pläne für den A3-Lauf und den Jumping 3 sind hier zu finden, sowie ein weiterer Bericht bei Esther und Mocke.