Agilityturnier des Club für Britische Hütehunde e. V. auf dem Vereinsgelände des SV OG
Hirschaid. Eine gelungene Zusammenarbeit unterschiedlichster 'Fraktionen' : Infrastruktur,
Parcourshelfer SV OG Hirschaid, Prüfungsleitung, Richter, Meldestelle und Auswertung CfBrH.
Zu dem Vereinsgelände des SV OG Hirschaid muß man allerdings schon noch ein paar Worte verlieren.
Ein riesiges, äußerst gepflegtes, vollständig eingezäuntes Gelände mit 4 großen Plätzen, auf
denen man aus 'Agility-Sicht' betrachtet, auf jedem einzelnen 2 Ringe stellen könnte. Ergänzt
wird das Ganze durch ein sehr großes Vereinsheim mit großer Terrasse (es scheint das ehemalige
Kanalwärterhaus des alten Rhein-Main-Donau-Kanals zu sein), gepflasterten Zufahrtswegen und
Parkplätzen sowie eine Lage direkt am Kanal mit erstklassigen Gassi-Geh und Bademöglichkeiten.
Der Ort Hirschaid - vielleicht bekannt durch das Möbelhaus Neubert - liegt an der B4 / A73
zwischen Forchheim und Bamberg und der Hundeplatz selber am Ortseingang (aus Forchheim kommend)
an der B4 auf der linken Seite.
Das Richteramt lag in den bewährten Händen von Ernst Schauwecker. Seine Parcours waren flüssig,
leistungsklassengerecht abgestuft und enthielten auch in der A3 die notwendigen Herausforderungen.
Am Start von den 'Grantigen' Susanne mit Liz, Günter Ammon mit Moss, Diddl und in der A1
Renate Wierny mit Nick alias Buzz aus dem B-Wurf.
Kurzer Ausflug dahin, in die A1. Sehr schöner Lauf von Renate und Nick, sehr schnell und sicher bis ...
bis Renate spontan entschied vor dem Weitsprung einen, allerdings nicht eingeplanten Wechsel zu machen,
ins Stocken kam und Nick etwas verunsichert sprang und das letzte Element schmiß. Schade, denn trotz der
vielen Starter wäre das eine absolut sichere Platzierung geworden.
Die Parcours-Pläne für A1 und A2 können in der Rubrik 'Parcours-Pläne' eingesehen werden.
Für Gevatter Hank war es wieder ein ganz besonderer Tag, durfte er doch
wieder einmal bei beiden Läufen zum Schluß als 'Weißer Hund' starten.
Der
A3-Parcours,
wie schon gesagt, von der Linie für den Hund sehr flüssig, aber mit mehreren Sequenzen die gut für
große Bögen, Pf, Vw oder Dis waren. Für die Startsequenz war es wichtig den Hund eng über Hürde 2
und 3 zu bekommen und sich aber gleichzeitig schon einen kleinen Vorsprung in Richtung Slalom zu erarbeiten,
um dort den Slalomeingang abzusichern. Man war ja rechts vom Hund und der Tunnelausgang zeigte
so auf die 3. und 4. Salomstange. Dabei durfte aber die Verleitung Hürde 12 nicht übersehen werden.
Aus meiner Sicht war hier ein 'Ketschker' die beste Lösung. Der Hund geht eng und man befindet sich
bereits in Laufrichtung Tunnel. Im Slalom schauten die Hunde beim Ausgang direkt in den Tunnel 10.
Also hier etwas in Richtung Hürde 9 entfernen, den Hund anrufen und dann unmißverständlich die
Wippe anlaufen. Hilfreich wäre es, wenn man dann nach der Hürde 9 einen Belgier machen kann, weil man damit
die Verleitung Slalom eliminiert. Nach dem Steg ging es etwas entspannter weiter. Hürde 13 zu treffen
darf in der A3 klein Problem sein, ebenso wenig wie die Wand nicht zu verfehlen. Allerdings war
die Linie für den Hundeführer so gestellt, daß für die 'HintermhundvorderWandwechsler' die Gefahr
bestand, den Hund an der Wand vorbei zu drücken. Für mich war klar, den Wechsel macht man beim Abgang.
Danach nur noch eine Frage, schafft man und macht man zwischen Hürde 17 und 18 einen Belgier oder
führt man das Ganze einfach von hinten.
Weil es gerade hier so schön 'rein paßt.
Bei einem Training mit internationaler Beteiligung, u. a. zwei WM-Teams von 2004 aus Italien, machten
wir ein kleines Experiment. Man glaubt ja immer, wenn man vor dem Hund sei, ihn ziehe,
entsprechend vor ihm wechseln würde, daß man dann schneller sei, als wenn man in aller Ruhe
hinter ihm agiere. Also wurde die nachstehende Sequenz gestellt und die Aufgabe für alle war, einmal
mit Wechsel zu führen, und zwar zwischen Hürde 2 und 3, sowie nach Hürde 5.
Also rechts geführt
Abrufen zwischen 1 und 2, dann wechseln, links geführt bis Hürde 5 und mit Wechsel in den
Tunneleingang schicken. Die Alternative dazu war dann die zweite Aufgabe, alles von hinten
zu führen. Abrufen zwischen Hürde 1 und 2, aber links geführt und das bis in den Tunnel.
Rein optisch betrachtet erschienen die Läufe aller mit den Wechseln rasend schnell, sicherlich
unterstützt durch den optischen Eindruck der 'Action' des Rennens und Wechselns. Die von hinten
geführten Läufe wirkten dagegen ausgesprochen ruhig.
Überraschend daher waren dann schon die Ergebnisse. Bei allen sechs Startern waren alle von hinten
geführten Läufe auf der Uhr schneller, als die mit den Wechseln. Bei Diddl, mit einer der Schnellsten
bei diesem Training, war es jedes Mal eine halbe Sekunde, und das in so einer kurzen Sequenz!
Sensibilisiert durch die Ergebnisse sah man die Läufe nun mit anderen Augen. Wegen der Wechsel liefen
die Hunde dort zwar deutlich engere Bögen, reduzierten aber dadurch das Tempo, zum Teil gewaltig und mußten
wieder beschleunigen. Die von hinten Geführten liefen in gleichmäßigem Tempo, ohne erkennbares Verzögern oder
Beschleunigen die Sequenz.
Natürlich gilt das nicht generell und für pauschal für alle Teams die überhaupt Agility machen.
Der Parcoursverlauf, die körperlichen Voraussetzungen der Hundeführer, die Grundgeschwindigkeit
und Wendigkeit der Hunde sind entscheidende Kriterien dafür wann man wo wechselt - aber interessant war es trotzdem!
Zurück nach Hirschaid.
Vor uns am Start Susanne mit Liz und Günter mit Moss. Susanne zieht Liz nach der A-Wand ganz
knapp an Hürde 15 vorbei - Vw und beim Lauf von Günter und Moss verschwindet Moss zielsicher
nach dem Slalom im Tunnel 10 - Dis. Diddl lief sehr gut, Zonen sicher und auch einigermaßen flott,
die Schlußsequenz 'natürlich' jetzt von hinten geführt und null Fehler.
(18 Starter, 2 V0, 3 V, 4 SG, 5 G, 2 NB, 2 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 34,17 | 0 | 0 | 1 |
Liz | 35,65 | 0 | 1 | 3 |
Bergmann, Valeska, Fly | 35,90 | 4 | 0 | 12 |
Gebhard, Marina, EJ | 38,19 | 1 | 1 | 6 |
Michl, Monika, Cirby | 38,78 | 4 | 0 | 13 |
Rink, Claudia, Scully | 40,20 | 0 | 0 | 2 |
Maurer, Anette, Nelly | 40,65 | 1 | 0 | 4 |
Anstelle des Jumpings nach Klassen wurde das Spiel 'Power-and-Speed' mit Alibi-Wippe als
Starthindernis gestellt. Eine sehr gute Lösung. Der
Parcours
auch hier wieder sehr flüssig und laufbar für alle Leistungsklassen. Das zeigen auch die
Ergebnisse. In der Liste sieht man unter den ersten 10 bereits sechs 'Nicht-A3'-Teams.
Renate zeigte mit Nick einen sehr schönen, schnellen Lauf, ihre Zeit hatte lange als Bestzeit
Bestand. Susanne legte dann mit Liz eine neue Bestzeit vor, die nicht mehr unterboten wurde.
Günter führte Moss an Hürde 10 vorbei - Dis und bei Diddl war ich zu früh an Hürde 5, kam
ins Stehen und Diddl machte daher erst einen kleinen, zeitträchtigen Ausflug zum Reifen bevor wir wieder
auf Kurs waren. (78 Starter, 25 V0, 18 V, 2 SG, 3 G, 30 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit |
F |
Rang |
Liz | 20,99 | 0 | 1 |
Diddl | 21,81 | 0 | 2 |
Bergmann, Valeska, Fly | 21,95 | 0 | 3 |
Nick | 22,78 | 0 | 4 |
Michl, Monika, Cirby | 22,79 | 1 | 26 |
Rink, Claudia, Yoko | 22,94 | 4 | 46 |
Rink, Claudia, Scully | 23,44 | 0 | 5 |
Voran, Johannes, Smylla | 23,64 | 0 | 6 |
Schillin, Petra, Reiki | 23,73 | 1 | 27 |
Brasseler, Marion, Chittee | 24,00 | 1 | 28 |
Dank Minimalst-Umbauten bei den A-Parcours, zügigem Ablauf des PaS und schneller Auswertung,
war um 16:00 h Ende der Veranstaltung.
Am 26. Juni gibt es wieder ein Turnier in Hischaid, dieses Mal unter der SV-Flagge mit
Irmgard Zinn als Richter. Leider schon ausgebucht, aber wen wundert das schon groß,
bei diesen idealen Turnier-Voraussetzungen. Trotzdem hier die Meldestelle,
denn man kann ja nie wissen:
Steffi Hoffmann
Petrinistrasse 7
96117 Memmelsdorf
Tel. 0951 49254 |
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