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23./24.08.2003 VfH Kandel und SV OG Neunkichen-Furpach

Wieder ein sehr schönes 'Agility-Wochenende'. Samstags beim VfH Kandel und Sonntags beim SV OG Neunkirchen-Furpach. Kandel in der Pfalz, von uns etwa 300 km entfernt, liegt 25 km westlich von Karlsruhe in Richtung Landau, Neunkirchen noch einmal 95 km weiter Richtung Westen, kurz vor Saarbrücken. Wie gesagt ein sehr schönes Wochenende mit befriedigenden Ergebnissen, natürlich hätte alles viel, viel besser laufen können, aber neben dem Richter und dem Hund, wirkt ja auch noch immer ein Hundeführer mit. Inzwischen habe ich auch heraus gefunden, was das Grundübel beim Agility ist : der Hundeführer ! Aber alles der Reihe nach.

Samstag :
Der VfH Kandel hat einen sehr schönen Platz, viele schattige Parkplätze und sehr gute Gassi-Gehmöglichkeiten. Durch die lange Trockenheit hat - wie fast überall - der Platz, bzw. besser gesagt der Grasbewuchs, stark gelitten. Der Platz ist auch für den 'Ungeübten' leicht zu finden (A65 AS 21-Kandel Mitte), die Beschilderung war ausgezeichnet.

Richter war Gabi Buza-Kiss. Am Start von den 'Grantigen' Uschi Cerny mit Age, Günter Ammon mit Moss und Diddl. Ein sehr flüssiger A3-Parcour, ohne 'Ecken und Kanten', aber doch mit ein paar Stellen, die höchste Aufmerksamkeit erforderten. Am Anfang konnte man schon durch große Bögen viel Zeit liegen lassen, ebenso in der Schlußpassage. Hinzu kamen dort noch die Verleitungen Hürde 16 - 19 und Hürde 18 - 1. Die Sequenz Steg 7 - Hürde 8 - Tunnel 9 durfte man nicht unterschätzen, ebenso wenig wie den Slalomeingang. Zuerst Uschi mit Age. Irgendwie war das nicht ihr Tag - Dis, ebenso wie bei Günter mit Moss, auch ein Dis. Mit Diddl lief es recht gut, die Wippe stark kontrolliert, ebenso den Steg. Warum ich ihn auf der Wand schon vor der Zone freigegeben habe, obwohl ich gesehen habe daß er noch nicht drauf ist, weiß ich bis heute noch nicht. Das war wieder so ein blöder, vermeidbarer Fehler, der wirksam ein besseres Ergebnis verhindert hat. (26 Starter, 5 V0, 7 V, 7 SG, 7 Dis.)

Die schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Völcker, Christian, Onyx32,1301
Ammon, Esther, Mocke32,1556
Beitl, Alex, Chagall32,5557
Diddl33,6858
Hofmann, Helmut, Venus34,191518
Knapp, Petra, Cendric34,491015
Erk, Anette, Nele35,2802
Holtz, Martina, Rusty37,0159
Röcker, Stefanie, Z-Mo Mo37,4003

Als wir den Jumping-Parcours begingen, war die '4' an dem rechten Tunneleingang gestanden. Also alles klar, an den rechten Ausleger von Hürde 2 stellen, abrufen, hinter Hürde 3 einen Belgier machen und in den Tunneleingang schicken. Während der Begehung wurde dann die '4' in die Mitte gestellt. Das war natürlich viel einfacher. Als die ersten Teams starteten, verschwanden so einige Hunde im Tunnelausgang 15. U. a. auch Age von Uschi. Allerdings machten sie alle keinen Belgier, sondern führten den Hund links. Dadurch gewarnt blieb ich bei meiner Belgier-Variante. Aber offensichtlich, weil nun kein bestimmter Tunneleingang zwingend vorgeschrieben war, habe ich an dieser Stelle total unkonzentriert agiert und Diddl ist zu meiner größten Überraschung ebenfalls zum Tunnelausgang 15 gelaufen. Ich war derart perplex, daß ich nicht mal mehr zum Rufen kam, aber offensichtlich hat Diddl bemerkt, wie mir alles aus dem Gesicht fiel und drehte noch kurz vor dem falschen Tunnel ab. Wir hatten zwar eine Menge Zeit verloren aber dann doch den richtigen Tunnel getroffen. Eine weitere Schwierigkeit für schnelle, nicht so routinierte Hunde war die Passage von diesem Tunnel bis zur Hürde 8. Gerade im und nach dem Sacktunnel neigen sie dazu zum HF zu tendieren. Die Gefahr an der 8 rechts vorbei zu laufen war groß. Aber auch das gut geschafft, linken Arm raus und 'vor'. Hürde 9 - 10 - 11 - 12 können wir, aber der Slalomeingang war insofern zu beachten, weil die Hunde sehr weit durch den Reifen springen und dann falsch einfädeln könnten. So einige HF wechselten hier vorsichtshalber, um auf die linke Seite vom Slalom zu kommen. Ich riskierte nicht zu wechseln und wollte probieren, ob Diddl den richtigen Eingang findet, und er hat. Der Rest des Parcours lief dann auch glatt und wir erreichten immerhin noch Platz 2. Günter mit Moss lief die absolut schnellste Zeit. Moss kann in solchen Passagen wie vom Tunnel zu Hürde 8 unglaublich Tempo machen. Leider hat Günter ihn direkt auf der Hürde 11 angerufen und die Stange ist gefallen - schade. (53 Starter, 14 V0, 13 V, 10 SG, 2 G, 14 Dis).

Eine Lehre ziehe ich aus diesem Jumping : Auch wenn der Tunneleingang freigestellt ist, IMMER einen bestimmten aussuchen und es NIE dem Hund überlassen welchen er nehmen will ! Erstens geht man dann an solcher Stelle nicht so konzentriert ans Werk und zweitens kann die Linie danach auch nicht mehr stimmen.

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Ammon, Günter, Moss24,66514
Beitl, Alex, Chagall25,591028
Völcker, Christian, Onyx25,7501
Ammon, Esther, Mocke26,061029
Diddl26,2602
Hofmann, Helmut, Venus26,9503
Wörner, Manuela, Brico27,00515
Knapp, Petra, Cendric27,62516
Albrecht, Anja, Lena29,0904
Scheufler, Inge, Dewica29,1405

Nach der Siegerehrung in aller Ruhe die Sachen gepackt und gegen 18:00 über Bundesstraßen durch die schöne Landschaft der Pfalz Neunkirchen-Furpach angesteuert.

Sonntag :
Der Platz des SV OG Neunkirchen-Furpach liegt fast unmittelbar an der Ausfahrt 24 Neunkirchen-Oberstadt der A8. Sehr gute Parkmöglichkeiten am Platz und Gassi-Gehmöglichkeiten in dem gegenüber liegenden Waldgebiet. Der Platz selber ist, was das Aufstellen von Pavillons und 'Pilzen' betrifft etwas beengt, aber eine überdachte Terrasse, die die gesamte Schmalseite des Platzes überspannt und ein großer 'Party'-Pavillon an der Längsseite boten Platz und Schatten. Richter war Karl Wenzel vom CfBrH. Die Parcours alle sehr flüssig gestellt; der A1- und A2-Parcours erschien mir persönlich aber schwieriger als der A3-Parcours zu sein. Auch der Jumping-Parcours war nach meiner Einschätzung für die unteren Leistungsklassen zu schwer.

Der A3-Parcours hatte eigentlich keine wirklich schwierigen Stellen. Ein bißchen aufpassen mußte man nach dem Tunnel 4, daß der Hund nicht Richtung Slalom läuft oder nach links weg kippt. Nach der Wand und Hürde 6 dürfte die Hürde 2 als Verleitung auch kein Problem sein, ebenso wie nach dem Slalom und Hürde 11 die Hürde 15. Aufpassen mußte man aber beim Slalomeingang, daß nicht von der falschen Seite eingefädelt wird. Von den 'Grantigen' nur Diddl am Start. Alles schien bei diesem Lauf klar zu sein. Wand kontrolliert, Wippe kontrolliert, Slalomeingang super, Hürde 11 und 12 eng genommen. Dann habe ich mich bereits rückwärts bewegt um den Belgier zwischen 14 und 15 einzuleiten und ziehe Diddl innen an der 13 vorbei - Vw und entsprechender Zeitverlust. Dies war völlig unnötig und höchst überflüssig, hinterher versteht man auch nicht mehr, warum man so einen Quatsch gemacht hat. Obwohl ich weiß, daß die Arbeitsdistanz von Diddl nicht so weit ist, passieren mir immer wieder solche Fehler. Aber was jammere ich, Wolfgang Schmitt mit Garry hatten einen grandiosen Lauf in einer Fabelzeit, aber leider 2 Stangen. (25 Starter, 7 V0, 8 V, 5 SG, 2 G, 3 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Schmitt, Wolfgang, Garry26,811016
Heinen, Irene, Lasko30,601017
Diddl30,8758
Scheuer, Petra, Motte31,4259
Gerbracht, Karin, Nala31,48510
Leseur, Stephanie31,6401
Becker, Norbert, Metteco32,03511
Jungmann, Sarah, Cloud32,631018
Tinebra, Alessandro, Jack33,4002
Steinhauer, Helene, Lotti33,90512

Wenn man sich den Jumping-Parcours betrachtet, springen einem die Problemstellen förmlich ins Auge. Wie kommt man in den Tunneleingang 5 und wie kriegt man den Hund auf diesem kurzen Weg richtig in den Slalom ? Dach dem Slalom die Sequenz Hürde 8 - 9 - 10 und nicht gleich in den Ausgang von Tunnel 11 und nicht über die Hürde 14. Nach dem Tunnel 11 nicht wieder über die Hürde 10 und dann noch den richtigen Eingang beim Tunnel 12 finden. Ich wußte nicht, wie ich den Anfang mit Blick auf den Tunnel 5 machen sollte. Alle möglichen Varianten mit und ohne Wechsel überlegt. Eine derart enge Konstellation hatten wir noch nie gehabt, geschweige denn trainiert. Letztlich habe ich mich dann für die Variante
- bei Hürde 2 gerade über die 1 abrufen, rechts geführt über Hürde 3 und 4, selber auf den falschen Eingang zulaufen und in den richtigen schicken -
entschieden. So hat das dann auch mit Diddl wunderbar geklappt. Diddl ist wirklich toll gelaufen, die absolut schnellste Zeit und null Fehler. Bei Hürde 9 einen Belgier gemacht, ebenso zwischen den beiden Tunnels und noch einmal zwischen Hürde 14 und 15. (81 Starter, 15 V0, 8 V, 9 SG, 7 G, 2 nB, 40 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Diddl21,3701
Räffle, Sandra, Bobby22,74518
Schwinninger, Laurent, Ako22,951531
Leseur, Stephanie24,1202
Lehnert, Erika, Tina24,56519
Heinen, Irene, Lasko25,381532
Müller, Michael, Glenny25,542036
Gerbracht, Karin, Nala26,37520
Rossi, Raymond, Lady27,03521
Molter, Margit, Bayka27,1903

Die hohe Zahl der Dis (50 %) zeigt, daß bei diesem Jumping-Parcours die Leistungsfähigkeit der Teams doch wohl stark überschätzt wurde. Anfänger und wenig routinierte Teams waren hier fast chancenlos. Ich persönlich finde das nicht richtig. Nach meinem Verständnis sollen und müßten die A-Parcoure leistungsklassengerecht sein, der Jumping dagegen als 'Spiel' sollte allen Spaß machen. Ob das hier und Heute der Fall war, wage ich stark zu bezweifeln. Noch dazu, daß in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit nicht zu Ende gelaufen werden sollte.

Noch etwas, was mir wieder einmal aufgefallen ist. Auch auf die Gefahr hin, mich bei den Small-Teams total unbeliebt zu machen, frage ich mich woran es wohl liegt, daß die Dis-Quote bei den Small-Teams von nahezu 80 % derart dramatisch hoch liegt, zumal diese Hunde in der Regel eine viel langsamere Grundgeschwindigkeit haben (der 'Sieger' bei diesem Jumping hatte bereits 1 Vw und dazu noch 8,42 s Zeitfehler). Die Hunde sind daher zwischen den Hindernissen länger am Boden und die Einwirkzeit des HF damit auch erheblich länger als bei Standard-Hunden. Ob es wohl an daran liegt, daß der Aufstieg in der Kategorie Small zu einfach ist ? Zum Vergleich : 12 Starter bei Small und 42 Starter bei Standard in der A1. Wer bei Small irgendwie einen 'Nuller' schafft ist in jedem Fall plaziert. Dies war allerdings hier nicht der Fall, weil alle 12 Dis gelaufen sind. In der A2 nur ein Starter bei Small und 14 Starter bei Standard.

Weiterer Bericht mit Ergebnissen bei Agility mit Wolfgang und Garry.