Der European Open wurde 2002 aus der Taufe gehoben und in Österreich zum ersten Mal ausgetragen :
Der EUROPEAN OPEN ist eines der bedeutendsten 'Agility-Freundschaftsturniere' des Jahres auf
höchstem sportlichem Niveau, das ALLEN Hunden, egal ob mit oder ohne Ahnentafel, offen steht.
Es werden alle bekannten, der FCI angeschlossenen Vereine zur Teilnahme eingeladen. Der Bewerb
wird in allen 3 Größenklassen als OPEN abgehalten. Es gibt keine speziellen Teilnahmebedingungen,
Hundeführer aller Länder, die einem der FCI angeschlossenen Verein angehören, sind willkommen.
So die Einladung auf der EO-Homepage zu diesem Wettbewerb und es kamen viele Teams aus vielen Ländern.
Österreich, Luxemburg, Dänemark, Israel, Deutschland, Italien, Tschechien, Slowakei, Slowenien,
Kroatien und natürlich Ungarn. Besonders stark die 'Kontingente' aus Österreich und Deutschland
mit jeweils etwa 35 Teams.
Wir wollten erstmalig dabei sein und da die 'Kindlein' aus dem A-Wurf dies genauso sahen, gab es
ein großes 'Grantiges'
Familientreffen anläßlich dieses EO in Györ / Ungarn am 26. und 27. Juli 2003,
soll heißen, alle Kinder aus dem A-Wurf sind
gekommen und haben ihre Frauchen oder Herrchen
mitgebracht. Hope brachte
Andrea Deeg mit, Gill Sylvia Vaanholt, Lass Florian Cerny, Age Uschi Cerny,
Moss Günter Ammon und Diddl mich. Mama Liz und Papa Hank nahmen Susanne mit.
Also am Mittwoch WoMo packen und am Donnerstag früh Abfahrt. Von uns bis nach Györ ca. 600 km.
So um 17:00 Uhr erreichten wir nach störungsfreier Fahrt Györ. Es war zum Turnierplatz zwar nichts
ausgeschildert, aber Dank der Pläne auf der
EO-Homepage und eines Ausdruck aus dem Györ-Stadtplan
(www.maporama.com) haben wir den Austragungsort im
ersten Anlauf gefunden. Ein Sportzentrum mit
einer Halle in der Mitte und einem großen Park außen herum.
Platz für die WoMo / WoWa
unmittelbar
an der Halle mit Stromanschluß, Camping im Park auf den gepflegten Rasenflächen unter schattigen
Bäumen, sanitäre Einrichtungen (WC und Duschen) in der Halle. Im Park waren auch die beiden Ringe
abgesteckt und auch hier gab viele Schattenplätze für Pavillons und Zelte. Dies war auch wirklich
notwendig, denn an allen 3 Tagen Sonne und Temperaturen bei über 35 Grad.
Am Freitag war Training für die Teilnehmer organisiert. Entsprechend der Zahl der Teilnehmer je
Land war die Zeit bemessen und es hing ein Plan aus, wann wie lange welches Land an der Reihe ist.
Der Veranstalter hatte für den EO extra zwei nagelneue Parcours bestellt, die gerade noch rechtzeitig
am Vormittag geliefert wurden. Diese Parcours kamen aus der Ukraine aber offensichtlich hatte der
Hersteller keine ausreichenden Baupläne und Anleitungen oder Kenntnisse über die Beschaffenheit der
Kontaktzonengeräte zur Verfügung. Da diese wegen ihrer Oberflächen nicht einsetzbar waren, wurde das
Training mit kleiner Verspätung dann eben ohne Kontaktzonen durchgeführt. Letztlich kommt es ja bei
solchen Trainings nicht darauf an, den Hunden noch irgend welche neuen Dinge zu vermitteln, sondern
sie nach der langen Fahrt am Vortag jetzt ein wenig im Parcours hopsen und spielen zu lassen. Die
Stangenauflagen der Hürden erwiesen sich als etwas kritisch, überdurchschnittlich viele Stangen fielen.
Aber, diese wurden nachgearbeitet, ebenso wie Kontaktzonengeräte und weitere Hürden beschafft wurden.
Nach dem Training Duschen und anschließend in den Supermarkt zum Einkaufen von Getränken und diversen
Sachen zum Grillen. Einkaufen wird einem in Ungarn sehr leicht gemacht. Die großen Supermärkte haben
geöffnet an 7 Tagen in der Woche (auch Sonntags !) von 09:00 bis 21:00 Uhr, Freitags zusätzlich noch
bis 22:00 Uhr. Abends saßen wir bei bester Stimmung in gemütlicher, netter Runde zusammen und sahen
den kommenden Dingen erwartungsvoll entgegen. War doch das Starterfeld gespickt mit 'hochkarätigen'
Teams, WM-Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern ! Um es vorweg zu sagen, bei keinem Turnier war
ich bislang so aufgeregt wie bei diesem. Es sind wohl die vielen guten Teams, die Internationalität, man
läuft auch für eine Mannschaft und die Gesamtatmosphäre die einem derart zusetzten.
Samstag :
An diesem Tag wurden die Teamläufe durchgeführt. 4 Starter je Team. A-Lauf und Jumping und je ein
Streichergebnis. Zwischen Large, Medium und Small wurde nicht unterschieden, die Teams konnten beliebig
zusammen gewürfelt sein. Wir waren das 'Granting Pleasure'-Team, Liz, Hope, Gill und Diddl. Begonnen
wurde mit dem A-Lauf. Richter die Agility-Legende John Gilbert aus England. Der
A-Parcours mit sehr flüssiger Linienführung und
eigentlich nur 2 Stellen an denen man besonders aufpassen mußte. Der Weg von Hürde 2 auf 3 und der
Slalomeingang. Achten mußte man noch auf Hürde 10 nach dem Sacktunnel, daß man weit genug mitläuft
und die Stange kontrolliert. Es lief für unser Team recht vielversprechend, zwei V0 in grandioser
Zeit, ein V5 und ein Dis als Streichergebnis, noch waren wir bei der 'Musik', aussichtsreich auf Platz 4.
Danach das Jumping Team. Richter Istvan Szabo aus Ungarn. Dieser
Jumping-Parcours, ebenfalls sehr flüssig, hatte schon
etwas mehr schwierigere Stellen. So die beiden 'falschen' Tunneleingänge 4 und 10, der Slalomeingang
und die sehr weit gestellte Passage 11 - 12 - 13 und 14 - 15. Wer hier nach de Tunnel 10 den Hund
rechts führte, lief Gefahr den Reifen 12 zu verpassen. Es gab einige Hunde die sprangen dann die 14.
Wer nach dem Tunnel 13 einen Wechsel schaffte, hatte für die Schlußsequenz keine Probleme; bei rechts
geführten Hunden sind einige nach dem Weitsprung 15 in großem Bogen über den Sack des Sacktunnel in
Richtung Slalom gelaufen. Dieses Überlaufen des Sacks wurde jedoch bei keinem Team als Fehler oder Dis
angezeigt. Eigentlich hätte es für unser Team ruhig etwas besser laufen können. Ein Dis als
Streichergebnis, aber dann in den anderen drei Läufen zwei mal eine Stange und einmal zwei, also in
Summe mit dem A-Lauf insgesamt 5 Fehler. Das warf uns auf Platz 13 von 46 Teams zurück, als 'Trost'
hatten wir allerdings mit weitem Abstand die schnellste Gesamtzeit. Gewonnen haben : Platz 1 Österreich
mit Petra Reichetzer, Alexandra Wannbacher, Sabrina Hauser und Hans Fried, Platz 2 Marita Baumann und
Christel und Lesly Gründler, Platz 3 Christa Aumiller, Anton Bissinger und Sabina Mittag. Herzliche
Gratulation allen diesen Teams für diese tolle Leistung, inbesondere den beiden Teams vom VGH Freistett
und VSGH Reutlingen Betzingen !
Am Abend, Grillen, nett zusammen sitzen und diskutieren was man hätte besser machen können; morgen
schlagen wir dann zu !
Sonntag :
Heute die Individualwertung. A-Lauf und Jumping. Die drei besten Teams eines jeden Landes in jeder
Größenklasse qualifizieren sich für das EO-Finale. Das Reglement ist so, daß entsprechend der
Gesamtrangliste Punkte getrennt für den A-Lauf und das Jumping bis Platz 15 vergeben werden.
Hat ein Land z. B. nur ein Team in den Punkten, werden die anderen beiden Teams dieses Landes
entsprechend der Summe von Fehler und Zeit aus den beiden Läufen ermittelt. Hat ein Land z. B.
nur drei Teams am Start, sind diese automatisch, unabhängig vom Ergebnis qualifiziert. Bei Ländern
mit vielen Startern, wie Österreich, Deutschland, Tschechien, muß man sich wohl ganz schön tummeln
um im Finale dabei zu sein. Der Titelverteidiger ist automatisch qualifiziert. Das war Alex Beitl
mit Chagall, der EO-Sieger von 2002.
Begonnen wurde mit dem Jumping. Ein sehr flüssiger
Jumping-Parcours von Istvan Szabo. Er hatte aber eine Stelle, die ich so noch nie trainiert
hatte. Nach einer 'Rennstrecke von 13 bis 16 dann nach rechts über die Hürde 17. Ein Wechsel nach
dem Tunnel ist sehr problematisch, da die Hürde 15 versetzt gestellt war, hat man den etwas weiteren
Weg und ist vielleicht noch weiter hinter dem Hund zurück. Bei rechts führen und dann irgendwo hinter
den Hund wechseln besteht die Gefahr, daß der Hund die 18 springt. Bei Diddl hatte ich keine Ahnung,
wie ich das machen sollte und wann ich mich wo befinden würde; also auf mich zukommen lassen. Der
übrige Parcours barg keinerlei derartige Schwierigkeiten. Diddl lief toll, aber nach dem Tunnel 12
hatte ich die 'Eingabe' doch einen Wechsel zu machen und bewegte mich um Boden gut zu machen zügig
hinter die Hürde 14 und zog Diddl innen an Hürde 13 vorbei - Dis. Ich hab mir das hinterher auf Video
angesehen, blöder hätte es man nicht mehr machen können. Also das Jumping vergeigt, aber da war noch
der A-Lauf. Ein gutes Ergebnis da und man könnte das Finale noch schaffen. Ganz toll dagegen der Lauf
von Florian mit Lass, sehr gute Zeit, null Fehler und Platz 3. 13 Punkte und damit praktisch schon im
Finale. Pech hatte Sylvia mit Gill, die absolut zweitschnellste Zeit, aber eine Stange. Die anderen
'Grantigen' : Susanne mit Hank und Liz und Uschi mit Age SG, Hope und Moss auch Dis.
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Land |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Marekovic Alen, Cita | CR | 26,50 | 5 | 34 |
Vaanholt Sylvia, Gill | D | 26,90 | 5 | 35 |
Mayer Andreas, Thora | A | 27,20 | 0 | 1 |
Lengyel Tímea, Dorka | H | 27,42 | 10 | 60 |
Marekovic Alen, Puppy | CR | 27,46 | 0 | 2 |
Cerny Florian, Lass | D | 27,86 | 0 | 3 |
Steiner Ebbo, Jerry | D | 27,98 | 10 | 61 |
Nassek. Manuela, Lucy | A | 28,30 | 5 | 36 |
Píš?ková Radana, Rose | CZ | 28,30 | 20 | 85 |
Kabai Krisztina, Tango | H | 28,32 | 5 | 37 |
Danach der A-Lauf. Dieser
A-Parcours war weit gestellt
und schien keine, bis auf die Tunneleingänge, besonderen Schwierigkeiten zu enthalten. Es waren zwar
genügend Verleitungen vorhanden, aber durch die großen Distanzen waren die Hunde immer noch auf Kurs zu
kriegen. Aber dafür blieb natürlich viel Zeit wegen der riesigen Bögen liegen. Durch die großen Distanzen
kamen die Hunde gewaltig auf Tempo, Stangenfehler lagen in der Luft. Zuerst Andrea mit Hope. Sehr schneller
Lauf, aber 3 Stangen und den Wandabgang. Dann Sylvia mit Gill. Ein irrsinnig schneller Lauf mit der
absoluten Bestzeit, aber leider 2 Stangen. Uschi mit Age, schöner Lauf, null Fehler, gute Zeit (38,42 s)
Platz 12 und Punkte für das Finale. Mir war ganz schön mulmig zu Mute als ich mit Diddl an den Start ging.
Startsequenz war gut, auch der Tunneleingang 7, nur zum Steg habe ich Diddl etwas weit 'rausgezogen, um
ihn gerade auf die Zone zu bekommen. Da geringfügig Zeit eingebußt. Den Stegabgang habe ich auch wieder
kontrolliert (angehalten). Die weitere Passage bis zum Wandabgang war auch ok. Nach dem Wandabgang habe
ich dann wirklich Glück gehabt. Diddl war auf der Zone, ich gebe ihn frei und ziehe ihn
unverständlicherweise fast innen am Slalom vorbei. Die zweite Schrecksekunde nach der Wippe, ich bin zu
weit zurück geblieben, Diddl ist schräg von der Zone gesprungen und hätte fast den falschen Tunneleingang
genommen. Ist aber auch noch mal gut gegangen und wir sind auf Platz 3 gelandet und haben Punkte für das
Finale kassiert. Susanne hatte keinen besonders guten Tag erwischt, Liz schon an der Hürde 3 vorbei
gezogen und noch Fehler und Vw am Slalom. Mit Hank ein Dis, ihr bislang schnellstes; Starthürde und dann
gleich die 9 gesprungen. Dann noch der letzte 'Grantige', Günter mit Moss, schöner Lauf, aber leider den
Wandabgang verbockt.
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Land |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Vaanholt Sylvia, Gill | D | 33,64 | 10 | 34 |
Deeg Andrea Kristina, Hope | D | 35,58 | 20 | 70 |
Marekovic Alen, Cita | CR | 35,60 | 10 | 35 |
Marekovic Alen, Puppy | CR | 36,16 | 5 | 18 |
Píš?ková Radana, Rose | CZ | 36,18 | 0 | 1 |
Mayer Andreas, Thora | A | 36,34 | 0 | 2 |
Steiner Melanie, Ness | D | 36,80 | 10 | 36 |
Thines Jos, Jack | LUX | 36,92 | 10 | 37 |
Diddl | D | 37,00 | 0 | 3 |
Fürlinger Rudolf, Berna | A | 37,10 | 15 | 57 |
Damit waren dann von Deutschland im European Open-Finale bei den Large-Hunden tatsächlich drei 'Grantige'
dabei : Age, Lass und Diddl. Dazu natürlich noch der Titelverteidiger Alex Beitl. Insgesamt 28 Teams im
Finale. Wieder ein sehr flüssiger
A-Parcours von John
Gilbert. Aus meiner Sicht nur eine etwas schwierige Stelle, nämlich gleich der Anfang. Alles andere lösbar.
Ich sah zwei Möglichkeiten. Vor den Steg stellen, abrufen und mit dem rechten Arm in den Tunnel schicken
oder sich bei Hürde 2 aufstellen, abrufen und rechts geführt in den Tunnel schicken. 'Grübel, Grübel und
Studier'. Entschied mich dann für die zweite Lösung. Im Training oder bei jedem 'normalen' Turnier hätte
das wahrscheinlich auf Anhieb geklappt, aber meine Nervosität in diesem Finale war so groß, daß ich einmal
schon zu weit Richtung Steg stand und dann auch noch zu früh los gelaufen bin. Diddl hat ohne zu zögern
den Laufsteg genommen - Dis. Schade, denn da wäre mehr 'drin' gewesen. Aber so erging es auch wohl Uschi,
schöner Lauf aber einen Stangenfehler, Florian auch Dis und Alex mit einem Kontaktzonenfehler am
Stegabgang. Den European Open Finallauf gewonnen hat Iveta Matzenauerová mit Cid Akumulator, eine
'alte Bekannte' von mehreren WM-Teilnahmen für Tschechien (2000 Helsinki, 2001 Porto und 2002 Dortmund).
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Land |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Marekovic Alen, Cita | CR | 32,82 | 5 | 4 |
Cerny Ursula, Agent | D | 32,90 | 5 | 5 |
Marekovic Alen, Puppy | CR | 33,62 | 5 | 6 |
Beitl Alexander, Chagall | D | 33,86 | 5 | 7 |
Píš?ková Radana, Rose | CZ | 34,38 | 10 | 17 |
Mayer Andreas, Thora | A | 35,18 | 5 | 8 |
Thines Jos, Jack | LUX | 37,20 | 5 | 9 |
Matzenauerová Iveta, Sid | CZ | 37,76 | 0 | 1 |
Reinhard Regin, Acer | DK | 37,84 | 5 | 10 |
Wannbacher Alex., Jamie | A | 38,00 | 15 | 21 |
Immerhin sind wir dann doch nicht völlig unverrichteter Dinge dort gewesen. Für unsere 'Grantigen'
sind zwei dritte Plätze und drei Teams im Finale ja doch nicht ganz so schlecht. Eines hat sich
aber deutlich gezeigt, unsere Hunde können international gut mithalten, bei uns selber sind da
wohl noch mentale und auch sportliche Fortschritte wünschenswert. Und daran werden wir arbeiten !
An alle EO-Teilnehmer 2004 : Zieht Euch warm an, wir kommen wieder !
Alle Ergebnisse auf der
EO-Ergebnisseite.
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