Vom VdH Spielberg wurde die dritte Etappe der swhv-Agility-Jump-Off-Tour in der Reithalle in
Auerbach (A8 Ausfahrt Karlsbad 42) durchgeführt. Es war das erste Turnier der AJO-Tour,
daß nun auf Basis des neuen Reglements ablief. Was da für Klimmzüge gemacht werden müssen
um die Anforderungen des 2004er-Reglements zum Schein zu erfüllen, kann man nur
kopfschüttelnd mit Unverstand zur Kenntnis nehmen. Der Veranstalter selbst ist hier ja weitgehend
machtlos, wenngleich ich persönlich Wege gesehen hätte die AJO-Tour nach dem alten
Reglement, das Basis war für die Ausschreibung war und nach der alle im August 2003 gemeldet
und bezahlt haben, fortzusetzen.
Unabhängig von der AJO-Tour ist es allen Agility-Sportlern völlig unverständlich, was Sinn und
Zweck dieser Regeländerung sein soll. Auch konnte bislang kein Richter den ich danach fragte,
eine einleuchtende Erklärung dafür abgeben (... es könnte ja sein, daß ... oder ... vielleicht will man
...). Alle Versuche einer Erläuterung beruhen auf Mutmaßungen. Die Agility-Sportler aus dem
Ausland, und es sind ja nicht wenige die an der AJO-Tour teilnehmen, können uns nur noch
belächeln ob unserer Regelungen.
In diesem Zusammenhang muß ich eine Begebenheit schildern, die sich an diesem Tag ereignet
hat. Es geht dabei um die An- und Ableinregelung, die von manchen Richtern extensiv
angewendet wird, so auch bei dieser Etappe. Dies konnte aber nicht verhindern, daß ein Hund
nach dem Zielsprung weiterrannte und sich auf einen im Zuschauerraum stehenden Hund stürzte
und ihn derartig biß, daß dieser sofort eine Tierklinik gebracht werden mußte. Das Opfer war
ausgerechnet der Hund eines Sportlers aus Luxemburg. Aber man sieht an dieser Begebenheit
deutlich, daß eine Regelung zum sofortigen Anleinen nach dem Ziel offenbar doch kein Mittel ist
solche Vorkommnisse zu verhindern. Der einzige Weg so etwas zu vermeiden ist, solche Hunde
von diesem Sport auszuschließen.
Doch nun zu den erfreulichen Dingen. Die Reithalle ist für den Parcours ausreichend groß, der
Boden eben, fest und griffig. Die Gassigeh-Möglichkeiten hervorragend und die Parkmöglichkeiten
gut. WoMo / WoWa wurden für den der wollte mit Strom versorgt. Speisen und Getränke
preisgünstig und in reichlicher Auswahl. Am Samstag abend konnte man schon melden und
dann natürlich wieder der 'Hundlehock'. Weiterhin hatten die Organisatoren einen Zeitplan
erstellt aus dem ersichtlich war, wann und für welche Leistungs- und Größenklassen
Parcoursbegehung und Start ist. Man konnte also wirklich genau, was Gassigehen, Zuschauen und
selber starten betraf, disponieren. Organisation und Auswertung waren wieder beispielhaft,
trotz ca. 150 Startern konnte mit der Siegerehrung um ca. 18:00 Uhr dieses Turnier beendet werden.
Am Start von den 'Grantigen' Andrea Deeg mit Hope, Uschi Cerny mit Age, Florian Cerny mit
Lass, Gunter Ammon mit
Moss und Diddl, gerichtet haben Sybilla Meier und Dunja Voss aus Berlin.
Neben so einigen Verleitungen enthielt der flüssige
A3-Parcours
zwei den Angstschweiß treibende
Stellen. Der Slalomein- und Ausgang. Beim Eingang zielte die Hürde 6 etwa auf die vierte
Slalomstange und beim Ausgang würde der Hund bei einem etwas zu großen Bogen über den
Sacktunnel laufen. Beachten mußte man noch den Ausgang von Sacktunnel 14, damit der Hund
auf dem Weg zu Hürde 15 nicht in den Slalom mit einbezieht. Der übrige Parcours barg wie es
schien keine Probleme in sich. Das Diskussionsthema war aber der Slalomeingang ! Führt man
rechts oder links ? Die 'Nation' spaltete sich in zwei Lager, die Routiniers, Könner oder Zocker
entschieden sich für links führen, während die Sicherheitsbewußten, Zweifler und A3-Novizen
rechts führen bevorzugten. Ich entschied mich für letztere Gruppe, weil man, wollte man links
führen, unbedingt Vorsprung nach der Wand braucht um den 'Linksschlenker' den man um die
Hürde 6 machen muß zu kompensieren und vor dem Hund am Slalom zu sein. Führt man rechts,
kann man so tun als wolle man gar nicht zum Slalom und den Hund dann mit Wechsel hinter ihm
genau da hinein zu schicken. Die weitaus elegantere und auch schnellere Lösung war natürlich die
andere.
Im Wettbewerb war das dann genau der Knackpunkt, weniger der Slalomausgang. Ich glaube, bis
auf einen Midi-Hund ist keiner über den Sacktunnel gelaufen. Es waren traumhafte linksgeführte
Eingänge zu sehen, aber auch solche die daneben gingen, mit Zonenfehler wegen ungenügend
kontrollierter Wand und dann doch in die dritte Stange. Uschi Age zeigte mit Age einen Klasselauf.
Da sie in der jüngsten Vergangenheit mit den Zonen von Age nicht so zufrieden war, kontrollierte
sie diese besonders. Allein auf der Wippe ließ sie ihn ca. 3 s warten. Darunter litt die Laufzeit, aber
immer noch Platz 4. Florian mit Lass und Andrea mit Hope ein Dis, Günter mit Moss Zonenfehler
an der Wand und Slalomeingang, Diddl ein Dis. Nachdem der Slalomeingang super geklappt hat,
zog ich Diddl links geführt nach dem Slalom vom Sacktunnel weg, übersteuerte dabei und schickte
ihn über Hürde 9 anstelle von 8. So ein blödes, unnötiges Dis habe ich bislang noch nicht gehabt.
Ein kleiner Trost, ich war nicht der Einzige mit einem Dis an dieser Stelle.
(52 Starter, 10 V0, 8 V, 9 SG, 4 G, 21 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Vieli, Tina, Torry | 35,95 | 0 | 1 |
Ammon, Esther, Mocke | 36,24 | 5 | 11 |
Wenger, Martin, Tim | 36,58 | 10 | 22 |
Beitl, Alexander, Chagall | 36,66 | 0 | 2 |
Tenebra, Alessandro, Motte | 36,89 | 5 | 12 |
Thines, Jos, Jack | 37,10 | 0 | 3 |
Steiner, Ebbo, Jerry | 37,71 | 20 | 28 |
Richek, Lukas, Betty | 39,32 | 5 | 13 |
Cerny, Uschi, Age | 40,40 | 0 | 4 |
Ammon, Günter, Moss | 41,07 | 10 | 23 |
Für das AJO-Klassement konnte man auch im bisherigen Jumping Punkte sammeln. Das ging ja
nun nicht mehr, weil die Agility-Kommission in ihrer Weisheit beschlossen hat, daß der Jumping ab
2004 nach Leistungsklassen A1, A2 und A3 getrennt zu erfolgen hat. Daher wurde in Spielberg
nachgesonnen und gegrübelt, wie man die Klippe umschifft. Etwas, was wir in dieser Saison
sicherlich noch sehr oft erleben werden. Das Ergebnis war ein Spiel 'Power and Speed'. Wie aus
dem Parcoursplan ersichtlich ist, beginnt der eigentliche Parcours mit der Zeitnahme bei Hürde 1.
Der Start erfolgte aber bei der Hürde 'Start', danach die Wippe. Wer allerdings bei der Starthürde
oder der Wippe einen Fehler hatte, wurde disqualifiziert und mußte sofort den Parcours verlassen.
Wer jedoch erst nach Passieren der Hürde 1 eine Dis hatte durfte dagegen bis zum Ende
weiterlaufen. Noch irgendwelche Fragen ?
Der
Parcours
selber hatte zwei extrem Dis-trächtige Stellen und zwar die beiden Tunneleingänge 4 und 17.
Wenn Teams scheiterten, dann hier. Gewonnen hat Eva Pfister mit Keen, vor Florian mit
Lass und Günter mit Moss. (94 Starter, 17 V0, 5 V, 8 SG, 1 G, 63 Dis).
Alle Ergebnisse Foxi’s
Homepage und weitere Berichte bei Agility
mit Wolfgang und Garry.
|
|