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11./12.12.2004 HC Gmünd und CfBH Hessen Sulzbach

Im Rahmen meines Sofortprogramms 'Wie hole ich eine fast fünfmonatige Agility-Pause wieder auf' hatte ich an diesem Wochenende die Hallenturniere vom HC Gmünd in Essingen und von den Briten LG Hessen in Sulzbach gemeldet.

Samstag:
Essingen war mir bereits von Januar dieses Jahres, von dem ersten Hallenturnier dort bekannt. Anfahrt mit dem WoMo bereits am Freitag Abend, Heizung eingeschaltet - es waren sehr frostige Temperaturen vor der Tür - und schlafender Weise der Dinge des kommenden Tages geharrt.

Die Reithalle liegt außerhalb des Ortes Essingen inmitten von Pferdekoppeln, Äckern und Wiesen, dementsprechend gut sind die Gassigeh-Möglichkeiten. Die Halle selbst ist mit ca. 20 m x 40 m für einen Agility-Parcours ausreichend groß und Zuschauer finden reichlich Platz an der Längsseite der Halle und auf einer großen Empore. Parken direkt an der Halle ist auch kein Problem. Wie auch schon im Januar, wurde im Reiterstübchen wieder zu fairen Preisen für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Um das seelische Wohl der ca. 90 Starter kümmerte sich die 'Truppe' vom HC Gmünd mit unkomplizierter, zügiger Organisation sowie Richter Uta Reichenbach mit leistungsklassengerechten Parcours. Ob nun der A3-Parcours das seelische Wohl aller zu steigern im Stande war, mußte angesichts der sich bei der Parcours-Begehung breit machenden Sorgenfalten bezweifelt werden. Wir werden ja in der A3 häufig mit vergleichsweise einfachen Parcours und auskömmlichen Standardzeiten verwöhnt. Stellt ein Richter dann einmal einen wirklich anspruchsvollen Parcours, wie er in der A3 eigentlich der Normalfall sein sollte und zieht die Standardzeit etwas an, wird das dann von nicht wenigen Sportlern heftig kritisiert; siehe dazu die betreffenden Berichte zum A3-Parcours der 2. Etappe der AJO-Tour in Bühl-Vimbuch.

Mit ein Grund für das, gemessen am Potential vergleichsweise schlechte Abschneiden der betreffenden Teams bei Qualifikationen und Meisterschaften, sind sicherlich diese vielen 'Rundum-Sorglos'-Parcours mit großzügigsten Standardzeiten die in der A3-Large, vielfach auch noch nur so gegen 10 bis 16 Wettbewerber, gelaufen werden. Ich nehme mich da überhaupt nicht aus, das gilt gleichermaßen auch für mich. Startet man einmal im Ausland, sieht man eine andere Welt; 50 bis 60 Large-Teams in der höchsten Leistungsklasse A3, enorm anspruchsvolle Parcours und knallharte Standardzeiten. Der Druck hier zu bestehen, geschweige denn sich auch noch zu plazieren, ist um ein Vielfaches höher als bei uns. Die Ergebnisse der WM 2004 in Montechiari sprechen dazu eine deutliche Sprache. Diese unsinnige, nur von Funktionären noch zu verstehende Verbands-Klüngelei bei uns in Deutschland, mit der Anerkennung von Qualifikationsergebnissen nur jeweils aus dem eigenen Verband, siehe die Regelung für 2005 für die Qualifikationen zu Verbandsmeisterschaften, DHV und VDH, verstärkt diese Negativentwicklung nur noch weiter.

Zurück nach Essingen. Am Start von den 'Grantigen' 'nur' Florian Cerny mit Lass und Diddl. Der A3-Parcours ein Parcours mit anspruchsvollen technischen Sequenzen am Anfang vom Start bis zum Laufsteg und am Ende von der A-Wand in das Ziel sowie dazwischen mit sehr schnellen Sequenzen und daraus resultierenden Verleitungen für Dis oder zumindest größere Bögen. Ernst Schauwecker und Ginger zeigten einen wirklich sehenswerten Lauf, schnell und präzise in der Linie, sichere und schnelle Zonen und in der Sequenz am Ende des Parcours als Einziger den Bogen rechts um die Hürde 19 und nicht zwischen 18 und 19 hindurch. Zweifellos die sichere Variante und der Hund bleibt auch auf Tempo, es wäre aber interessant, diese beiden Varianten im Zeitvergleich zu haben. Unserer Lauf war deutlich besser als das, was wir so in den Turnieren seit unserer Pause abgeliefert haben. Diddl ist im Parcours sehr schnell unterwegs, aber die im Vergleich langsamen Zonen, insbesondere die Wand, kosten uns immer so um die 2 sec. Aber es wird besser. (25 Starter, 3 V0, 3 V, 6 SG, 2 G, 11 Dis).

Die schnellsten Zeiten (ohne Zeitfehler):
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Schauwecker, Ernst, Ginger37,0201
Bauer, Ralf, Lanos38,5002
Diddl39,6203
Sommer, Andrea, Joy41,5454
Gebhardt, Marina41,841511
Plötner, Ulrich, Daros43,44109
Bitsch, Gerd, Bess43,5955

Statt des Jumpings das Spiel 'Choose Your Way' (mit Zeitbonus für das Kontaktzonengerät) für alle A1- bis A3-Starter. Es sehr flüssiger, übersichtlicher Parcours, nicht zu einfach, aber auch nicht zu schwer für die unteren Leistungsklassen. Vielleicht war es das oder der Umstand, daß ich vor meinem Start nur gequatscht habe und den Parcours nicht mehr in Gedanken durch gegangen bin, jedenfalls kam Diddl aus dem Tunnel 5 geschossen … und ich wußte absolut nicht mehr wie es weiter ging. Hürde 6 war logisch, aber danach war es dunkelste Nacht bei mir. Da Diddl ob meines Suchens nach dem nächsten Hindernis langsam ungeduldig wurde, bin ich dann irgendwie weitergelaufen - Dis. Sehr schöne, schnelle Läufe gab es nicht nur von den Plazierten, sondern auch noch von vielen anderen zu sehen. (60 Starter, 15 V0, 15 V, 8 SG, 1 G, 21 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Wörner, Manuela, Yana22,021031
Cerny, Forian, Lass22,5501
Kolatzek, Petra, Duke23,061032
Schauwecker, Ernst, Ginger23,30516
Ammon, Esther, Mocke23,8602
Steiner, Ebbo, Jerry23,8903
Bitsch, Gerd, Bess24,341033
Pfeifer, Helga, Ace25,1004
Baur, Tanja, Sam25,57517
Struwe, Diana, Elmo25,60518

Um 13:45 h (!) waren alle Läufe abgeschlossen und die Siegerehrung konnte beginnen. Sicherlich mag es mancher bedauert haben, daß in Anbetracht des frühen Zeitpunkts nicht noch ein Open gelaufen wurde. Aus meiner Sicht war das natürlich ein optimaler Ablauf, denn ich hatte ja noch 270 km bis nach Sulzbach (Raum Frankfurt) vor mir.

Sonntag:
Die Landesgruppe Hessen des Clubs für Britische Hütehunde hat dieses Hallenturnier in der Reitanlage Kranz in Sulzbach organisiert. Die Reithalle in der Größe von 20 m x 60 m bietet natürlich viel Platz für Starter, Hunde und Zuschauer. Von dem Restaurant im 1. Stock an der Stirnseite der Halle hat man einen idealen Überblick über das Geschehen im Parcours. Die Parkmöglichkeiten sind ausreichend, die Gassigeh-Möglichkeiten sehr gut, da wenige hundert Meter nach der Reitanlage nur noch Felder und Wiesen zu finden sind.

Gerichtet hat Karl Wenzel und nur Diddl war von den 'Grantigen' am Start. Der A3-Parcours war so richtig einer für einen versöhnlichen Jahreausklang: Rund und flüssig und mit eigentlich nur einer etwas schwierigeren Stelle, der 'falsche' Tunneleingang 15. Parcoursverlauf und Distanzen ermöglichten, so man wollte, eine Reihe von Belgiern oder man führte es einfach von hinten, je nach Gusto. Ich wollte nicht unbedingt den Beweis antreten, daß man einen etwas einfacheren Parcours trotzdem auch schwierig gestalten kann, aber ich hatte mich nun 'mal für einen Belgier zwischen Hürde 12 und Slalom 13 entschieden. An sich wäre das ja kein Problem, ich hatte mir auch den Punkt eingeprägt, wo ich mich positionieren muß um den Eingang zu treffen. Bis zur Hürde 12 lief alles super, auch die Zonen von Laufsteg und Wippe sicher und gegenüber Samstag wieder etwas zügiger. Als ich dann den Belgier machte und Diddl mit der linken Hand in den Slalom schickte ... nur da war kein Slalom, der stand etwa noch einen Meter hinter mir - Vw. Ich hab' einfach viel zu früh gedreht. Danach probierte ich, ob ich mich seitwärts vom Slalom schon etwas entfernen könne Richtung Hürde 14, klappte nicht, Diddl ging vorher 'raus. Da ich bei so etwas grundsätzlich weiter mache war es dann natürlich ein Dis. Ein wenig schade war es schon, aber die wieder verbesserten Zonen habe mich über meinen Fehler hinweg getröstet. (21 Sarter, 3 V0, 2 V, 10 SG, 6 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten:
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Blumers, Karl-Heinz, Fly28,74106
Oldenburg, Michael, Sparky30,6901
Braach, Antje, Sammy31,65107
Ruschinski, Steffen, Ylan32,14108
Selch, Cornelia, Ambra32,2002
Solf, Herbert, Carlo34,51109
Stöppler, Petra, Carlo35,671010
Schmidt-Seewald, A., Dave36,291011
Vollberg, Kerstin, Robin36,911012
Kostiow, Rjszard, Chayenne36,9654

Der Jumping wurde nach Klassen getrennt ausgetragen. Auch dieser Jumping 3-Parcours, ähnlich dem A3-Parcours, sehr rund und flüssig, sowohl mit Wechseln vor dem Hund als auch von hinten zu führen. Ich lasse mich in meiner Linie nicht beirren - jetzt erst recht - und habe das 'Wechselpotential' des Parcours bis auf Hürde 5 - Tunnel 6, den hätte ich nicht geschafft, voll ausgeschöpft. Also 2 - 3, 9 - 10, 12 - 13 und 16 - 17. Vielleicht wären manche Bögen geringfügig enger gewesen, aber wann bekommt man denn so eine Trainingsmöglichkeit mit optimalen Bedingen, als da sind die Wettbewerbssituation, das maximale Tempo vom Hund und ein zum Wechseln einladender Parcours. Ich ging voll konzentriert ans Werk und es klappte dann auch alles zufriedenstellend. (21 Starter, 9 V0, 4 V, 1 SG, 7 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Diddl26,6101
Oldenburg, Michael, Sparky27,17511
Schmidt-Seewald, A., Dave29,1402
Pousset, René, Angelo30,4803
Kostiow, Rjszard, Chayenne30,92512
Jahn, Reiner, Simba31,7404
Solf, Herbert, Carlo32,1905
Selch, Cornelia, Ambra32,25513
Schießer, Hiltraud, Laura32,9606
Schäffer, Angelo, Pinci33,9307

Das war das letzte Turnier dieses Jahres 2004 für uns. Damit geht ein Jahr zu Ende, in dem wir doch etwas vom Pech verfolgt waren. Die Qualifikation von Hank für die WM in Montechiari und dann die Absage wegen der Borreliose-Erkrankung und der Beinbruch von Diddl. Aber Hank ist nach der langen Antibiose-Behandlung wieder symptomfrei, gebärdet sich mit seinen jetzt 9 Jahren ab und zu wieder wie ein Junghund, spielt Diddl an und läuft im Zickzack über die Wiesen und Diddl ist von dem Beinbruch absolut nichts mehr anzumerken.