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18./19.10.2003 HSV Schwaig

Die BLV-Kreisgruppe I hat am 18. und 19.10.2003 in Zusammenarbeit mit dem HSV Schwaig auf dessen Gelände die '1. Offene Stadtmeisterschaft in Nürnberg' ausgetragen. Der Hundeplatz ist sehr gut über die A3 Ausfahrt (87) Mögeldorf zu erreichen und liegt am Ende eines Wohngebietes. Die Parkmöglichkeiten am Platz sind jedoch derart begrenzt, daß nur die Möglichkeit bleibt, sich in diesem Wohngebiet irgendwo einen Parkplatz zu suchen. Zum Vereinsgelände sind es dann noch etwa 400 m Fußweg unter der Autobahn durch. In gewisser Weise wird man aber durch ausgezeichnete Gassigeh-Möglichkeiten entschädigt. Der Platz selber ist großflächig und eben mit einem relativ großen Vereinsheim. Verpflegung ist sehr gut - z. B. am Sonntag Mittag frischer Schweinebraten mit Kloß - und sehr preiswert. Die Organisatoren waren sichtlich bemüht, über das Agility hinaus den Teilnehmern etwas zu bieten. Am Samstag Abend war im Vereinsheim Musik organisiert und als Höhepunkt trat ein Nürnberger 'David Copperfield' auf, der wirklich sehens- und staunenswerte Zaubertricks präsentierte. Leider war diese kurzweilige Veranstaltung nur unzureichend besucht, man hatte es wohl versäumt im Vorfeld die Werbetrommel entsprechend zu rühren.

Gerichtet hat an beiden Tagen Tom Huber, bekannt unter den Agility-Sportlern für Parcours die geeignet sind Trainingsdefizite schonungslos offen zu legen. Die Parcours an diesem Wochenende enthielten dieses Mal allerdings keine derartigen spezifischen Stellen, waren flüssig und rund, aber mit genügend Stellen um sich Vw oder Disse einzufahren. Auf Wunsch des Veranstalters wurde der Jumping - vielleicht schon im Vorgriff auf 2004 - getrennt nach Leistungsklassen gewertet. Am Samstag auch noch zusätzlich mit unterschiedlichen Parcours. Es zeigte sich deutlich die Unsinnigkeit derartiger Regelungen. Einmal geht durch die Parcoursumbauten viel Zeit verloren und die getrennte Wertung läßt keinerlei Vergleichsmöglichkeit und Standortbestimmung für die Teams in den unteren Leistungsklassen zu. Wie für viele andere war auch für mich der Jumping immer ein Höhepunkt des Turniertages als ich noch in A1 und A2 startete, weil man ja jetzt gegen die 'Großen' laufen konnte. Dann wird das Ganze noch, ebenfalls 'zeitfressend' in die Leistungskarten eingetragen und man fragt sich wofür eigentlich ? Für Aufstieg, andere Quali-Kriterien oder dergleichen kommt es ja ohnehin nicht in Betracht, also nur für den Erinnerungswert ? Ich persönlich hoffe, daß die Vereine in 2004 so schlau sein werden auf den Jumping getrennt nach Klassen völlig zu verzichten und statt dessen, - reglementskonform - nur ein Spiel für alle (A0 bis A3) anzubieten. Dieses Spiel kann man ja z. B. dann 'Jump-Off', 'Jump and Rush', 'Speed and Jump' oder 'Bouncing Dogs' nennen (wer noch Namensvorschläge braucht kann sich gerne an mich wenden).

Von den 'Grantigen' am Start an beiden Tagen Susanne mit Hank, Günter Ammon mit Moss und Diddl.

Samstag :
Begonnen wurde mit den Jumpingläufen 1, 2 und 3. Der Jumping 3-Parcours war relativ kurz und wurde dadurch entschieden, von Stangenfehlern einmal abgesehen, wer die engeren Bögen schaffte. Es waren 2 Wellen mit je 3 Hindernissen und ein 'falscher' Tunneleingang zu bewältigen. Auch der Sacktunnel zeigte klar am Zielsprung vorbei, führte man hier rechts weil man sich einen Wechsel zwischen 15 und 16 nicht zutraute, riskierte man wieder einen größeren Bogen. Die schnellste Zeit legte Ebbo Steiner mit Jerry vor, leider einige Stangenfehler. Ebenso Hank, zweitschnellste Zeit, aber auch Stangenfehler, Hürde 14 und 15, als Susanne sich zu sehr beeilte, um diesen Wechsel einzuleiten. Ich traute mich diesen Wechsel, ebenso wie Günter, nicht zu machen. Die Quittung bei uns beiden kam sofort, nach jeweils bis dahin sehr schönem, runden Lauf entsprechend große Bögen zur Zielhürde. So waren unsere Zeiten geringfügig langsamer, aber da fehlerfrei mit Rang 1 für Diddl, Rang 2 für Moss. Sabrina Mlinaritsch mit Momo auf Rang 3. (28 Starter, 13 V0, 5 V, 5 SG, 5 Dis).

Der A3-Parcours bot wie kaum ein Anderer die Möglichkeit von Beginn an, entweder 'von vorne' oder 'von hinten' zu führen. Wirkliche kritische Stellen habe ich nicht gesehen. Da ich ungern hinter dem Hund bin - obwohl wir das natürlich auch können, aber Diddl dadurch langsamer wird - habe ich ihn auf Höhe der Hürde 3 abgerufen, rechts geführt zum Reifen und zu Hürde 5, dahinter gewechselt und links geführt auf den Steg. Dort endlich mal die Zone wie im Training gemacht, d. h. einfach durchlaufen und Diddl wartet dann von sich aus auf der Zone auf die Freigabe. Natürlich war ich schon auf dem Weg zu Hürde 8, habe mich zu früh beim Einleiten des Wechsels in Richtung Hürde 9 bewegt und Diddl ist hinter meinem Rücken gleich die 9 gesprungen - Dis. Aber das war sowieso kein Thema, weil der Fehlerteufel ohnehin zugeschlagen hätte und auch hat, nämlich bei der Wippe. Obwohl sie reglementkonform wirkte (Längen-/Höhenverhältnis, Belag und Kippgeschwindigkeit) hatten nahezu alle Teams extreme Probleme mit 'Flugwippen'. Die schnelleren Hunde konnten fast bis zum Ende der Wippe laufen, ohne das sie sich absenkte. Das stellte natürlich auch den Richter vor einige Probleme diesem Umstand Rechnung zu tragen und mit Augenmaß über 'Gut' oder 'Böse' zu entscheiden. Auch Diddl machte eine Wippe wie ein Flughörnchen, es wäre also sowieso nichts mit einem Nuller geworden. Susanne hatte mit Hank einen Superlauf, aber auch eine tolle Flugwippe - Fehler. Günter mit Moss einen schönen Lauf, kontrollierte Wippe, aber einen Stangenfehler (Hürde 9). Gewonnen hat mit absoluter Bestzeit Melanie Steiner mit Ness, vor Sandra Geist mit Nike und Günter Ammon mit Lara. (28 Starter, 8 V0, 6 V, 4 SG, 1 G, 9 Dis).

Bis zur Siegerehrung verstrich dann doch unverhältnismäßig viel Zeit. Es gab wohl diverse Probleme mit dem PC-Auswerteprogramm. Das deutete sich schon im Laufe des Tages an, als die Jumping 3-Rangliste mehrfach zurück gezogen und überarbeitet werden mußte.

Sonntag :
Wieder Beginn mit den Jumping-Läufen, dieses Mal wurde der Parcours nicht umgebaut, sondern nur die Wertung getrennt durchgeführt. Eine sehr weise Entscheidung von Tom Huber, denn man mußte jede Minute Zeit sparen, denn die Auswertung zog sich am Ende der Läufe doch wieder schier endlos hin - letzter Lauf um 15:50 Uhr und Beginn der Siegerehrung um 17:35 Uhr.

Der Jumping-Parcours ein sehr schnelle und runde Sache. Für Freunde der gepflegten Wechsel waren derer 6 (sinnvoll) möglich. Von 4 - 5, 6 - 7, 8 - 9, 13 - 14, 15 - 16 und schließlich 17 - 18. Bis auf den letzten Wechsel, bei dem ich mir nicht sicher war ob ich ihn schaffe würde, hatte ich den Parcours so abgegangen. Melanie Steiner legte wieder mit Ness eine Zeit vor, die keiner mehr schaffte, Rang 1. Diddl lief bis auf einen zu großen Bogen von Hürde 4 in den Tunnel 5 wie an der Schnur, den letzten Wechsel habe ich dann auch noch gemacht, null Fehler Rang 2. Moss wie Diddl einen sehr großen Bogen an der gleichen Stelle, aber auch null Fehler und Rang 3. Ursache für die großen Bögen ist sicherlich die Vorwärtsbewegung die man ausführt, um den Belgier zu machen und den Tunneleingang freizugeben. Melanie ist beispielsweise gleich hinter dem Tunnel geblieben, dadurch ist Ness extrem eng von Hürde 4 in den Tunnel gekommen. (24 Starter, 13 V0, 5 V, 5 SG, 1 Dis).

Beim A3-Parcours wechselten sich 'Rennstrecken' und technische Passagen in gut kombinierter Weise ab. Natürlich hätte man links führen können und nach Tunnel 5, Reifen 6 und Hürde 7 hinter dem Hund wechseln können für die weitere Passage zum Slalom. Schöner wäre es aber doch und auch sicherer wegen der Verleitung Wand, wenn man zwischen Tunnel 5 und Reifen 6 einen Franzosen machen könnte. Ein Belgier nach Hürde 4 scheidet aus, weil man dann zu weit hinter dem Hund ist. Wie schon am Samstag beim A3-Parcours, habe keine weiteren kritischen Stellen gesehen, den 'falschen' Tunneleingang 17 haben wir in dieser Form ausreichend trainiert. Weiterhin hatte ich vor, auf dem Weg zur Wand 14 nicht hinter Diddl zu wechseln, sondern beim Wandabgang einen Belgier zu machen. Dies hätte ich nicht tun sollen, aber wenn dann wenigstens richtig ! Also bis zur Wand lief alles wirklich super. Den Franzosen nach dem Tunnel 6 einwandfrei geschafft, enger Bogen Richtung Wippe, kontrollierte Wippe (es war eine andere organisiert worden mit der es keinerlei Probleme mehr gab) und sicherer Slalomeingang. Nach der Wand den Belgier gemacht und mich dabei schon zu sehr Richtung Hürde 7 bewegt, keinen Arm draußen gehabt, Diddl nahm noch die Hürde 15, geriet hinter die 16 und sprang sie von hinten. Mein alleiniger Fehler, schade denn die Schlußpassage warf wie erwartet keine Probleme auf. Trotzdem war ich nicht unzufrieden, denn aus derartigen Fehlern kann man nur lernen. Wie erging es den anderen ? Günter mit Moss ein Dis. Moss ist unmittelbar nach dem Slalom der Anziehungskraft des Tunnels erlegen. Susanne mit Hank ein toller Lauf, null Fehler Rang 2. Der grandiose Lauf und die Zeit von Esther Ammon mit Mocke waren nicht zu toppen, null Fehler und Rang 1. Auf Rang 3 Valeska Bergmann mit Fly. (24 Starter, 5 V0, 6 V, 5 SG, ( Dis).

Aus der Summe der 4 Läufe, mit einem Streichergebnis, wurde der Stadtmeister ermittelt. Günter Ammon mit seiner DSH-Hündin Lara ist der Nürnberger Stadtmeister 2003. Herzliche Gratulation.

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