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26.10.2003 AJO Tour 1. Etappe Ihringen

Selbst auf die Gefahr hin, daß es alle schon wissen sei kurz erläutert, was die AJO-Tour eigentlich ist. Ich glaube, es war 1998 oder 1999, also zu einer Zeit in der es im Winterhalbjahr im Süden von Deutschland so gut wie keine Turniere gab und die, die es nicht gab schon gar nicht in der Halle, als beim swhv die Idee geboren wurde, eine Serie von Hallenturnieren durchzuführen. Der Name 'Agility-Jump-Off- Tour' war sicherlich schneller gefunden als bereitwillige Sponsoren und Veranstalter sowie geeignete Reithallen. Dem Engagement der Verantwortlichen ist es zu danken, daß sich vier Vereine und Hallen für die erste Tour in 1999 fanden :
  • HSG Freiburg - Ihringen
  • HSV Baden-Baden - Bühl-Vimbuch
  • AHK Rastatt - Rastatt
  • VdH Sandhausen - Heidelberg-Kirchheim
Bei der letztjährigen Tour ist noch der VdH Spielberg mit der Reithalle in Karlsbad dazu gestoßen.

Bei den Sponsoren, u.a. Josera, Jack Wolfskin, sei besonders das Hotel Wolf in Oberammergau erwähnt, dessen Agility begeisterte Geschäftsführung Hotelaufenthalte mit Trainingsmöglichkeit als Preise ausgesetzt hat.

Diese Turnierreihe stieß auf großes Interesse, zunehmend auch im Ausland. So sind die Starterfelder in der Quantität und insbesondere in der Qualität von Jahr zu Jahr gestiegen. Für die aktuelle Tour haben z. B. in der A3-Large 51 Teams gemeldet, darunter WM-Teilnehmer aus drei Ländern. Über mangelnde Konkurrenz, auch in den Klassen Small und Medium, braucht sich hier also keiner zu beklagen.

Kurz noch in paar Worte zu dem ersten Veranstaltungsort Ihringen. Dieser kleine Weinort liegt in der südwestlichsten Ecke von Deutschland, nahe der Französischen Grenze. Über die Autobahn A5, Ausfahrt Freiburg-Mitte, zügig und unproblematisch zu erreichen. Die Reithalle liegt außerhalb des Ortes, die Park- und Campingmöglichkeiten könnten nicht besser sein. Immerhin sind 160 Starter unterzubringen, von denen mehr und mehr mit WoWa / WoMo anreisen. Die Halle selbst ist ausreichend geräumig und bietet auch Teams und Zuschauern Platz. Wenn es das Wetter erlaubt, wird der Jumping außen vor der Halle durchgeführt. Wie bislang jedes Jahr, war auch dieses mal das Wetter einwandfrei, nicht ganz so warm wie in den Vorjahren, aber trocken und sonnig. Also der Jumping wieder im Freien. Für die Durchführung in Ihringen zeichnet der HSG Freiburg verantwortlich. Die Organisation arbeitet unauffällig und effizient, die Ranglisten hängen schnell aus und die Läufe, insgesamt drei, werden zügig durchgezogen. Dieses Jahr war bereits um 16:00 alles vorbei. Richter bei dieser Etappe waren Tanja Wolf und Uschi Hornung. Die Parcours waren interessant, flüssig, leistungsklassengerecht und so konzipiert, daß jeweils nur geringfügig umgebaut werden mußte.

Am Start fast alle 'Grantigen'. Susanne nur mit Hank - Liz sieht Mutterfreuden entgegen, Andrea Deeg mit Hope, Uschi Cerny mit Age, Florian Cerny mit Lass, Günter Ammon mit Moss und Diddl.

Die A3-Teams begannen mit dem Jumping. Dieser Jumping-Parcours hatte ein paar sehr interessante Stellen. Einmal eine 3er-Welle gleich am Anfang. Sicherlich keine großer Schwierigkeitsgrad, aber eine Sequenz, in der man durch zu weite Bögen viel Zeit liegen lassen kann. Die Sequenz von der letzen Hürde 4 dieser Welle zum Reifen 7 war durch den fast geraden Tunnel außerordentlich schnell und die Verleitung des Tunnels 14 extrem. Gut 'zielen' mußte man auch, um nach dem Sacktunnel wirklich die Hürde 10 zu treffen und beim Slalom durfte man nicht zu früh abdrehen um Meter für die Schlußsequenz gut zu machen, sonst drohten Vw oder Dis, weil der Hund nicht den richtigen Tunneleingang findet. Natürlich war dieser Parcours nicht sehr technisch, aber da der Jumping eine gemeinsame Wertung aller Leistungsklassen ist, muß man auch ein wenig an die A1- und A2-Teams denken.

Günter mit Moss, schöner Lauf, schnelle Zeit und null Fehler Platz 5. Bei Uschi mit Age war 'der Wurm drin', an der Welle Age bereits zwischen den Hürden durchgezogen, später ein Dis. Florian mit Lass, absolute Bestzeit aber einen Stangenfehler. Andrea mit Hope, Vw und Stangenfehler. Diddl krachte mit einem derartigen Speed in den Slalomeingang, daß die zweite Stange brach. Diddl kam dadurch aus dem Tritt und falsch aus dem Slalom heraus. Ich habe den Lauf abgebrochen, auch um zu sehen ob sich Diddl nicht irgendwo verletzt hat. Die Richterin entschied, daß wir noch einmal laufen dürfen. Nachdem ein neuer Slalom aufgebaut war, sind wir dann noch einmal gestartet. Im ersten, abgebrochenen Lauf hatten wir allerdings eine Vw, ich hatte doch tatsächlich den Belgier bei Hürde 4 vergessen, befand mich daher rechts vom Tunnel 5 und bei Versuch einen 'Notwechsel' hinter Diddl vor der Hürde 6 zu machen, produzierte ich bei Diddl einen Dreher vor dieser Hürde. Ich habe beim zweiten Lauf gar nicht mitbekommen, daß diese Vw nicht in das Ergebnis übernommen wurde. Daher hatten wir dann eigentlich unverdientermaßen null Fehler und belegten Rang 2. Ich habe im Reglement auf der DHV-HP nachgesehen, wie solche Fälle zu regeln sind. Dort steht geschrieben :

Fälle von höherer Gewalt :
Bei einem Zwischenfall ohne Zutun des Hundeführers, wie z. B. das Umfallen von Hindernissen, das Verwickeln des Stofftunnels, kann der Prüfungsrichter den Hundeführer anhalten und selbstverständlich auch die Zeitnahme.
Nachdem das Hindernis wieder in Ordnung gebracht ist, läßt der Prüfungsrichter die Zeitnahme wieder aufnehmen und setzt den Hund wieder an der Stelle an, wo er angehalten wurde. Alle vor dem Zwischenfall vergebenen Strafpunkte behalten ihre Gültigkeit.


Das mit dem Zeit anhalten ist natürlich graue Theorie, die wohl in der in der Praxis nicht funktioniert. Die Teams kämpfen um jede zehntel Sekunde und man stelle sich vor wie lange es dauert bis der Richter das Zeichen zum Halten gibt - selbst wenn er schnell entscheidet sicherlich nicht unter 1 s und bis dann der Zeitnehmer die Zeit tatsächlich anhält. Dann startet der Hund ja nicht aus dem Lauf heraus, sondern aus einer Ruheposition. Wir hatten diesen Fall bereits einmal in Bad Mergentheim, als Liz auch den Slalom zerlegte. Zeit anhalten, neue Stangen und dann weiter. Liz hatte dann nach ihrem gewohnt schnellen Lauf in der Ergebnisliste 16 Strafsekunden wegen überschreiten der Standardzeit. Also macht ein neuer Lauf absolut Sinn. Im Reglement scheint dies aber nicht vorgesehen zu sein.

Susanne brachte mit Hank auch nichts Rechtes zustande, nach Vw und Stangenfehler dann das Dis. (97 Starter, 33 V0, 15 V, 12 SG, 3 G, 34 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Cerny, Florian, Lass23,38535
Schmitt, Wolfgang, Garry23,4201
Diddl24,3102
Baumann, Marita, Tempete24,86536
Beitl, Alexander, Chagall25,1303
Rubner, Gerhard, Jayne25,5104
Ammon, Günter, Moss25,5205
Stubbe, Yvonne, Earl-Grey25,691050
Dusch, Julia, Monty26,1406
Frenzer, Guido, Joy26,1807

Der A3-Parcours hatte zwei Stellen bei denen höchste Aufmerksamkeit erforderlich war. Das war die Sequenz zur Wippe und die vom Slalom zum Laufsteg. Obwohl in der ersten Sequenz der Stegaufgang für die Hunde durch den linken Ausleger von Hürde 8 verdeckt war, entschieden sich einige Hunde nicht für die Wippe, sondern für Tunnel oder Laufsteg. Der Weg vom Slalom zum Laufsteg war kritisch, weil nach der Hürde 13 der Tunnel sehr stark zieht. Könnte man zwischen Hürde 13 und Laufsteg einen Belgier machen, wäre dieser Weg unproblematisch. Ob der Belgier klappt, hängt davon ab, wie schnell der Hund ist wie weit man vom Slalom weg sein kann, ohne daß der Hund vorzeitig ausfädelt und natürlich wie schnell man selber ist. Da ich so ziemlich gegen Ende startete, konnte ich mir das in Ruhe anschauen und überlegen, was ich da mache sollte.

Günter mit Moss hatte einen sehr kontrollierten Lauf mit null Fehlern, das war dann Platz 3. Uschi mit Age, sehr schöner Lauf, Superzeit, aber leider eine Stange. Florian mit Lass, sehr ruhig geführt, Zonen stark kontrolliert und dann leider einen Stangenfehler in der Wende von Wippe zum Slalom. Andrea mit Hope hatte auch 'den Wurm drin', vier Fehler. Mit Diddl lief alles so ganz wie geplant, keine Probleme im Parcours, bis auf ... ja, wieder der Wandabgang ! Es ist zum verrückt werden. Ich bin wieder zu früh stehen geblieben und habe Diddl auch wieder zu früh, vor der Zone, freigegeben. Ich glaube der Gang zum Optiker ist jetzt nicht mehr zu vermeiden. Alle anderen Zonen gut kontrolliert. Der Belgier vor dem Laufsteg war auch kein Problem. Susanne mit Hank eine Vw, gleich nach der Wand und ein Stangenfehler. (47 Starter, 20 V0, 15 V, 3 SG, 1 G, 8 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Hürbin, Tony, Lynn32,6501
Vieli, Tina, Torry33,30520
Cerny, Ursula, Age34,16521
Thines, Jos, Jack34,40522
Beitl, Alexander, Chagall34,75523
Diddl34,78524
Voelcker, Christian, Onix35,20525
Bauer, Ralf, Lanos35,3302
Frenzer, Guido, Joy35,51526
Cerny, Florian, Lass35,54527

Alle null Fehler-Teams aus den A-Läufen aller Leistungsklassen laufen dann im AJO-Open gegeneinander. Diesen Lauf hat Günter Ammon gewonnen und die Familienehre der 'Grantigen' gerettet. Damit ist er auch der erste Tabellenführer der AJO-Wertung und ein heißer Favorit für die Gesamtwertung der Tour.

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