Wieder ein sehr schönes 'Agility-Wochenende'. Samstags beim VfH Kandel und Sonntags
beim SV OG Neunkirchen-Furpach. Kandel in der Pfalz, von uns etwa 300 km entfernt,
liegt 25 km westlich von Karlsruhe in Richtung Landau, Neunkirchen noch einmal 95 km
weiter Richtung Westen, kurz vor Saarbrücken. Wie gesagt ein sehr schönes
Wochenende mit befriedigenden Ergebnissen, natürlich hätte alles viel, viel besser laufen
können, aber neben dem Richter und dem Hund, wirkt ja auch noch immer ein
Hundeführer mit. Inzwischen habe ich auch heraus gefunden, was das Grundübel beim
Agility ist : der Hundeführer ! Aber alles der Reihe nach.
Samstag :
Der VfH Kandel hat einen sehr schönen Platz, viele schattige Parkplätze und sehr gute
Gassi-Gehmöglichkeiten. Durch die lange Trockenheit hat - wie fast überall - der Platz,
bzw. besser gesagt der Grasbewuchs, stark gelitten. Der Platz ist auch für den
'Ungeübten' leicht zu finden (A65 AS 21-Kandel Mitte), die Beschilderung war
ausgezeichnet.
Richter war Gabi Buza-Kiss. Am Start von den 'Grantigen' Uschi Cerny mit Age, Günter
Ammon mit Moss und Diddl. Ein sehr flüssiger
A3-Parcour,
ohne 'Ecken und Kanten', aber
doch mit ein paar Stellen, die höchste Aufmerksamkeit erforderten. Am Anfang konnte
man schon durch große Bögen viel Zeit liegen lassen, ebenso in der Schlußpassage.
Hinzu kamen dort noch die Verleitungen Hürde 16 - 19 und Hürde 18 - 1. Die Sequenz
Steg 7 - Hürde 8 - Tunnel 9 durfte man nicht unterschätzen, ebenso wenig wie den
Slalomeingang. Zuerst Uschi mit Age. Irgendwie war das nicht ihr Tag - Dis, ebenso wie
bei Günter mit Moss, auch ein Dis. Mit Diddl lief es recht gut, die Wippe stark kontrolliert,
ebenso den Steg. Warum ich ihn auf der Wand schon vor der Zone freigegeben habe,
obwohl ich gesehen habe daß er noch nicht drauf ist, weiß ich bis heute noch nicht. Das war
wieder so ein blöder, vermeidbarer Fehler, der wirksam ein besseres Ergebnis verhindert hat.
(26 Starter, 5 V0, 7 V, 7 SG, 7 Dis.)
Die schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Völcker, Christian, Onyx | 32,13 | 0 | 1 |
Ammon, Esther, Mocke | 32,15 | 5 | 6 |
Beitl, Alex, Chagall | 32,55 | 5 | 7 |
Diddl | 33,68 | 5 | 8 |
Hofmann, Helmut, Venus | 34,19 | 15 | 18 |
Knapp, Petra, Cendric | 34,49 | 10 | 15 |
Erk, Anette, Nele | 35,28 | 0 | 2 |
Holtz, Martina, Rusty | 37,01 | 5 | 9 |
Röcker, Stefanie, Z-Mo Mo | 37,40 | 0 | 3 |
Als wir den
Jumping-Parcours begingen,
war die '4' an dem rechten Tunneleingang
gestanden. Also alles klar, an den rechten Ausleger von Hürde 2 stellen, abrufen, hinter
Hürde 3 einen Belgier machen und in den Tunneleingang schicken. Während der
Begehung wurde dann die '4' in die Mitte gestellt. Das war natürlich viel einfacher.
Als die ersten Teams starteten, verschwanden so einige Hunde im Tunnelausgang 15.
U. a. auch Age von Uschi. Allerdings machten sie alle keinen Belgier, sondern führten
den Hund links. Dadurch gewarnt blieb ich bei meiner Belgier-Variante. Aber offensichtlich,
weil nun kein bestimmter Tunneleingang zwingend vorgeschrieben war, habe ich an dieser
Stelle total unkonzentriert agiert und Diddl ist zu meiner größten Überraschung ebenfalls
zum Tunnelausgang 15 gelaufen. Ich war derart perplex, daß ich nicht mal mehr zum Rufen
kam, aber offensichtlich hat Diddl bemerkt, wie mir alles aus dem Gesicht fiel und drehte
noch kurz vor dem falschen Tunnel ab. Wir hatten zwar eine Menge Zeit verloren aber dann doch den
richtigen Tunnel getroffen. Eine weitere Schwierigkeit für schnelle, nicht so routinierte
Hunde war die Passage von diesem Tunnel bis zur Hürde 8. Gerade im und nach dem
Sacktunnel neigen sie dazu zum HF zu tendieren. Die Gefahr an der 8 rechts vorbei zu
laufen war groß. Aber auch das gut geschafft, linken Arm raus und 'vor'. Hürde 9 - 10
- 11 - 12 können wir, aber der Slalomeingang war insofern zu beachten, weil die Hunde
sehr weit durch den Reifen springen und dann falsch einfädeln könnten. So einige HF
wechselten hier vorsichtshalber, um auf die linke Seite vom Slalom zu kommen. Ich riskierte
nicht zu wechseln und wollte probieren, ob Diddl den richtigen Eingang findet, und er hat.
Der Rest des Parcours lief dann auch glatt und wir erreichten immerhin noch Platz 2. Günter
mit Moss lief die absolut schnellste Zeit. Moss kann in solchen Passagen wie vom Tunnel
zu Hürde 8 unglaublich Tempo machen. Leider hat Günter ihn direkt auf der Hürde 11
angerufen und die Stange ist gefallen - schade. (53 Starter, 14 V0, 13 V, 10 SG, 2 G, 14 Dis).
Eine Lehre ziehe ich aus diesem Jumping : Auch wenn der Tunneleingang freigestellt ist,
IMMER einen bestimmten aussuchen und es NIE dem Hund überlassen welchen er nehmen
will ! Erstens geht man dann an solcher Stelle nicht so konzentriert ans Werk und zweitens
kann die Linie danach auch nicht mehr stimmen.
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Ammon, Günter, Moss | 24,66 | 5 | 14 |
Beitl, Alex, Chagall | 25,59 | 10 | 28 |
Völcker, Christian, Onyx | 25,75 | 0 | 1 |
Ammon, Esther, Mocke | 26,06 | 10 | 29 |
Diddl | 26,26 | 0 | 2 |
Hofmann, Helmut, Venus | 26,95 | 0 | 3 |
Wörner, Manuela, Brico | 27,00 | 5 | 15 |
Knapp, Petra, Cendric | 27,62 | 5 | 16 |
Albrecht, Anja, Lena | 29,09 | 0 | 4 |
Scheufler, Inge, Dewica | 29,14 | 0 | 5 |
Nach der Siegerehrung in aller Ruhe die Sachen gepackt und gegen 18:00 über Bundesstraßen
durch die schöne Landschaft der Pfalz Neunkirchen-Furpach angesteuert.
Sonntag :
Der Platz des SV OG Neunkirchen-Furpach liegt fast unmittelbar an der Ausfahrt 24
Neunkirchen-Oberstadt der A8. Sehr gute Parkmöglichkeiten am Platz und
Gassi-Gehmöglichkeiten in dem gegenüber liegenden Waldgebiet. Der Platz selber
ist, was das Aufstellen von Pavillons und 'Pilzen' betrifft etwas beengt, aber eine
überdachte Terrasse, die die gesamte Schmalseite des Platzes überspannt und ein
großer 'Party'-Pavillon an der Längsseite boten Platz und Schatten. Richter war Karl
Wenzel vom CfBrH. Die Parcours alle sehr flüssig gestellt; der A1- und A2-Parcours
erschien mir persönlich aber schwieriger als der A3-Parcours zu sein. Auch der
Jumping-Parcours war nach meiner Einschätzung für die unteren Leistungsklassen
zu schwer.
Der
A3-Parcours
hatte eigentlich keine wirklich schwierigen Stellen. Ein bißchen
aufpassen mußte man nach dem Tunnel 4, daß der Hund nicht Richtung Slalom
läuft oder nach links weg kippt. Nach der Wand und Hürde 6 dürfte die Hürde 2 als
Verleitung auch kein Problem sein, ebenso wie nach dem Slalom und Hürde 11 die
Hürde 15. Aufpassen mußte man aber beim Slalomeingang, daß nicht von der
falschen Seite eingefädelt wird. Von den 'Grantigen' nur Diddl am Start. Alles schien
bei diesem Lauf klar zu sein. Wand kontrolliert, Wippe kontrolliert, Slalomeingang
super, Hürde 11 und 12 eng genommen. Dann habe ich mich bereits rückwärts bewegt
um den Belgier zwischen 14 und 15 einzuleiten und ziehe Diddl innen an der 13 vorbei - Vw
und entsprechender Zeitverlust.
Dies war völlig unnötig und höchst überflüssig, hinterher versteht man auch nicht mehr,
warum man so einen Quatsch gemacht hat. Obwohl ich weiß, daß die Arbeitsdistanz von
Diddl nicht so weit ist, passieren mir immer wieder solche Fehler. Aber was jammere ich,
Wolfgang Schmitt mit Garry hatten einen grandiosen Lauf in einer Fabelzeit, aber leider
2 Stangen. (25 Starter, 7 V0, 8 V, 5 SG, 2 G, 3 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 26,81 | 10 | 16 |
Heinen, Irene, Lasko | 30,60 | 10 | 17 |
Diddl | 30,87 | 5 | 8 |
Scheuer, Petra, Motte | 31,42 | 5 | 9 |
Gerbracht, Karin, Nala | 31,48 | 5 | 10 |
Leseur, Stephanie | 31,64 | 0 | 1 |
Becker, Norbert, Metteco | 32,03 | 5 | 11 |
Jungmann, Sarah, Cloud | 32,63 | 10 | 18 |
Tinebra, Alessandro, Jack | 33,40 | 0 | 2 |
Steinhauer, Helene, Lotti | 33,90 | 5 | 12 |
Wenn man sich den
Jumping-Parcours
betrachtet, springen einem die Problemstellen
förmlich ins Auge. Wie kommt man in den Tunneleingang 5 und wie kriegt man den
Hund auf diesem kurzen Weg richtig in den Slalom ? Dach dem Slalom die Sequenz Hürde
8 - 9 - 10 und nicht gleich in den Ausgang von Tunnel 11 und nicht über die Hürde 14.
Nach dem Tunnel 11 nicht wieder über die Hürde 10 und dann noch den richtigen Eingang
beim Tunnel 12 finden. Ich wußte nicht, wie ich den Anfang mit Blick auf den Tunnel 5
machen sollte. Alle möglichen Varianten mit und ohne Wechsel überlegt. Eine derart enge
Konstellation hatten wir noch nie gehabt, geschweige denn trainiert. Letztlich habe ich mich dann
für die Variante
- bei Hürde 2 gerade über die 1 abrufen, rechts geführt über Hürde 3 und 4,
selber auf den falschen Eingang zulaufen und in den richtigen schicken -
entschieden. So hat das
dann auch mit Diddl wunderbar geklappt. Diddl ist wirklich toll gelaufen, die absolut schnellste
Zeit und null Fehler. Bei Hürde 9 einen Belgier gemacht, ebenso zwischen den beiden Tunnels
und noch einmal zwischen Hürde 14 und 15. (81 Starter, 15 V0, 8 V, 9 SG, 7 G, 2 nB, 40 Dis).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Diddl | 21,37 | 0 | 1 |
Räffle, Sandra, Bobby | 22,74 | 5 | 18 |
Schwinninger, Laurent, Ako | 22,95 | 15 | 31 |
Leseur, Stephanie | 24,12 | 0 | 2 |
Lehnert, Erika, Tina | 24,56 | 5 | 19 |
Heinen, Irene, Lasko | 25,38 | 15 | 32 |
Müller, Michael, Glenny | 25,54 | 20 | 36 |
Gerbracht, Karin, Nala | 26,37 | 5 | 20 |
Rossi, Raymond, Lady | 27,03 | 5 | 21 |
Molter, Margit, Bayka | 27,19 | 0 | 3 |
Die hohe Zahl der Dis (50 %) zeigt, daß bei diesem Jumping-Parcours die
Leistungsfähigkeit der Teams doch wohl stark überschätzt wurde. Anfänger und wenig
routinierte Teams waren hier fast chancenlos. Ich persönlich finde das nicht richtig. Nach
meinem Verständnis sollen und müßten die A-Parcoure leistungsklassengerecht sein,
der Jumping dagegen als 'Spiel' sollte allen Spaß machen. Ob das hier und Heute der
Fall war, wage ich stark zu bezweifeln. Noch dazu, daß in Anbetracht der fortgeschrittenen
Zeit nicht zu Ende gelaufen werden sollte.
Noch etwas, was mir wieder einmal aufgefallen ist.
Auch auf die Gefahr hin, mich bei den Small-Teams total unbeliebt zu machen, frage ich mich
woran es wohl liegt, daß die Dis-Quote bei den Small-Teams von nahezu 80 % derart dramatisch
hoch liegt, zumal diese Hunde in der Regel eine viel langsamere Grundgeschwindigkeit
haben (der 'Sieger' bei diesem Jumping hatte bereits 1 Vw und dazu noch 8,42 s Zeitfehler).
Die Hunde sind daher zwischen den Hindernissen länger am Boden und die Einwirkzeit
des HF damit auch erheblich länger als bei Standard-Hunden. Ob es wohl an daran liegt,
daß der Aufstieg in der Kategorie Small zu einfach ist ? Zum Vergleich : 12 Starter bei Small
und 42 Starter bei Standard in der A1. Wer bei Small irgendwie einen 'Nuller' schafft ist
in jedem Fall plaziert. Dies war allerdings hier nicht der Fall, weil alle 12 Dis gelaufen sind.
In der A2 nur ein Starter bei Small und 14 Starter bei Standard.
Weiterer Bericht mit Ergebnissen bei Agility
mit Wolfgang und Garry.
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