Der HSV Böbingen, stets sehr rührig in Sachen Agility – große Agilityabteilung
mit vielen Startern die inzwischen auf beachtlichem Niveau laufen, zwei Turniere
im Jahr, davon eines als Zwei-Tagesturnier – hat es geschafft, noch zusätzlich ein
Hallenturnier zu organisieren. 'Ort der Handlung' war eine große Reithalle
außerhalb von Essingen (an der B29 zwischen Aalen und Böbingen) mit sehr gutem
Boden, viel Platz für Zuschauer, guten Gassigeh-Möglichkeiten und preisgünstiger
leiblicher Versorgung im Reiterstübchen (z. B. Frühstücksbuffet € 2,70).
85 Teams am Start, darunter von den 'Grantigen' Andrea Deeg mit Hope, Uschi
Cerny mit Age, Günter Ammon mit Moss und Diddl und viel 'Agility-Prominenz' aus
dem Südwesten, von der wir ja seit der VDH DM in Thalfang wissen, daß sie nicht
die Schlechtesten sind. Gerichtet hat Gabi Buza-Kiss. Ihre Parcours waren sehr
flüssig, haben viel Spaß gemacht, enthielten aber auch jede Menge
Schwierigkeiten über die man gehörig stolpern konnte.
Drei Läufe wurden durchgeführt, ein Spiel, der A-Lauf und noch ein Spiel. Die
Organisation war wieder - wie wir es von den Böbinger ja kennen – vorbildlich. Zügiger
Ablauf, kurze Umbauphasen, 'wache' Parcourshelfer und Siegerehrung um 16:00 Uhr.
Begonnen wurde mit dem Spiel 'Memory', ideal um sich und den Hund auf das was
noch kommt vorzubereiten. Danach die A-Läufe. Schon der Anfang des
A3-Parcours
warf Probleme auf. Startet man links geführt, verschwindet der Hund sicherlich im
Tunnel 15. Kann man den Hund nicht abrufen und beginnt rechts geführt, hat man
im Grunde das gleiche Problem. Kriegt man ihn noch vom Tunnel weg, folgen
Probleme beim Slalomeingang, zumindest verliert man Zeit. Einfacher war es, wenn
man hinter der Hürde 3 abrufen und den Hund rechts geführt in den Slalom schicken
konnte. Nächste kleinere Schwierigkeit vom Tunnel 6 auf Hürde 7. Bei schnellen
Hunden schafft man es nicht nach vorne zu kommen, sondern muß rechtzeitig, noch
im Tunnel, ein Kommando geben, daß der Hund weiß, es geht nicht auf dieser Bahn
weiter. Macht man das nicht, sieht er zuerst den Laufsteg und dann die Hürde 11.
Nach Wippe und Hürde 9 empfahl sich ein Belgier, weil man dann von 11 bis 18
ohne weiteren Wechsel zügig führen konnte. Beim bzw. nach dem Tunnel 9 mußte man
sehr darauf achten, nicht zu schnell noch vorne zu kommen, um den Hund nicht an
der Hürde 16 vorbei wieder in den Tunnel 6/10 zu schicken. Beim Stegaufgang
sollte man helfen damit er nicht zu schräg wird und dann natürlich ein Konzept
haben für die Welle 19 A, B und C. Macht man vor 19B einen Belgier oder
führt man das Ganze von hinten ? Hinter 19A und B zu laufen und dort zu wechseln
verbietet sich, weil man den Hund sicherlich über die Starthürde schiebt.
Bei den Läufen dann gab es viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Tolle Läufe
zeigten Ernst Schauwecker mit Ginger (leider in der Kombination eine Stange),
Alex Beitl mit Chagall, Ebbo Steiner mit Jerry, Günter Ammon mit Moss, Ralf
Bauer mit Lanos. Uschi mit Age hatte in diesem Lauf verwachst, Dis, Andrea mit
Hope auch, 2 Vw, die erste schon am Slalomeingang. Mit Diddl ist es mir gelungen
exakt so zu führen, wie ich es vor hatte – das ist ja nicht immer so ! Mit den
Zonen war ich allerdings nicht zufrieden, äußerst knapp bei Wand und Steg. (21
Starter, 8 V0, 4 V, 2 SG, 7 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Schauwecker, Ernst, Ginger | 33,30 | 5 | 9 |
Diddl | 33,45 | 0 | 1 |
Bauer, Ralf, Lanos | 34,61 | 10 | 13 |
Beitl, Alex, Chagall | 34,84 | 0 | 2 |
Steiner, Ebbo, Jerry | 34,85 | 0 | 3 |
Ammon, Günter, Moss | 35,20 | 0 | 4 |
Sommer, Andrea, Emely | 38,35 | 0 | 5 |
Bölstler, Eugen, Simba | 38,57 | 5 | 10 |
Kanbach, Michael | 40,37 | 5 | 11 |
Frank, Birgit, Brenda | 40,49 | 0 | 6 |
Anstelle des beliebten, bis zum Ende des Jahre 2003 erlaubten und nun aus
unerfindlichen Gründen nicht mehr zulässigen gemeinsamen Jumpings
wurde ein Spiel gemacht und zwar 'Choose Your Way'. Wie aus dem
Spiele-Plan
zu ersehen ist, hat man an einer Stelle die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen
Hindernissen und Wegen. In diesem Fall gab es für den Weg über die Wippe eine
Zeitgutschrift. Und tatsächlich nutzten das auch einige Teams aus. Die
Anfangssequenz dieses Spiels erschien recht einfach, es hagelte hier aber Disse,
weil die HF durch ungeschickte Belgier nach Hürde 3 den Hund in den Tunnel 5
schickten oder hinter dem Hund agierten und nicht mehr den Bogen zu Hürde 4
schafften, auch hier verschwanden die Hunde im Tunnel. Eine weitere
Problemstelle war der Weg nach Slalom – Hürde 9 – 10. Nicht wenige Hunde wurden
an der Hürde 10 außen vorbei geführt oder sprangen Hürde 2. Natürlich ist so
eine Welle, wie sie für Hin- und Rückweg beim Tunnel 13 gestellt war, immer eine
Fehlerquelle.
Auch bei diesem Spiel waren tolle Läufe zu bewundern. Es kam sogar wieder ein
bißchen die Stimmung auf - die Agility-Kommission möge das verzeihen - wie sie
früher bei den Jumpings oft war. Man fiebert mit jedem Starter mit, kann er die
bisher vorgelegte Zeit knacken und mit jedem weiteren Starter steigt die
Spannung. Mit Diddl lief es so ganz gut, ein kurzer Stocker (meine Schuld) vor
Hürde 15 und irgend etwas im Schlußtunnel 17, es hat unverhältnismäßig lange
gedauert, bis Diddl da wieder heraus kam. (66 Starter, 12 V0, 12 V, 6 SG, 36
Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Gebhard, Marina, EJ | 21,98 | 5 | 13 |
Deeg, Andrea, Hope | 22,80 | 0 | 1 |
Kocher, Mirka, Kate | 23,10 | 0 | 2 |
Ammon, Günter | 23,31 | 0 | 3 |
Völcker, Christian | 23,51 | 5 | 14 |
Ammon, Esther | 23,91 | 5 | 15 |
Diddl | 24,14 | 0 | 4 |
Pfeifer, Helga, Ace | 24,49 | 0 | 5 |
Cerny, Uschi | 25,56 | 15 | 29 |
Felden, Elisa, Felix | 25,65 | 0 | 6 |
Wie man sieht, ist es bei entsprechender Vorausplanung und einem gewissen Maß an
Kreativität auch im Rahmen des neuen Reglements durchaus möglich ein Turnier so
zu gestalten, daß es allen die daran teilnehmen wieder Freude bereitet und das
ist dem HSV Böbingen aufs Trefflichste gelungen.
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