Offenes Turnier und Bären-Cup bei der OG Stadtallendorf am Vortag
der 4. WM-Quali 2003. Insgesamt 166 Starter (davon 126 Large), natürlich
mit fast allen Quali-Startern. Das Turnier wurde im Herrenwald-Stadion ausgetragen,
eine große Sportanlage, die von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
Insofern waren die äußeren Bedingungen wie Bodenverhältnisse, Campingmöglichkeiten
und Parken erstklassig. Richter Inge Kurz und Bernd Pape.
Auf dem Hauptplatz waren 2 Ringe aufgebaut, einer für
die A-Läufe und einer für das Jumping. Die Wettbewerbe wurden
jedoch nicht parallel, sondern einzeln und wechselseitig ausgetragen.
Da der Beginn erst kurz nach 10:00 Uhr war und auch keine Zeit durch
Starteinweiser eingespart wurde (rechnet man pro Starter 30 s, sind das
in der Summe bereits 1,5 Stunden), war dann der Beginn der Siegerehrung
erst so um 20:30 Uhr. Verzögert wurde die Siegerehrung auch noch durch die bei
Mannschaftsauswertungen offenbar üblichen PC-Programmprobleme, die auch hier
wieder zuschlugen und eine zeitaufwendige, personelle Auswertung
erforderten. Umbauphasen waren beim A-Parcours nicht notwendig, weil
der Parcours von allen Leistungsklassen gelaufen und lediglich durch
die Standardzeit differenziert wurde. Meines Erachtens waren die
Anforderung in diesem Parcours nicht leistungsklassengerecht und
gingen in den
unteren Leistungsklassen über das Können der Teams hinaus. Das war aber hier
in Stadtallendorf eigentlich keine Ausnahme; bei vielen Turnieren,
egal bei welchem Sport- oder Rassezuchtverband, empfinde ich die A1-Parcours
häufig als die Schwierigsten.
Der
A-Parcours hatte
aus 'A3-Sicht' keine wirklichen Problemstellen, aber Passagen, die
einige Aufmerksamkeit erforderten. So der Anfang und die Sequenz 3 - 4 - 5 - 6
wo man durch Dreher, inbesondere zwischen 5 und 6 Zeit verlieren konnte. Die Sequenz
7 - 8 - 9 'lud' ein zu Stangenfehlern und Vw an der 9. Nach der Wippe war der Reifen eine
starke Verleitung, nach Slalom und Hürde 13 war 14 sehr schräg zu springen. Einige Dis
gab es bei 14 - 15 - wegen der Verleitung Wand. Am Start waren von den 'Grantigen'
Susanne mit Hank und Liz, Andrea Deeg mit Hope, Günter Ammon mit Moss und Diddl.
Susanne mit Hank 2 Stangenfehler, mit Liz eine Vw (Slalom) und eine Stange,
Andrea mit Hope eine Vw (Steg) und eine Stange, Günter mit Moss ein Dis (nach 15
auf die Wand). Diddl hatte einen sehr schönen Lauf, allerdings mit extremer,
zeitfressender Kontrolle an den Zonen (schätzungsweise an der Wippe alleine
so 2 bis 3 s). Es gab tolle Läufe mit einigen Führungs-'Kabinettstückchen' zu sehen !
Die Leistungsdichte war, wie die Tabelle zeigt, sehr eng. (70 A3-Starter, 15 V0,
18 V, 19 Sg, 4 G, 14 Dis).
Die Platzierungen :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Elsner, Claudia, Eric | 30,68 | 0 | 1 |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 30,98 | 0 | 2 |
Beitl, Alex, Chagall | 31,31 | 0 | 3 |
Damm, Werner, Balu | 31,68 | 0 | 4 |
Ammon, Esther, Sue | 31,99 | 0 | 5 |
Klimpel, Alex, Bronco | 32,64 | 0 | 6 |
Diddl | 33,52 | 0 | 7 |
Echtle, Klaus, Charlie | 33,97 | 0 | 8 |
Selch, Cornelia, Ambra | 35,28 | 0 | 9 |
Moderegger, Franz, Zack | 37,44 | 0 | 10 |
Der
Jumping-Parcours
enthielt Passagen, die durch ihre Linienführung von den Hunden
ein Höchstmaß an 'Biegsamkeit' erforderte. Meine persönliche Meinung zu solchen
Parcours ist, daß sie nicht wirklich schwierig sondern nur eckig sind und nicht
dem Sinne eines echten Tierschutzes entsprechen. Das Turnier war im Freien, denkt
eigentlich der Autor eines solchen Parcours auch daran, daß es auch regnen könnte ?
In früheren Zeiten waren ja die SV-Parcours sprichwörtlich für eine bestimmte Art
einen Hund im Agility zu führen. Erfreulicherweise hat sich das nach meiner Erfahrung als
Teilnehmer bei vielen SV-Turnieren in den letzten Jahren stark in Richtung
'flüssig' und 'rund' verändert. Dieser Jumping-Parcours war jedoch meines Erachtens
ein Rückfall in frühere, klassische SV-Zeiten.
Und wenn ich jetzt schon beim Meckern bin, dann gleich alles an dieser Stelle.
Alle Teilnehmer wurden darauf hingewiesen, daß nach FCI-Reglement gerichtet wird,
und daß also der Hund angeleint zum und vom Parcours geführt werden muß. Tatsächlich
wurden auch einige Teilnehmer disqualifiziert, weil sie im Überschwang der Freude
vergessen
hatten ihren Hund wieder anzuleinen. Seltsamerweise hat das Reglement aber nicht
gegriffen, als es um die Reglementstreue bei den Geräten - Steg und Wand hatten
noch die seit 2 Jahren nicht mehr zulässigen 4-Kantleisten - und bei den Abständen
(A-Parcours beim Quali-Lauf am Sonntag) ging. Es gab es noch weitere Merkwürdigkeiten,
wie z. B. eine Parcoursbegehung mit einem 'virtuellen' Reifen (also ohne daß Hindernis selbst),
er wurde im anderen Parcours benötigt oder am Sonntag bei dem A-Qualilauf, als nach der
Parcoursbegehung durch den Richter noch eine Hürde versetzt wurde, als ihm der Abstand
zum nächsten Hindernis doch noch etwas zu kurz erschien. Noch etwas ist mir
aufgefallen.
Die Richter 'hielten ihre Position' und bewegten sich in den A-Parcours äußerst sparsam
und richteten (auch Zonen) teilweise aus sehr großer Distanz. Ich habe so etwas schon
länger nicht mehr gesehen. Welch ein Unterschied zu vielen anderen Richtern die immer auf
Höhe des Geschehens (Hundes) und an den Zonen unmittelbar dabei sind !
So, zurück zum Jumping. Zwischenzeitlich, am Vormittag, fing es an zu regnen. Daß es gegen
Mittag wieder aufhörte und der Rasen abtrockneten konnte, kam den Hunden zu Gute. (126 Starter,
38 V0, 31 V, 18 Sg, 6 G, 33 Dis)
Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund |
Zeit |
F.-Pkte. |
Rang |
Schmitt, Wolfgang, Garry | 22,11 | 0 | 1 |
Liz | 23,29 | 0 | 2 |
Elsner, Claudia, Eric | 23,45 | 0 | 3 |
Binder, Martina, Lisa | 23,66 | 5 | 46 |
Just, Oskar, Lhasa | 23,77 | 5 | 47 |
Andrea Deeg, Hope | 23,80 | 0 | 4 |
Diddl
 |
23,87 | 5 | 48 |
Hank | 24,09 | 5 | 49 |
Klimpel, Alex, Bronco | 24,32 | 0 | 6 |
Ammon, Günter, Moss | 24,45 | 0 | 7 |
Diddl hat sich wieder einmal in dem Sacktunnel (Pedigree) verwickelt,
konnte sich zwar selbst 'befreien' hat aber natürlich Zeit verloren. Dann fiel noch
eine Stange. Bei dem Sacktunnel war weder das Gehäuse am Boden fixiert,
noch der Sack. Durch den schrägen Eingang vom Slalom in den Sacktunnel
und das Nichtbefestigsein kippte das Gehäuse bei mehreren Hunden samt
dem darin befindlichen Hund um (soviel noch zum Thema 'Reglementstreue').
Die Ergebnislisten suchte man dort, wo die Haupttribüne war und sich alle
Teilnehmer und Zuschauer aufhielten vergebens. Sie wurden an der Meldestelle,
am Rande des Platzes 100 m weg vom Geschehen, ausgehängt.
Bei den hervorragenden äußeren Bedingungen hätte es ein sehr schönes
Turniererlebnis werden können. Organisation und Ablauf
waren dem nicht adäquat - leider.
Am nächsten Tag wurde der vierte WM-Qualifikationslauf durchgeführt.
Ergebnisse, Parcourspläne und Ranglisten bei Foxi’s
Homepage und Agility
mit Wolfgang und Garry.
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