Zweite Etappe der swhv-Agility-Jump-Off-Tour in Bühl-Vimbuch (A5 Ausfahrt Bühl 52),
durchgeführt vom HSV Baden-Baden Steinbach in der Reithalle des örtlichen Reit- und
Fahrvereins 'St. Leonhard'. Diese Halle ist - wie viele Reithallen - für den Parcours
ausreichend groß, lediglich die Zuschauerplätze sind etwas beengt. Allerdings gibt es
noch ein großes Reiterstübchen an der Längsseite der Halle, von dem man aus das gesamte
Geschehen gut überblicken kann. Die Gassigeh-Möglichkeiten sind gut und die
Parkmöglichkeiten auf dem Firmenparkplatz des benachbarten Betriebs ausgezeichnet.
Der HSV BB Steinbach hat sich, wie in den Vorjahren, wieder viel Mühe gegeben.
Meldung bereits am Vorabend möglich, weihnachtlich verpackte Tütchen mit Gebäck für
Mensch und Hund für jeden Starter - damit das niemand durcheinander bringt, gibt's das
Weihnachtsgebäck bei der Meldung und die Hundekuchen bei der Siegerehrung - Hundlehock
und Bläserchor zur stimmungsvollen Siegerehrung. Ebenso sorgte der HSV für einen zügigen
Turnierablauf, denn immerhin war eine große Starterzahl von 165 Teams mit drei Läufen und
nur einem Parcours 'abzuarbeiten'.
Gerichtet haben Ernst Schauwecker und Ebbo Steiner. Viel braucht man über diese zwei
Richter nicht zu sagen. Wie immer leistungsklassengerechte, flüssige Parcours mit
zusätzlichen Schmankerl im A3-Parcours. Für alle die des Bayrischen nicht so mächtig
sind : Schmankerl, bayr.-östr.: süße Mehlspeise. Wird aber im heutigen Sprachgebrauch jedoch für besondere
Leckerbissen aller Art, inzwischen leider besser verständlich als 'High Lights'
verwendet. Ebenso ein wirklich gleichmäßiges Richten bei allen Startern, mit Beurteilung
der Zonen, sowohl Auf- wie Abgänge, nicht aus der Distanz, sondern aus unmittelbarer Nähe.
Das gehört hier eigentlich nicht hin, fällt mir aber gerade so ein.
Ich war einmal bei einem Turnier im hohen Norden, noch gar nicht so lange her,
eine Richteranwärterin richtete unter
Aufsicht des LR. Da die LRA sich kaum bewegte, alle Zonen aus zentraler Position beurteilte,
sprach ich sie am Abend darauf hin an. Sie sagte, sie wäre ja gerne zu den Zonen gelaufen,
fände das auch notwendig und richtig, aber der LR hätte ihr das strikt verboten.
Das Starterfeld bei der AJO-Tour ist leistungsmäßig so hoch angesiedelt, wie noch nie zuvor.
Neben deutschen Spitzenteams kommen noch solche aus Luxemburg und der Schweiz hinzu. Letztlich
fehlen nur noch einige Teams aus Deutschland und man hätte man fast die 'Offene Deutsche Meisterschaft'
austragen können. In der A3 waren alleine 64 Large-Teams am Start. Es war für mich ein echtes
Erlebnis diese Vielzahl erstklassiger Läufe verfolgen zu können. Es wurden führtechnische
'Kabinettstückchen' gezeigt, die ich in dieser Häufigkeit selten gesehen habe. Die Parcours
kamen dem noch entgegen. Tatsächlich war es so, daß in allen drei Parcours, A3, Jump-Off
und Power-and-Speed, die bloße Grundgeschwindigkeit des Hundes überhaupt noch kein Garant
für eine gute Platzierung war. Kam excellente Führtechnik dazu, wurden Zeiten gelaufen, die
deutlich machten wo die Unterschiede liegen.
Von den 'Grantigen' am Start waren Andrea Deeg mit Hope, Uschi Cerny mit Age, Florian Cerny
mit Lass und Diddl und nicht zu vergessen, in der A1 Martin Wenger mit Jester alias Brak aus
dem B-Wurf. Liz mußte wegen einsetzender Läufigkeit zu Hause bleiben.
Natürlich verliere ich jetzt gerne ein paar Worte über die A1-Large. 31 Teams am Start.
Mit einem Superlauf in Bestzeit (26,27 s) sicherte sich Martin mit Jester Platz 1 vor
Manuela Wörner mit Yana (26,93 s, Aufstieg in A2) und Jos Thines mit Lee (29,53 s). Super
Lauf auch von Hinky Nickels mit Kim in 26,99 s, leider mit 2 Parcoursfehlern.
Doch jetzt zur A3. Die Knackpunkte in diesem
A3-Parcours
springen einem förmlich ins Auge.
Schon der Anfang von Hürde 2 zu Hürde 3 mit dem Zugobjekt Tunnel dahinter, dann Hürde 3
Tunnel 4, dann die Sequenz Hürde 7 - Tunnel 8 - Steg 9, hier kommen die Hunde so richtig
auf Tempo und schauen natürlich voll in den Tunneleingang 4. An dieser Stelle gab es Dis bis zum Abwinken.
Ein Doppelsprung (14) ist
immer eine Problemstelle, insbesondere wenn sich eine Richtungsänderung anschließt. Nach
dem Slalom wird es dann etwas einfacher, man muß 'nur' noch den Tunneleingang 16 treffen.
Wir waren so ziemlich am Anfang am Start, etwa so das fünfte Team. Viel Gelegenheit mich
durch die Läufe andere Starter verwirren zu lassen gab es also nicht. Der Anfang und die
Sequenz bis zum Steg klappte sehr gut. Ebenso der übrige Parcours bis zum Tunneleingang 16,
wenn man einmal von den vielen kleinen Unsicherheiten meinerseits einmal absieht. Daß die
Zeit nicht berauschend werden wird, war mir angesichts der stark kontrollierten Zonen klar, aber
die hatten jetzt absolute Priorität. Was aber nach dem Tunnel kam war grauenhaft. Als Diddl aus dem
Tunnel 16 schoß hatte ich den Parcours vergessen, ein totaler Black Out. Mit Gewürge
schafften wir noch Hürde 17 und den richtigen Tunneleingang 18. Danach war es aus. Ich
bemerkte plötzlich, daß ich völlig falsch für die Schlußhürde stand, Diddl lief in großem
Bogen Richtung falsche Hürde, ich wollte korrigieren, verknotete irgendwie meine Beine und
flog der Länge nach hin. Im Abrollen sah ich noch, wie Diddl über die Zielhürde sprang. Das
war dann ein Nullfehlerlauf und der fünfte Platz. Ein grottenschlechter Lauf in indiskutabler
Zeit. Dagegen gab es so hervorragende Läufe mit tollen Zeiten zu sehen, bei denen dann
lediglich ein Stangenfehler den Erfolg verhinderte. Die Tabelle spricht Bände. Angesichts
der hohen Starterzahl habe ich sie auf 20 erweitert. (64 Starter, 8 V0, 12 V, 5 SG, 4 G, 35 Dis).
Die 20 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Cerny, Florian, Lass | 34,25 | 5 | 10 |
Hanl, Yvonne, Amelie | 36,00 | 5 | 11 |
Reuter, John, Chip | 36,41 | 5 | 12 |
Nickels, Hinky, Quick | 36,82 | 5 | 13 |
Echtle, Nina, Giney | 37,81 | 5 | 14 |
Zepf, Sabine, Bandit | 38,04 | 0 | 1 |
Deeg, Andrea, Hope | 38,29 | 5 | 15 |
Boogk, Silas, Back | 38,63 | 5 | 16 |
Behr, Beate, Elexa | 39,75 | 0 | 3 |
Gründler, Juana, Justin | 40,24 | 0 | 4 |
Gloor, Jeannine, Baileys | 40,92 | 20 | 27 |
Ritter, Martin, Luna | 41,78 | 5 | 17 |
Diddl | 41,90 | 0 | 5 |
Reischl, Edith, Donna | 41,90 | 0 | 5 |
Bölstler, Eugen, Simba | 43,18 | 5 | 18 |
Bauer, Ralf, Lanos | 43,23 | 5 | 19 |
Veselka, Lisa, Bonnie | 43,32 | 5 | 20 |
Alff, Manuel, Chilli | 43,42 | 0 | 7 |
Otterbach, Sabrina, Justin | 43,91 | 0 | 8 |
Den anschließenden Jump-Off-Lauf bestreiten alle die Teams, die in den A-Läufen null Fehler
erreichten, gemeinsam, also unabhängig der Leistungsklasse. Das waren aus der A1, A2 und A3
gerade einmal 16 Starter von 109 in der Large-Kategorie. Dieser sehr flüssige
Jump-Off-Parcours
war in
seinen Schwierigkeiten gegenüber dem A3-Parcours etwas 'geglättet', deswegen aber noch nicht
einfach zu nennen. Auch in diesem Lauf hatten für uns die Zonen Priorität. In diesem Lauf
habe ich ebenso schlecht geführt wie im A-Lauf. Zwar hatte ich dieses Mal den Parcours nicht vergessen,
aber dafür stand ich bei Wechseln Diddl dauernd im Weg. Das einzig Positive, die Zonen waren,
obwohl stark kontrolliert, etwas schneller geworden und ... Platz 2 mit null Fehlern.
(16 Starter, 2 V0, 3 V, 6 SG, 2 G, 3 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Zepf, Sabine, Bandit | 35,03 | 5 | 3 |
Otterbach, Sabrina, Justin | 35,66 | 5 | 4 |
Gründler, Juana, Justin | 35,69 | 5 | 5 |
Behr, Beate, Elexa | 36,23 | 0 | 1 |
Diddl | 36,83 | 0 | 2 |
Alff, Manuel, Chilli | 38,24 | 10 | 6 |
Wenger, Martin, Jester | 39,47 | 15 | 11 |
Schmitt, Markus, Samson | 40,41 | 10,41 | 7 |
Thines, Jos, Lee | 40,63 | 10,63 | 8 |
Reischl, Edith, Donna | 42,57 | 17,57 | 12 |
Zum Abschluß anstelle des gemeinsamen Jumpings das Spiel Power-and-Speed mit der Wippe als Starthindernis.
Ein rasanter
Parcours,
für alle machbar, sehr flüssig in der Linienführung aber kein Rennparcours
sondern einer von der Sorte, bei denen die Führtechnik für die Laufzeiten den Ausschlag gibt.
Eine 'schlechte' Führtechnik ist durch noch so hohe Grundgeschwindigkeit des Hundes in einem
solchen Parcours nicht zu kompensieren. Unter 'schlecht' verstehe ich in diesem Zusammenhang
eine zaghafte Führweise, sehr konventionell von hinten, keine Wechsel vor dem Hund,
stark auf Sicherheit bedacht und ohne
jegliches Risiko. Bei einem so kurzen Parcours mit
derart vielen Richtungswechseln sind die Radien für die Laufzeit entscheidend. Die, die fast
immer vor ihren Hunden waren, auch in der Welle und der Schlußsequenz, dabei auch etwas riskierten,
erreichten phantastische Zeiten bei wirklich sehenswerten Läufen - und das waren
nicht gerade wenig. Fast eine Klasse für sich dabei Florian mit Lass, wobei die Abstände der
nachfolgenden Zeiten dann schon enger beieinander liegen. Wir können da momentan noch nicht
mithalten, was keinesfalls an Diddl liegt. Ich habe genau das gemacht, was ich als 'schlecht'
bezeichnet habe, zaghaft und die entscheidenden Sequenzen Welle und Schlußsequenz von hinten geführt.
Angesicht meiner derzeit fehlenden Turnierpraxis und der daraus resultierenden Desorientierung
bei den Wechseln habe ich mir einfach nicht mehr zugetraut. Somit war der Lauf nicht schlecht,
aber an die wirklich schnellen Zeiten kommt man damit nicht heran.
Die Tabelle habe ich auch hier wegen der großen Starterzahl auf 20 erweitert.
(106 Starter, 36 V0, 22 V, 15 SG, 5 SG, 28 Dis).
Die 20 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Cerny, Florian, Lass | 24,04 | 0 | 1 |
Hanl, Yvonne, Amelie | 24,64 | 5 | 39 |
Cerny, Ursula, Agent | 24,75 | 5 | 40 |
Reuter, John, Chip | 24,85 | 0 | 2 |
Nickels, Hinky, Quick | 24,93 | 0 | 3 |
Boogk, Silas, Back | 24,98 | 0 | 4 |
Müller-Schnick, Philipp, Finn | 25,21 | 0 | 5 |
Blumers, Karl-Heinz, Fly | 25,26 | 5 | 41 |
Deeg, Andrea, Hope | 25,29 | 0 | 6 |
Waldmeier, Tobias, Sira | 25,43 | 0 | 7 |
Diddl | 25,68 | 0 | 8 |
Echtle, Nina, Giney | 25,94 | 0 | 9 |
Zepf, Sabine, Bandit | 26,34 | 5 | 42 |
Lippert, Silvia, Lilly | 26,54 | 0 | 10 |
Späth, Corinna, Gwendy | 26,60 | 0 | 11 |
Piske, Mina, Duke | 26,63 | 0 | 12 |
Beitl, Alexander, Chagall | 26,81 | 0 | 13 |
Behr, Beate, Elexa | 26,95 | 0 | 14 |
Behr, Beate, Amy | 27,01 | 0 | 15 |
Thines, Jos, Lee | 27,06 | 0 | 16 |
Alles in allem ein toller Turniertag mit spektalulären Läufen, sehr schönen Parcours,
guter Organisation, zügigem Ablauf und nicht zu vergessen mit einem Vorabend
in sehr netter Gesellschaft. Auch die 'Grantigen' haben gezeigt, daß mit ihnen in der einen
oder anderen Weise immer zu rechnen ist.
Alle Ergebnisse bei
Foxi’s Homepage.
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