Wegen der bei uns in der kalten und nassen Jahreszeit stark eingeschränkten Trainingsmöglichkeit
habe ich so viel Turniere wie möglich gemeldet. Unter anderem führte mich an diesem Wochenende
der Weg nach Rippersroda, zum Hallenturnier des Agility-Vereins 'Mon Plaisir' Arnstadt. Ein
etwas ungewöhnlicher Name für einen Hundeverein, aber durchaus nicht unzutreffend. Für die
ganz wenigen unter uns, die des Französischen nicht mächtig sind, 'mon plasir' heißt übersetzt
'mein Vergnügen'. Die vergnügliche Arbeit mit den Hunden war aber sicherlich nicht der
Hauptgrund für diesen Vereinsnamen, sondern eher die Tatsache, daß es seit dem 17. Jahrhundert
in Arnstadt eine geschichtsträchtige, weltbekannte Puppensammlung mit dem Namen
'Mon Plaisir'
gibt.
Es war das zweite Turnier dieses Vereins in der Reithalle des
Reitvereins "Am Kirchholz"
Rippersroda e.V. Rippersroda ist ein kleiner Ort im Thüringer Wald, zwischen Arnstadt und
Ilmenau gelegen, ca. 230 km von uns entfernt. Die Halle liegt etwas außerhalb des Ortes,
für einen Parcours ausreichend groß, lediglich die Zuschauerplätze sind etwas begrenzt.
Die Park- und Gassigeh-Möglichkeiten könnten aber nicht besser sein. Ca. 90 Teams hatten
sich eingefunden. Drei Starts waren geplant, A-Läufe, Jumping nach Klassen und ein
'klassenloses' Spiel. Gerichtet hat René Blank und am Start von den 'Grantigen' Renate
Wierny mit Nick (B-Wurf) und Diddl.
Begonnen wurde, wie üblich, mit den A-Läufen. Die Parcours von René Blank wirkten schnell
und flüssig, mit leistungsklassengerechten Schwierigkeiten. Die Umbauten beschränkten sich
auf ein Minimum, im wesentlichen mußten nur die Wege geändert werden.
In der A1 hatte Renate mit Nick einen sehr schnellen Lauf. Leider ließ sich Nick im Slalom
von Hürde 13 'ziehen' und fädelte eine Stange zu früh aus - Dis.
Beim
A3-Parcours
schien bereits die Startsequenz für so manches Team eine Problemstelle zu sein. Deckt man
den Tunneleingang ab und läuft dann außen herum, hat man zu tun nach vorne zum Stegabgang zu
kommen um den Hund über die Hürde 4 zu kriegen. Danach war der Slalomeingang sehr kritisch.
Eine, die sicherere Möglichkeit ist den Hund rechts über den Weitsprung zu führen, ihn
etwas nach links zu ziehen und dann in den Slalom zu schicken. Die andere, sicherlich schnellere
ist zwischen Hürde 6 und Weitsprung 7 zu wechseln und den Hund links geführt gradlinig in den
Slalom zu schicken. Die dritte Möglichkeit wäre vor dem Weitsprung, rechts oder links geführt,
den Slalom anzusagen und den Hund alleine einfädeln zu lassen - also die 'Profi-Variante'.
Auch nach dem Slalom müßte man sehr exakt führen um auch die Wippe zu treffen. Sowohl Tunnel wie
A-Wand stellten starke Verleitungen dar. Am Besten etwas Vorsprung am Slalom verschaffen,
wechseln und dann den Hund rechts geführt an der Wand vorbei auf die Wippe zu schicken. Danach
entspannte sich die Sache etwas, die Frage war nur, wie man die engsten Bögen in der Schlußsequenz
über die Hürden 16 und 17 bekommt. Optimal sicherlich mit Wechseln hinter Hürde 16 und noch
einmal nach der 17 und 18, Hürde 11 war dabei als Verleitung zu beachten. Unabhängig von
allen Problemstellen sollte man tunlichst alle Hürden kontrollieren, denn der Parcours wirkte sehr
'stangenanfällig'.
Der Wettbewerb zeigte deutlich die Schwierigkeiten in der Anfangs- und Schlußsequenz auf, auch
in der Passage nach dem Slalom, ebenso die Stangenanfälligkeit. Einen sehr schönen Lauf zeigte
Werner Damm mit Balu, routiniert, präzise, sicher und schnell, wie aus dem Lehrbuch. Danach kamen wir dran.
Da Diddl den Unterschied zwischen
Kontaktzonengeräte-Aufgängen und Tunnel kennt, sollte der Anfang kein Problem für uns sein, also Abrufen beim
Tunneleingang 15. Klappte sehr gut, Diddl schaute nur einmal kurz vor Hürde 2 in den Tunnel,
danach Wechsel am Stegabgang mit Kontrolle der Zone. Diddl ging ein gutes Tempo, dadurch
konnte ich mich beim Stern nach Hürde 5 schon etwas absetzen, wechseln und ihn rechts geführt
auf direktem Weg in den Slalom zu schicken. Den Wandabgang habe ich auch wieder stark kontrolliert
und beim restlichen Weg sehr auf exakte Wechsel, hinter Hürde 16 und noch einmal zwischen
17 und 18, geachtet. Trotz vergleichsweise langsameren Zonen kam in Verbindung mit dem
Tempo von Diddl, dem exakten Slalomeingang und den engen Bögen dann die absolute Bestzeit heraus.
(14 Starter, 3 V0, 2 V, 3 SG, 6 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit |
Pf |
Vw |
Rang |
Diddl | 32,13 | 0 | 0 | 1 |
Damm, Werner, Balu | 35,47 | 0 | 0 | 2 |
Nitsche, Christian, Amie | 36,88 | 1 | 0 | 4 |
Gebhard, Marina, EJ | 37,22 | 1 | 0 | 5 |
Lorenz, Dagmar | 39,44 | 0 | 0 | 3 |
Im Jumping 1 ereilte Renate und Nick nach schnellem Lauf wieder beim Slalom das Dis. Dieses
Mal beim Eingang, Nick fädelte bei der 2. Stange ein.
Auch der
Jumping3-Parcours
versprach temporeiche, interessante Läufe. Ebenso eignete er sich vorzüglich Wechsel zu üben,
sowohl vor wie auch hinter dem Hund. Werner Damm und Balu spielten auch in diesem Lauf ihre ganze
Routine aus und liefen, von den Problemstellen dieses Parcours unbeeindruckt, auf Platz 1.
Wie schon im A-Lauf ging Diddl ein hohes Tempo. Bis zum Ausgang von Tunnel 15 sah alles sehr
gut aus. Hier schoß er früher als ich erwartete aus dem Tunnel, ich hatte meine Position noch
nicht ganz und er sauste entgegen meiner Absicht ihn links zu führen, rechts von mir in die
2. Slalomstange. Ich ließ ihn den Slalom zu Ende machen und fädelte ihn neu ein. Von meinem
Fehler wohl noch etwas enttäuscht bin ich dann ins Ziel 'ausgetrudelt' und Diddl schmiß noch
die letzte Stange. (15 Starter, 2 V0, 2 V, 3 SG, 2 G, 6 Dis).
Die schnellsten Zeiten ohne Zeitfehler:
HF, Hund |
Zeit |
Pf |
Vw |
Rang |
Gebhard, Marina, EJ | 23,56 | 3 | 0 | 6 |
Damm, Werner, Balu | 25,19 | 0 | 0 | 1 |
Kürtner, Sylvia, Cliff | 26,90 | 2 | 0 | 4 |
Diddl | 28,72 | 1 | 1 | 5 |
Köckeis, Doris, Tommy | 31,00 | 0 | 0 | 2 |
Trotz des schlechten Abschneidens im Jumping überwiegen in sportlicher Hinsicht für uns die
positiven Aspekte. Ein leichter Aufwärtstrend ist bei uns doch erkennbar. Bei den 'nichtsportlichen'
Aspekten, also Organisation und Rahmenbedingungen gibt es nur Lobendes zu sagen. Um 14:00 h
waren die 'offiziellen' Läufe, A-Läufe und Jumpings, beendet. Danach noch das Spiel und
vor 16:00h die Siegerehrung.
Die Parcourspläne (A-Läufe und Jumping) für die Leistungsklassen A1 und A2 sind bei
'Parcours-Pläne' zu finden und ein weiterer Bericht bei
Claudia Stelter.
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