Am Ortsrand von Oberursel-Bommersheim liegt die Reitanlage vom Reitklub St. Georg. Zwei Reithallen
und entsprechendes Freigelände. In der sog. 'kleineren' Halle fand das Turnier statt. Eine Halle
ca. 20 x 50 m mit gutem, griffigen Boden. Diese 'Kleinere' befindet sich gerade im Umbau, sie wird
in der Länge um ca. 20 m erweitert. An einer Längsseite eine Tribüne mit - natürlich begrenztem -
Platz für Zuschauer. In dem Reiterstübchen das fast über die gesamte Breite der Halle geht,
läßt sich das Geschehen im Parcours sehr gut überblicken; eine Wohltat bei den eisigen
Außentemperaturen. Die Parkmöglichkeiten an der Halle sind ausgezeichnet, ebenso wie das Gassigehen.
104 Teams hatten gemeldet, von den 'Grantigen' war nur Diddl dabei:
Leistungs-, Größenklasse |
Anzahl |
A1 | Large | 37 |
Medium | 4 |
Small | 9 |
A2 | Large | 12 |
Medium | 2 |
Small | 2 |
A3 | Large | 23 |
Medium | 6 |
Small | 7 |
Sen. | Large | 2 |
Der
A3-Parcours
von Gabi Kermes wirkte sehr übersichtlich und flüssig, die Knackpunkte stachen sofort ins Auge,
die beiden Tunnel. Sah der erste Tunneleingang 5 noch gut machbar aus, mußte man für den Eingang 11
- nach Wand und Weitsprung - fürchten, insbesondere bei sehr schnellen Hunden. Das Problem war ja nicht,
daß der Hund im Ausgang vom Tunnel 11 verschwindet, sondern, daß durch Übersteuern der Eingang 12
getroffen wird. Vielleicht noch eine kleinere Problemestelle, die Schlußgerade mit der 'Brems'-Wippe
als vorletztes Hindernis. Mein Plan so so aus: Diddl zwischen Hürde 2 und Steg abrufen, links geführt
bis zum Stegabgang, dort einen
Belgier und Diddl rechts geführt in den Tunnel ziehen, dabei noch vor der Hürde warten bis Diddl aus
dem Tunnel kommt. Ihn in den Slalom einfädeln lassen, hinter ihm wechseln, um ihn für Hürde 8
und Wand schon auf der rechten Seite zu haben. Bei der Wand Vorsprung holen zum Weitsprung und den Tunneleingang
dem Schicksal überlassen. Was ich allerdings dann im Lauf selber angestellt habe, war eine völlig
andere Geschichte, schlechter geht es kaum noch.
Wir starteten ziemlich gegen Ende. Bis zu diesem Zeitpunkt waren schon, wie aus der Tabelle zu entnehmen ist,
einige sehr schöne, schnelle
Läufe zu sehen, aber genau diese beiden Tunnel erwiesen sich auch als stete Quelle für neue Dis,
oder zumindest Vw. Ich war also gewarnt. Bis zum Tunneleingang lief es auch bei uns ganz ordentlich,
selbst der Stegabgang war für unsere Verhältnisse einigermaßen flott. Auch der Tunneleingang 5 war
kein Thema. Warum ich aber vor Hürde 4 erst einmal stehen blieb und dann, als Diddl bereits aus dem
Tunnel schoß versuchte, entgegen meiner Parcoursbegehung, einen Belgier zu machen, kann wohl nur
tiefenpsychologisch ergründet werden. Ich selber weiß es nicht. Ich war noch in der Seitwärtsbewegung
und zog Diddl an Hürde 6 und mir außen vorbei. Im Versuch Diddl noch um die Hürde zu schicken, sprang er
sie von hinten - Dis. Aber, das Dis hätte mich dann doch beim Tunneleingang 11 erwischt. Zone von A-Wand
und Wippe waren, wie beim Steg schon, ok. (22 Starter, 6 V0, 2 V, 4 SG, 10 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Berlauer, Josefine, Ronja | 32,88 | 0 | 1 |
Oldenburg, Michael, Sparky | 33,74 | 5 | 7 |
Selch, Cornelia, Ambra | 35,80 | 0 | 2 |
Stöppler, Petra, Sandro | 36,35 | 5 | 8 |
Braach, Antje, Sammy | 36,45 | 15 | 12 |
Solf, Herbert, Carlo | 36,63 | 0 | 3 |
Härter, Johanna, Navajo | 38,19 | 0 | 4 |
Schießer, Hiltraut, Laura | 40,30 | 0 | 5 |
Lukas, ivonne, Hexe | 40,38 | 10 | 10 |
Ensink, Elvira, Laika | 44,62 | 0 | 6 |
Der
Jumping
wurde nach Leistungsklassen getrennnt ausgetragen. Auch dieser Parcours sah sehr übersichtlich und flüssig aus,
'hammermäßige' Schwierigkeiten waren nicht zu entdecken. Natürlich mußte man schon aufpassen, daß
nach Tunnel 10 und Hürde 11 der Bogen zu Hürde 12 nicht zu groß wird, oder daß gar die Hürde 3 genommen wird.
Alle anderen Sequenzen, von Stangenfehlern einmal abgesehen, sollten keine Probleme bereiten.
In voller Zuversicht, nach dem beim Jumping in Ihringen Diddl bei einer ähnlichen Sequenz die Hürde
sprang die exakt geradeaus zu sehen war - allerdings wäre es dort nach dem Tunnel links weiter gegangen -
rief ich Diddl nicht an und leitete einen Belgier ein, um Diddl rechts geführt im Slalom
zu haben. Wieder Erwarten zog ich Diddl damit innen an der Hürde 6 vorbei. Ich war derart perplex,
daß ich Diddl nach der Korrektur noch falsch in den Slalom schickte. Durch diese erneute Korrektur,
ich korrigiere sonst beim Slalom nicht, habe ich Diddl weiter so verunsichert, daß danach gar nichts
mehr lief. Er 'klebte' an mir und ich zog ihn prompt auch noch innen an Hürde 9 vorbei - Dis.
(21 Starter, 6 V0, 6 V, 2 SG, 7 Dis).
Die schnellsten Zeiten (ohne Zeitfehler):
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Oldenburg, Michael, Sparky | 23,23 | 0 | 1 |
Loche, Petra, Ashley | 23,46 | 0 | 2 |
Hanl, Yvonne, Amelie | 24,10 | 5 | 8 |
Berlauer, Josefine, Ronja | 26,64 | 0 | 3 |
Solf, Herbert, Carlo | 27,76 | 0 | 4 |
Schäffer, Angela, Pinci | 27,97 | 0 | 5 |
Berlauer, Josefine, Dingo | 29,26 | 10 | 13 |
Leussler, Kurt, Prosper | 30,41 | 0 | 6 |
Stöppler, Petra, Sandro | 30,88 | 5 | 10 |
Aus sportlicher Sicht nur meine 'Leistungen' betrachtend, war es ein deprimierender Turniertag.
Auch mangelndes Training kann über solch' grobe Fehler nicht hinwegtäuschen. Gute Organisation und
Ansagen, nette Gesellschaft im warmen Reiterstübchen und ein rechtzeitiges Ende des Turniers waren
immerhin ein kleines Trostpflaster.
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